... du bist am Leben.
Rosenstolz ist zurück.
Worin liegt die Faszination der unglaublich banalen Texte, die, mit fast religiösem Pathos vorgetragen, in den Radios rauf- und runterdudeln?
Pflaster für meine Seele ... geboren, um zu leben ... dieser Weg wird ein schwerer sein ... wenn Worte meine Sprache wären ...
Wessen Sprache nicht die Worte sind, der sollte es vielleicht lieber lassen. Aber das Publikum liebt es offensichtlich. Der deutsche Schlager ist zurück.
Zwei Ausnahmen gibt es für mich allerdings in dieser Reihe, weil sie eindeutig ironisch zu lesen sind und kein pseudoreligiöses Gesummse.
Der Text von Peter Fox' Haus am See ist so deutlich überzogen, dass er mir zumindest Spaß macht. Schon das Haus am See ist ein locus amoenus, Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg, 100 Enkel spielen Kricket! auf dem Rasen ... und die Frau ist natürlich schön!
Wer in diesem Zusammhang daran denkt, dass die arme Frau auch die vielen Gäste bewirten muss, die zu dieser MainstreamIdylle dazugehören, der hat einfach den Text nicht verstanden ... sag ich mal
Tim Brendzko gelingt es, aus Versatzstücken der Alltagskommunikation einen nichtsagend-vielsagenden Text machen: Ich wär so gern dabei gewesen, doch ich hab viel zu viel zu tun ... lass uns später weiter reden ... ich bleib nicht all zu lange fern ... irgendwie bin ich spät dran, fang schon mal mit dem essen an. Ich stoß dann später dazu ... die Zeit läuft mir davon ...
Nur noch kurz die Welt retten und ... noch 148713 Mails checken ...