Die Macht der Gedanken
03.01.2010 | 19.27 |
Ich sehe im Anderen nur das, was ich zu sehen fähig bin. Worauf mein Auge trainiert ist. Unterstelle ich dem Anderen Bösartigkeit, kenne ich sie von meiner eigenen Denke. Sind um mich herum nur Bekloppte und widerwärtige Typen, muss ich mich fragen, ob ich nicht der/die Bekloppte bin.
Jeder Satz kann auf mehrere Arten gelesen werden; je nach Grundstimmung lese ich daraus Aggression oder eine Unterstellung, wittere einen doppelten Boden oder eine Falle. Vielleicht war der Satz aber auch nur ganz plan gemeint?
Auf der dritten Ebene der Abstraktion und Interpretation verzettelt es sich leicht. Annahmen können nicht mehr anhand des Ausgangstextes überprüft werden, da diese Ebene bereits zwei Gehirnumdrehnungen zuvor verlassen worden ist.
Wie schwer und wie einfach ist es da zu sagen: "Sage ja, wenn Du ja meinst. Und nein, wenn Du nein meinst. Lächele offen, wenn Dein Herz lächelt."
Wer traut sich das schon noch hier?