No Risk, no Fun! Atomstrom und kein Ende?

Zitat von escape

Jetzt fehlen hier die Argumente der AKW-Befürworter ... es gibt immer zwei Seiten.

Für einige steht Kernkraft immer noch für Verlässlichkeit und Vernunft ... und Fukushima ist unzuässige Panikmache. Da muss ich mich erst mal eindenken.

Wer die Skeptiker angesichts der aktuellen Ereignisse nicht ernst nehmen kann, ist dogmatisch. Anders kann ich es nicht sehen.

Japan ist ein hochentwickelter Industriestaat, vorbereitet auf Erdbeben und Tsunamis ... sonst gäb es jetzt nicht 20.000 Menschen zu beklagen, sondern möglicherweise 200.000.

Wegen fehlender Rohstoffe und Insellage auf Kernkraft ausgerichtet, waren auch hier die Probleme bekannt. Man glaubte, sie im Griff zu haben ... Technik ist solange sicher, bis etwas nicht Vorhergesehenes passiert. Die Folgeschäden der radioaktiven Strahlung sind sehr schwer einzuschätzen. Jeder Fachmann kann das besser beurteilen als ich ... aber auch seine Beurteilung bleibt letztendlich subjektiv.

Das Gremium für Kernsicherheit überprüft also jetzt, ob deutsche Reaktoren so sicher sind, dass sie auch Flugzeugabstürzen standhalten.

Heißt im Klartext, bisher galten sie auch ohne das als sicher. Klar sind Flugzeugabstürze relativ unwahrscheinlich. Aber wenn das Unwahrscheinliche eintrifft, sind die Auswirkungen weitreichender, als wenn eine Gasleitung platzt, ein ICE bei der Fahrt eine Tür verliert ... oder ein U-Bahntunnel einstürzt. Keiner würde deshalb Gasleitungen, Zugverkehr oder U-Bahnen abschaffen wollen.

Auch Erdbeben mit einer Stärke von 6,5 -darauf ist kaum ein deutscher Reaktor ausgerichtet-, sind in Deutschland gar nicht so unwahrscheinlich. Sie liegen aber 650 Jahre zurück und sind deshalb im kollektiven Gedächtnis nicht so verankert, wie z. B. in Japan.

Unsere AKW sind seit Fukushima nicht unsicher geworden. Das stimmt. Aber der Blick wird auf die Unwägbarkeiten gelenkt ...

... und jetzt sind Brennelemente aus Jülich verschwunden? Keiner weiß, wo sie sind? Möglicherweise in Assel gelandet?

... aber da dürfen sie eigentlich nicht gelagert werden, die Strahlung ist zu hoch.

Wie sind die denn nach Asse gekommen, falls sie da jetzt sind? Im Castorbehälter offensichtlich nicht. Daran hat man den Verlust ja bemerkt.

Und welches Ziel hat der "Zirkus"?

Neubewertung ist sicher richtig ... Nachdenken und überlegtes Handeln auch. Hektische Schnellschüsse helfen wahrlich nicht.

Also ist eine Kommission mit Teilnehmern ganz unterschiedlicher Auffassdung durchaus sinnvoll, um das ganze Spektrum zu erfassen. Im besten Fall wird kontrair diskutiert ... und dann?? Muss der Ethikrat abstimmen und die Mehrheit setzt sich durch, oder muss es ein einstimmiges Votum geben. Und welche Bedeutung hat es für die Regierung? Alles vorher nicht geklärt ... oder ich habe es überlesen?