No Risk, no Fun! Atomstrom und kein Ende?

  • Wir wissen nur, dass nichts sicher ist ... und selbst das ist nicht sicher.


    Die Bilder von Fukushima haben -nicht nur in Deutschland- die Atomstromdebatte wieder angefacht. Die Bilder schüren Angst, die höchste Form der Emotionalisierung. Der KatastrophenHype in der Presse hat das verstärkt. Wir schlingern von einem Endzeitszenario ins nächste. Wie soll man da klaren Kopf bewahren können?


    Liest man die vehementen Kommentare für oder gegen Atomstrom, fällt auf, dass oft der andere als dumm, uninformiert oder verantwortungslos bezeichnet wird ... da wird es ideologisch.


    Es gibt keine sichere Technik ... oder doch?

  • Vor der Katastrophe in Japan haben ehrgeizige Klimaziele der Industrienationen und der steigende Ölpreis den Eindruck erweckt, die nukleare Stromerzeugung könne vor einer neuen Zukunft stehen. Die Zahlen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vermitteln aber eher den Eindruck, dass es einen schleichenden Ausstieg aus dieser Technologie gibt. 80 % der weltweit 442 Atommeilser sind Äler als 20 Jahre, mehr als ein Drittel der Anlagen wurde vor über 30 Jahren in Betrieb genommen. In diesem Jahrhundert sind nur 33 Kernkraftwerke in Betrrieb genommen worden. Seit 2006 ist die Zahl der Atomkraftwerke nicht gestiegen, weil Stilllegung und Neubauten sich die Waage halten


    Nur zwei Länder bauen ihren Park an AKW massiv aus: China, mit 27 im Bau befindlichen AKW und Russland, mit 11 Meilern im Bau.


    Atomtechnik ist teuer und kompliziert. Rechnet man die Entsorgungskosten für abgebrannte Brennelemente und ausgediente Meiler mit ein, ist Atomstrom nicht mehr billig. Unter Marktbedingungen und ohne staatliche Subventionen ist Atomstrom nicht rentabel. Das wissen auch Energiekonzerne. Möglicherweise sind deshalb die führenden Atomkraftländer USA, Frankreich und Japan mit Neubauten so zurückhaltend.


    Atomstrom zu subventionieren ist eine politische Entscheidung, keine Notwendigkeit. Bei der Laufzeitverlängerung von Schwarz/Gelb ging das zu Lasten der erneuerbaren Energie. Es geht auch anders.


    Quelle: SZ, 15. 3. 2011, S. 6

  • 17 AKW in Deutschland, gebaut zwischen 1974 und 1988, meldepflichtige Ereignisse: zwischen 462 [Brunsbüttel, darunter eine Wasserstoffexplosion 2001] und 72 [Isar 2]. Im Umkreis von 50 km wohnen zwischen 4,3 Mio Menschen -Biblis 1 und 2- und 800.000 -Brunsbüttel.


    Zahlen, Daten, Fakten, die der Laie schwer beurteilen kann. Was ist denn alles "meldepflichtig"? Welche Gefahren birgt eine Wasserstoffexplosion? 1988 stürzt eine Mirage zwei Kilometer neben Isar 1 ab. Glück gehabt? Kein deutsches AKW ist bei Flugzeugabstürzen sicher ... aber die sind unwahrscheinlich. Gezielte Terroranschläge auch?


    Unter dem Atomkanzler Schröder wurde 2000 der geordnete Rückzug aus der Atomernergie zum Gesetz, nach langen Verhandlungen. Man darf wohl fragen, wie die Atomlobby es geschafft hat, zehn Jahre später ihren Strom als BioStrom zu verkaufen. Bio ist da gar nix. Aber gutes Marketing.


    Ein abgeschriebenes altes Kraftwerk bringt pro Tag 100.000 €, heißt es. Die Zahl lässt sich nicht beweisen ... darauf hat man sich geeinigt.

  • Fast 40 % der Bevölkerung Baden Württembergs wollen offensichtlich an der Kernkraft festhalten.


    Nun werden sie von Parteien regiert die gerade mal 25 % der Wählerstimmen erhielten.


    (Hora)


    Ich denke nicht, dass es nur um die Kernkraft geht. Frau Merkel hatte eine Volksbefragung zu Stuttgart 21 mit dem Hinweis abgelehnt, die Bürger könnten bei der nächsten Wahl abstimmen. Das haben die wohl ernstgenommen. Frau Merkel hat auf's falsche Pferd gesetzt, wenn jetzt die schwäbische Vorzeigehausfrau, die sie selbst so gern als Vergleich bemüht hat, das GrünRote-Chaos für das geringere Übel hält.


    Mappus hätte auch mit Grün regieren können. Hat er aber abgelehnt. Mit dem wertetreuen, konservativen Kretschmann sind die Grünen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch uns Angela wird sich dieser Partei jetzt annähern ... wetten dass?


    Was tut man nicht alles für den Machterhalt.


    @ Hora


    Koalitionen zu bilden gehört zur Demokratie. Eine Regierungskoalition hat in der Regel auch eine Stimmenmehrheit. Minderheitsregierungen sind sehr selten.

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