Ja, wir haben überlebt

  • Ja, wir haben überlebt (mit Ergänzungen)



    Unsere Kindheit (1)


    1. Die Familienautos hatten keine Sicherheitsgurte, Kopfstützen und erst recht keine Airbags - und Papa war trotzdem stolz wie ein Schwan :-)


    2. Auf dem Rücksitz wars lustig und nicht gefährlich


    3. Die Gitterbetten und Spielzeuge waren bunt oder zumindest mit bleihältigen oder anderweitig giftigen oder bedenklichen Lacken gestrichen


    4. Es gab keine Kindersicherungen an Steckdosen, Autotüren, Arzneiflaschen und chemischen Haushaltsreinigern


    5. Man konnte ohne Helm Fahrradfahren...


    6. Man trank aus dem Gartenschlauch oder sonstigen Quellen (auch im Wald) - und nicht Mineralwasser aus sterilen Flaschen


    7. Wir bauten Seifenkisten und andere tolle Fahrzeuge, und diejenigen, die das Glück hatten, an einer abschüssigen Asphaltstrasse zu wohnen, konnten versuchen Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen und eventuell auf halbem Weg feststellen, dass man an der Bremse gespart hatte. Nach einigen Unfällen war aber meistens auch dieses Problem für die Zukunft gelöst


    8. Man durfte zum Spielen das Haus verlassen mit der einzigen Kondition, dass man vor dem finster werden wieder nach Hause kam


    9. Es gab kein Handy... und niemand wusste, wo wir uns rumtrieben. Unglaublich !!!


    10. Wir hatten Schürfwunden, gebrochene Knochen, auch eingeschlagene Zähne, aber niemals wurde jemand deswegen verklagt - auch wenn eine kleine Rauferei im Spiel war. Niemand hatte Schuld - nur wir selbst.


    11. Wir konnten Süssigkeiten verdrücken und Butterbrote, Getränke mit richtigem Zucker trinken und niemals hatten wir Gewichtsprobleme - weil wir immer draußen spielten und aktiv waren


    12. Wir konnten uns zu viert eine Limonade (später Doppelliter) teilen, aus derselben Flasche/Krug trinken, ohne dass jemand davon gestorben wäre


    13. Wir hatten keine Playstations, Nintendo 64, XBox, Vídeospiele, 99 Kabelkanäle, WAP-Handy's , Klingeltöne von Jamba, Computer, Chatrooms und Blogs im Internet (;-))- sondern Freunde!


    14. Wir konnten raus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad Freunde besuchen, auch wenn sie mehrere km weit entfernt wohnten, anklopfen oder einfach ohne anzuklopfen ins Haus gehen und sie zum Spielen abholen


    15. Ja draußen, in der grausamen Welt!
    Ganz ohne Aufpasser! Wie war das nur möglich? Wir spielten Fußball auf ein Tor und wenn mal einer nicht in die "Selektion" aufgenommen wurde, gabs kein psychisches Trauma und keinen Weltuntergang


    16. Einige Schüler waren vielleicht nicht so gut wie andere, und wenn sie sitzenblieben, musste das Jahr wiederholt werden. Niemand wurde deswegen zum Psychologen, Psychiater oder Psychopädagogen geschickt. Niemand hatte Dylexia, Konzentrationsprobleme oder war hyperaktiv. Es wurde einfach das Schuljahr wiederholt - und jeder bekam seine Chance.


    17. Wir hatten Freiheit, Rückschläge, Erfolge, Aufgaben. Wir mussten sparen, um uns Wünsche erfüllen zu können.
    Und lernten mit Geld und anderen Dingen umzugehen.


    Die Preisfrage ist nur: Wie schafften wir es bloß, diese furchtbare Zeit zu überleben??? Und vor allem: Wie konnten wir nur unsere Persönlichkeiten entfalten?!


    Mensch, waren wir glücklich!!!!!! Oder???? :-)



    18. Es starb noch kein Nichtraucher am Passivrauchen


    19. Der FC war noch (manchmal) eine Spitzenmannschaft


    20. Pädagogen hießen damals noch ganz einfach Lehrer


    21. Das Wort "Überforderung" war noch nicht erfunden


    22. Man suchte keinen Job, sondern ergriff einen Beruf


    23. Morgens wurden noch Brötchen ausgetragen


    24. Beträge unter 100 DM musste man in bar bezahlen, ohne Geld gab's nix


    25. Die Arbeitslosigkeit erreichte eine Rekordhöhe von 800.000


    26. In den Straßenbahnen hingen Schilder: "Wenn es um den Sitzplatz geht, das Alter sitzt, die Jugend steht."


    27. In Berlin kostete die S-Bahn 20 Pf, Busse 25 und Straßenbahnen 30 Pf


    28. Mit 14 verließ man die Volksschule, machte eine Lehre und bezahlte mit 17 Rentenbeiträge


    29. Stichwort Lohntüte:
    Mein Vater hat mal eine Zeit lang an der Kasse gearbeitet. Allein die Vorarbeiten! Den Betrag auf dem Lohnzettel in Scheine und Münzen umsetzen. Zum Beispiel 63,72 = 1 50er, 1 Zehner, 3 Einer, 1 0,50er, 2 Groschen, 2 Pfennige. Eintüten, zukleben, Name drauf schreiben.
    Am Zahltag Identität prüfen, Tüte aushändigen, nachzählen und quittieren lassen. Der Nächste.
    Bei Arbeitern jede Woche, bei Angestellten zweimal monatlich, bei Beamten am Monatsersten.


    30. 1958 gab es


    31. noch keine Anti-Baby-Pille


    32. noch keine Papierwindel


    33. noch keine Menschen im Weltall


    34. noch keine Rückpassregel


    35. noch kein Dosenpfand


    36. noch kein RTL


    37. noch keine Klimakatastrophe


    38. nur S/W-Fernsehen


    39. noch keine Nachkommen von mir.


    40. Es gab noch keine Wilden Ehen oder Patchworkfamilien.


    41. Saturn, Mediamarkt und Aldi waren noch ferne Zukunft.


    42. In Klettenberg gab es 4 Kinos.


    43. Müll wurde noch nicht sortiert, sondern war einfach Müll.


    44. Die Früher-war-alles-besser-Klugscheißer-Generation wurde gezeugt und geboren.


    45. Kinder kannten noch Kühe, Pferde und Ziegen.


    46. Köln hatte die Postleitzahl 22c.


    47. Die Abkürzung BRD war verboten, die DDR war eine Sogenannte oder besser Zone oder noch besser von drüben.


    48. Wer von rrh nach lrh oder umgekehrt wollte, musste zu Fuß über die Pattonbrücke.


    49. Nach dem 20.6.48 (Währungsreform)gab es täglich Bohnenkaffe und jeden Sonntag Blumenkohl und selbstgemachte Buttercremetorte.


    50. Durch die Straßen zogen mit einem kleinen Karren und einer großen Glocke Lumpensammler und riefen: "Lumpen, Flaschen, Eisen und Papier".


    51. Frauen konnten noch kochen. Fastfood gab es nicht.


    52. Es gab Fliegen. Sie wurden entweder mit Leimstreifen oder mit der Hand gefangen.


    53. Kaffee musste noch in der Kaffeemühle gemahlen werden.


    54. Ausflüge hießen damals hamstern.


    55. Mit 21 war man erst volljährig.


    56. Die ersten Menschen reisten zum Mond


    57. Bernd Clüver sang: Der kleine Prinz.


    58. Eine neue Patrei in Sportausführung wurde gegründet, sie trugen Turnschuhe, die Grünen.


    59. Die emanzipierten Frauen machten sich stark. Es gab eine neue Zeitschrift Emma


    60. Oswalt Kolle sorgte mit dem Film “Helga“ für Aufregung


    61. Conny Froboes sang: Zwei kleine Italiener


    62. Uncle Satchmo`s lullaby mit Conny Frobbes


    63. Downtown - Petula Clarck.


    64. Cliff Richard - Rote Lippen soll man küssen. Lucky Lips


    65. Der Konfirmandenunterricht wurde geschwänzt


    66. In der Schuhle mussten wir dafür in der Ecke stehen


    67. Die Aufgaben, für die Konfirmandenprüfung wurden uns von den Pastoren vorher mitgeteilt.


    68. Der Decksteiner Weiher hieß damals noch "Lido" oder wegen Bodenbelags "Pipi-Kacka-See". In den ersten Jahren hatte er kein Wasser, man konnte prima Radfahren oder Rollschuhlaufen.


    69. Nicht nur der Briefträger und der Schornsteinfeger, sondern auch der Paketbote, der Geldbriefträger, die Müllmänner und die Straßenreinigung holten sich ein Neujährchen ab.


    70. Die Kinos waren proppenvoll, man musste lange für Karten anstehen.


    71. Kinos, in denen die "Sünderin" mit Hildegard Knef gespielt wurde, wurden boykottiert.


    72. Margit Sponheimer sang "Am Rosenmontag".


    73. Im Fernsehen lief die Serie "Familie Hesselbach".


    74. Friedel Hensch sang "Ach, Egon".


    75. In den Straßen fuhren auf lose verlegten Schienen die Schuttbähnchen. Aus Kiesgruben wurde Schuttberge.


    76. Im Rhein sind wir ohne nachzudenken schwimmen gegangen.


    77. Wir stellten uns auf Eisschollen im Winter im Rhein.


    78. Ernst Neger sang: Heile heile Gänsje


    79. Gogo-Girls traten im Fernsehen schon mit nackten Busen auf.


    80. Der Briefträger hat sich am Jahresende überall sein Körnchen abgeholt.


    81. Der Schornsteinfeger klingelte an der Tür und wünschte jedem viel Glück für?s neue Jahr.


    82. Die Menschen gingen aufeinander zu, und nicht aufeinander loss.


    83. Das Wort “Nachbarschaft“ hatte noch einen anderen Wert.


    84. Kinder, machten älteren Menschen den Platz frei in der Straßenbahn.


    85. Jupp Schmitz sang: wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld.


    86. Wir gingen mit dem Kochgeschirr zur Schule, denn in der Großen Pause gab es Schulspeisung. Am besten war die Bouillonsuppe mit ganz viel Nudeln und richigem Fleisch!


    87. Die Wegwerfgesellschaft war noch nicht erfunden. In jedem Haushalt gab es ein Stopfei, denn Strümpfe wurde noch (vielfach) gestopft.


    88. Es gab kleine Betriebe, in denen Laufmaschen an den "hochwertigen" Nylonstrümpfen kunstvoll beseitigt wurden.


    89. Es gab noch Mai- und Marienkäfer.


    90. Obst war fast immer wurmstichig.


    91. Es gab noch keine Schmierereien an Häusern und öffentlichen Einrichtungen.


    Bin ich eigentlich der einzige, der eine Vergangenheit hat?


    92. Der FC spielte in der Radrennbahn, weil das Müngersdorfer Stadion (nein, nicht das - nein, das auch nicht) gerade umgebaut wurde.


    93. An den Straßenbahnen hingen Schilder "Auf- und Abspringen während der Fahrt verbotem".


    94. Wir Jungen spielten auf der Straße Fußball mit einem fast abgeschabten Tennisball.


    95. Es gab den Karnevalsschlager "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien".


    96. Es gab Maisbrot, weil die Amerikaner eine Order falsch verstanden hatten.


    97. Eine Zigarette kostete auf dem Schwarzmarkt 5 RM.


    98. Es gab weiße Kreise und weiße Jahrgänge. Und, wenn man Glück hatte, Carepakete.


    99. Es gab Lebensmittelkarten und Merheim lrh. und Merheim rrh. Mönchengladbach wurde noch mit "ü" geschrieben.


    100. Der KStA konnte nach dem Lesen prima als Klopapier benutzt werden.


    101. Der KStA hatte den Slogan "Wenn jet passeet, wenn dich jet drück, flöck im Standtanzeiger ingerück"


    102. In den Straßenbahnen gab es Schaffner. Zuerst gingen sie mit einer vor-der-Brust-Kasse durch den Wagen, später saßen sie am Pult.


    Und trotz all dieser entsetzlichen Dinge haben wir das Wirtschaftswunder geschafft und sind alle was geworden.


    (Kommentatoren: AnneB, Hajo Köln und berlin)



    (Erstveröffentlichung 21.1.09)
    http://ksta.stadtmenschen.de/blogs/mod_b…logs/index.html




    berlin


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    Montag, 19. April 2010, 03:14


    Ja, wir haben überlebt (mit Ergänzungen)



    Unsere Kindheit (2)


    103. Einmal in der Woche wurde gebadet, und zwar immer samstags.


    104. Kinderlähmung war in Deutschland weit verbreitet.


    105. Müllers Aap boxte, auch den Ringrichter Pippow.


    106. Und wir in den 70ern hatten die dreieckigen Trinkpäckchen von Sunkist, Monchichies zum Knuddeln, liebten Bonanza und und "Gute-Nacht- John-Boy-Walton"


    107. In den Familien lebten oft 3 Generationen zusammen.


    108. Ein Geschiedener war das, was heute ein Raucher ist, nämlich äußerst verdächtig.


    109. Die Selbstverwirklichung der Frau war noch nicht erfunden.


    110. Fortuna Düsseldorf, Hamborn 07, Rhenania Würselen und Katernberg waren noch Spitzenmannschaften.


    111. Das Fernsehen war noch schwarzweiß, es gab nur einen Sender, um Mitternacht war Sendeschluss.


    112. Ein Ortsgespräch kostete 23 Pf, egal wie lang.


    113. Porz war noch eine eigene Gemeinde.


    114. Die Kölner liebten ihren Kardinal.


    115. Im Fernsehen lief die Familienserie "Familie Schölermann" mit Charles Brauer und Lotte Rausch.


    116. Den FC Bayern kannte außerhalb Bayerns keiner.


    Bei tausend höre ich auf.


    117. In den Straßenbahnen hingen Schilder: "Wenn es um den Sitzplatz geht, das Alter sitzt, die Jugend steht."


    118. In Berlin kostete die U-Bahn 20 Pf.


    119. Mit 14 verließ man die Volksschule, machte eine Lehre und bezahlte mit 17 Rentenbeiträge.


    120. An wichtigen Kreuzungen standen Polizisten, die durch Armbewegungen den Verkehr regelten.


    121. Man konnte noch auf fahrende Straßenbahnen aufspringen.


    Und trotz all dieser entsetzlichen Dinge haben wir das Wirtschaftswunder geschafft und sind alle was geworden.


    (Kommentatoren: AnneB, Hajo Köln und berlin)




    16.03.2010 | 23.36 Uhr | köllealaaf 137. und es gab kein Internet (ich glaub das hatten wir schon, oder?)


    138. Feuermelder die an den Hauswänden hingen und direkt mit der nächsten Feuerwache verbunden waren



    11.03.2010 | 00.55 Uhr | berlin ohne Nummer


    Für Leute, die mehr möchten: da gibt es mehr



    11.03.2010 | 00.49 Uhr | LSRider 136. Es gab bei der Bahn noch diese Triebwagen - wie hießen die noch gleich auf Latein? Ach ja: 'Cubiculum sexualum'.



    11.03.2010 | 00.41 Uhr | LSRider 135. Der örtliche Schreibwarenladen (war aber mehr ein Tante-Emma-Laden) machte schon um 7:00 Uhr morgens auf (Ladenschluss gabs zwar schon, hat aber keinen interessiert), damit wir I-Dötzchen noch schnell für die Schule Klassenhefte kaufen konnten.



    11.03.2010 | 00.36 Uhr | LSRider 133. und es gab noch Süßigkeiten für 1 Pfennig!


    134. und diese Zuckerbrause zum auflecken (brrr).



    11.03.2010 | 00.33 Uhr | LSRider 130. Bei uns kam noch jeden Mittwoch der Milchmann mit großer Handglocke und füllte aus blechernen Milchkübeln unsere Vorräte mit richtiger Milch auf.



    11.03.2010 | 00.03 Uhr | köllealaaf 131. Und Yoga wurde modern


    132. In der katholischen Kirche standen "Nickneger" (darf man heute nicht mehr sagen)



    10.03.2010 | 23.32 Uhr | berlin 130. Und die Ganzheitsmethode!



    10.03.2010 | 23.30 Uhr | köllealaaf 129. Da war da noch die doofe Mengenlehre in der Grundschule...


    köllealaaf



    10.03.2010 | 23.27 Uhr | köllealaaf 125. Und dann war da noch der fliegende Kartoffelhändler der immer "Ka-Ääpel Ka-Ääpel Ka-Äääääpel" rief und mit der Glocke bimmelte. Jedenfalls tat er das in Köln-Kalk.


    126. Und es gab Bonanzaräder mit nur drei Gängen


    127. Und wenn man beim Kaufmann anschreiben ließ, bezahlte man das auch später.


    128. An der Grenze nach den Niederlanden konnte man noch Gulden tauschen und in Frankreich wurde man mit alten Francs betuppt...


    Jedenfalls war das meine Wahrnehmung in den Sechziger und Siebziger, bzw. die meiner Eltern ;-)


    Bis 1000 fehlen noch 872 ;-)


    köllealaaf



    22.01.2009 | 09.05 Uhr | berlin 124. Irgendwann in den 50ern kamen die ersten Kugelschreiber auf. Bis dahin gab es nur Bleistifte (radierbar), Tintenstifte (dokumentenecht) und Füllfederhalter (aus Tintenfässern gefüllt). Patronenfüller kamen erst später.


    Auf dem Neumarkt kaufte ich beim Umsteigen immer an einem Stand eine bestimmte Menge Rasierklingen, weil es dann einen Kugelschreiber kostenlos dazu gab.


    Kugelschreiber waren eine Wertanlage!



    21.01.2009 | 23.45 Uhr | berlin 123. Obwohl das Aufspringen auf fahrende Straßenbahnen verboten war, gab es gleichzeitig wertvolle Hinweise: "Rechte Hand am rechten Griff." Praktisch! Mit dem Gesicht gegen die Fahrtrichtung, rechte Hand am rechten Griff, und schon wird man wie von selbst auf das Trittbrett gezogen, das natürlich auch während der Fahrt nicht eingezogen wurde.


    Würd ich auch heute noch beim Anfahren und in Kurven schaffen - wenn es noch Trittbretter und die langen, hölzernen, senkrechten Griffe gäbe.


    Das Fahrtziel vorne an der Bahn war in ein Schild eingeprägt, das an der Endhaltestelle um 180 Grad gedreht wurde. Der Fahrzeugführer bediente das klackernde (Prinzip Elektroherd), horizontal (bei Schiffen vertikal) angebrachte Bedienungsrad stehend in Uniform!


    Ganz früher hatte jeder Wagen ganz hinten einen offenen Perron, ohne Sitzplätze. Und mein Vater hat in Köln sogar noch die pferdebetriebene Straßenbahn benutzt.



    21.01.2009 | 21.02 Uhr | berlin Und wenn Ihr Euch hier mühsam durchgearbeitet habt, könnt Ihr Euch im Bloggerbüdchen beim "Ahle Krom" den Rest geben lassen.



    21.01.2009 | 20.56 Uhr | berlin 122. Außen waren an den Straßenbahnen neben den Türen (nur vorn oder hinten) Schilder angebracht: "Auf- und Abspringen während der Fahrt verboten".


    Erstveröffentlichung 21.1.09
    http://ksta.stadtmenschen.de/blogs/mod_b…logs/index.html

  • DDR-Fußball-Oberliga 1956
    Die Saison 1956 war die achte Auflage der DDR-Oberliga . Meister wurde der SC Wismut Karl-Marx-Stadt
    Ich wurde in einem kleinen Ort Nähe Karl-Marx-Stadt geboren.


    Und ich erlebte eine wunderbare Kindheit im Dreck, ich durfte schon auf einem Abenteuerspielplatz spielen.
    Das war die Schmiede meines Großvaters.


    Ein paar Jahre später in den 60-zigern:
    In Karl-Marx-Stadt wurden auf unserer Straße allabendlich Völkerballschlachten geschlagen und wir wurden nicht überfahren.
    Wir liefen da Rollschuh oder fuhren mit unseren Fahrädern überall hin wo wir wollten.


    Zeichen für die abendliche Heimkehr, war das Läuten der Kirchenglocken um 18.00 Uhr.


    Es gab noch für einige Lebensmittel Rationierungen, ich bin trotzdem nicht verhungert.


    Ich wurde Pionier und später Jugenfreund der FDJ, trotzdem kann ich selbständig denken und entscheiden.


    Ich kannte zwei Sandmännchen in Schwarzweiss und die Rauchenden Colts.


    In den Siebzigern, wurde das Leben bunt auch im TV.


    Ich durfte ins Trainingslager für die Spartakiade im Schwimmen.
    Wir sind um die Häuser gezogen, zu Konzerten der Puhdys getrampt und immer gesund wieder angekommen.


    Für 5 Mark konnte man sich in der Kneipe den Bauch vollschlagen und maßlos betrinken.


    Anfang der Achziger bekamen wir sogar eine eigene Wohnung.
    Reisen war noch unwichtig, Telefon auch, wir waren uns selbst genug.
    Party mit den Nachbarn war auch prima.


    Mein Kinder konnten raus und spielen wo sie wollten, sie kamen dreckig und zerschrammt wieder.
    Sie hatten kein Übergewicht, weil sie immer aktiv waren.


    Urlaub fand an Talsperren auf dem Campingplatz statt.


    Ich durfte in den Westen reisen, als meine Tante und ich lang genug die Behörden genervt hatten.


    In den Neunzigern hatten wir Angst, nie was von der Welt sehen zu dürfen!
    Trotzdem sind wir geblieben, weil ja auch ein paar hinterher weiter machen mussten.


    Ich war zufrieden ohne Handy und Internet.
    Ich überlebte Entäuschung durch geglaubte beste Freunde.
    Hätte keinem zugetraut Zuträger der Stasi zu sein.


    Und ich lebe... habe und werde aus allem das Beste machen! :)

  • auch noch gefunden.Das www ist voll von solchen Geschichten


    Ich gehöre auch dazu, und gerne. Bin zwar auf dem "Land" aufgewachsen, 1944 ein Jahr vor Kriegsende bei Kerzenlicht am Rande des Schwarzwaldes zur Welt gekommen, aber es war eine Idylle, eine fast heile Welt mit 350 Einwohnern. Unser Spielplatz war das ganze Dorf, die vielen Scheunen und Ställe waren unser Revier und unsere Verstecke. Ganz verschämt entdeckten wir Kinder dabei unsere Sexualität. Die Mädchen trugen nur Röcke, wir Buben kurze Hosen mit langen Strümpfen, gehalten von Strapsen an einem "Leibchen". Wenn wir Buben im Laufe der Zeit längere Beine bekamen, die Strümpfe aber nicht mitwuchsen, wurden die Strapse länger und der Abstand von Unterkante Hose zu Oberkante Strumpf immer größer. Da gab es kalte Schenkel im Winter. Wir waren sehr abgehärtet und brauchten keine Antibiotika. Wenn mal einer Ohrenweh hatte, wurde euterwarme Milch von der Kuh ins Ohr gespritzt, das wirkte Wunder. Ab dem Monat Mai durften wir barfuß zur Schule und im vorbeifließenden Bach baden. Daraus haben wir auch getrunken. Wir waren richtige Rohkostler. Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Gelbe Rüben, alles was so wuchs, füllte zuerst unsere Kniggebockerhosen und danach unsere Mägen. Von Ahornbäumen nahmen wir im Herbst die farbigen Blätter, formten Ösen in die Stiele und flochten sie zu 10 m langen Blätterfahnen. Diese Fahnen zogen wir durchs Dorf über die staubigen Wege, ach war das schön. Wenn einer was ausgefressen hatte, wurde in der Schule Gericht gehalten, Hosenspanner und Tatzen waren an der Tagesordnung. Jeder war froh, wenn die Eltern davon nichts erfuhren, sonst gab es eine zusätzliche Tracht Prügel. Auf unseren Hütten im angrenzenden Wald waren wir stolz, dort versuchten wir zu rauchen. Damals war der Tabak noch nicht mit Zusatzstoffen verseucht, wir haben noch richtig gehustet, gekotzt und teilweise in die Hosen gesch..... Unter Tags war kein Haus abgeschlossen, und wenn, dann lag der Schlüssel auf einem Brett oberhalb der Haustüre oder unter dem Fußabstreifer. Es gab auch keine Müllabfuhr, alles wurde wiederverwendet, obwohl das Wort Receycling erst 40 Jahre später zu seiner Bedeutung kam. Dieser Zeit habe ich in meinem Buch drei ganze Kapitel gewidmet - Kindheit- Schulzeit - Jugend. Stichwort Straßenfußball: Das Aussuchen der Mannschaften - die beiden "Besten" losten aus, wer zuerst dran ist, dann wählten sie abwechselnd aus den gerade vorhandenen Buben aus. Da war ich immer der "Letzte". Ich versuchte, den Ball zu treffen, und wenn ich ihn traf, war das für mich ein Erfolgserlebnis, auch wenn er unglücklich ins eigene Tor ging. Ein interessantes Thema haben Sie hier angeschnitten, ich denke gerne zurück. Wenn auch mancher behauptet, man würde das "Früher" idealisieren, ich hatte eine schöne Kindheit. Wir hatten ganz alte, über den Krieg gerettete Fahrräder, mit über 20 Flicken auf den Reifen. Wir lernten früh, Reifen zu flicken und zu improvisieren. Es gab Schulspeisung, der Nigrinmann kam und sammelte alte Schuhwichsedosen um sie wiederzubefüllen. "Eisen, Lumpen, Knochen und Papier, ausrangierte Weiber sammeln wir", so zogen die Lumpensammler singend von Dorf zu Dorf. Auch die Scherenschleifer waren unterwegs. Abends saßen die Bauern noch vor dem Haus auf dem Bänckchen und hielten "guten Rat". Wir sind die Generation, die den Fortschritt kennen lernen durften und dass uns letztendlich dieser viel gepriesene Fortschritt einholt. Wir bemerken, dass "Fortschritt" von fortschreiten abgeleitet wird. Ein Fortschreiten von dem, was unsere Erde erhaltenswert machen würde. Weiter, höher, schneller. Henry Ford hat einmal gesagt: "Das Auto ist eine gute Erfindung, es soll seinen Fahrer von A nach B bringen, meinetwegen überall hin, nur nicht auf den Jahrmarkt der Eitelkeiten". Dieser Jahrmarkt der Eitelkeiten geht nun seinem wohl verdienten Ende entgegen. Wir sind der Gier der Eitelkeiten verfallen und unsere Nachkommen werden sehr, sehr lange daran zu knabbern haben. HG Franz

  • 123. Es gab noch keine Feministinnen.


    124. Kinder wurden zu Fuß zum Kindergarten gebracht.


    125. Es gab noch keine Ampeln und Schülerlotsen.


    126. Polizisten gingen Streife.


    127. Gebloggt wurde mit Füllfederhalter und Papier.


    128. Der Mittelstand trank Kaffee, die Ärmeren Muckefuck , 2. 3. Aufguss.


    129. Cola war amerikanisches Zeug, wir tranken Brause.


    130. Zur Erstkommunion bekam ein Junge die erste lange Hose - und bei wohlhabenden Eltern die erste Uhr.

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