Der Zustand des Profifußballs

  • Wem so alles der Grips eingefroren sein mag, kann nur vermutet werden. Im Spitzenfußball müssen sie reihenweise "Hier!" gerufen haben, wenn man an die letzten Äußerungen und 'Expertisen' diverser Fußballspieler und ihrer wackeren Manager und Betreuer denkt.

    Aber lassen wir das, es wurde bereits ausgiebig darüber geschrieben.


    Hingegen schreckte mich die Meldung auf, FCB Vorstandschef Herr Rummenigge sähe Fehler, die es nunmehr zu korrigieren gelte. Und zwar in finanzieller Hinsicht.8|

    Oh nein, das galt keinen Schmuggelrolexen aus Katar und auch keinen 'vergessenen' Steuern oder Spendengeldern.


    Er überlegt vielmehr, ob die Spieler des europäischen Fußball zukünftig weniger verdienen sollten. Die Pandemie habe bewiesen, dass man "zurückschrauben und zu einem vernünftigeren Modell zurückkehren" müsse. Aha.


    Ob diese Überlegung auch Manager, Vereinsvorstände und sonstige Funktionäre einschließt, war der Meldung nicht zu entnehmen.



    ntv

  • Er überlegt vielmehr, ob die Spieler des europäischen Fußball zukünftig weniger verdienen sollten. Die Pandemie habe bewiesen, dass man "zurückschrauben und zu einem vernünftigeren Modell zurückkehren" müsse. Aha.

    Nicht nur im Fussball wird diese Variante diskutiert, auch in der Formel 1 findet das Umdenken statt.

    Ich weiss nicht, wie viel die Manager und Vorstaende verdienen, aber es wird wohl bedeutend weniger sein ? Und Abloesesummen muessen an die Manager auch nicht bezahlt werden. Da stehen Summen im Raum, die finanzschwache Vereine nicht mehr stemmen und deshalb nicht konkurrenzfaehig agieren koennen.


    Nebenbei: Mir isset sowat von egal, wer wie viel verdient, wenn der Sport nicht auf der Strecke bleibt. In anderen Fussballlaendern werden bedeutend mehr Millionen fuer Fussballspieler ausgegeben als in Deutschland. Sehe keine Berichte, in denen sich die Journalisten darueber beklagen.


    Von daher: Schmierfinken fliegt zur Abwechselung mal ins Ausland, um etwas ausgewogener zu berichten. Euer Neid geht mir schwer auf den Rucksack !!

  • Ich moechte ein wenig aufklaerend agieren und stelle eine kleine Info ein, was beim FCBayern gezahlt wird.


    Direktoren bekommen im Schnitt 200.000 Euro. Für das Geschäftsjahr 2018/2019 erhielt der Aufsichtsrat insgesamt eine Vergütung in Höhe von 577.000 Euro, der Vorstand bekam im selben Zeitraum Bezüge in Höhe von 11,225 Millionen Euro. Dienstwagenvon Audiwerden gestellt, zudem zahlt der Verein in eine Altersvorsorge bei Anteilseigner Allianz.

    Boni - trotz Corona-Pandemie und dank Triple

    Bayern-Mitarbeiter bekommen zusätzlich eine erfolgsabhängige Vergütung. Je höher am Ende des Geschäftsjahres der Gewinn der Profi-AG ist, desto höher auch der Bonus. Trotz Pandemie mit erheblichen Gewinneinbußen erhalten die Mitarbeiter in diesem Jahr neben einem Corona-Zuschlag auch einen Bonus - Triple-Triumph sei Dank. Normalerweise liegt der Bonus bei mindestens einem weiteren Monatsgehalt.


    Ueber diese "laecherlichen" Summen kann ein Spitzenspieler beim FCB nur lustvoll lachen.

    Ein Lewandowski verdient ca 100 mal mehr im Jahr als der Direktor. Rummenigge und Hoeness haben ihr Gehalt klugerweise nicht verraten. Sie aber werden bedeutend mehr verdienen als der Aufsichtsrat.

    Ihr Geschaeftsmodell finde ich recht fair und lukrativ. Um ehrlich zu sein: Ich wuerde gern dort arbeiten :thumbup::D:P

    Und wenn man sich jetzt vergegenwaertigt, was 24 Spieler, die natuerlich nicht alle das gleiche Gehalt in der Hoehe von Lewandowski, Neuer und Mueller erhalten, fuer einen Kostenaufwand verursachen, dann duerfte auch dem letzten Neider klar sein, dass der Verein zusehen muss, so viele Einnahmen zu erwirtschaften, wie nur moeglich.


  • Der Vorstand besteht aus 6 Personen, die im Jahr zusammen ca 12 Mio Euro verdienen.

    Wie schon geschrieben: Fuer das Gesamtgehalt der 6 Vorstandsmitglieder wuerden weder Lewandowski, Neuer oder Mueller spielen.

    Alle Gehaelter der Spieler zusammen liegen bei 200 Mio Euro.


    Das zur Verdeutlichung, wenn es darum geht, eine Gehaltsobergrenze fuer die Spieler einzufuehren.


    Wer sich etwas mehr informieren moechte, dem stelle ich diesen Link zur Verfuegung:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…_M%C3%BCnchen_AG#Vorstand

  • Vielen Dank für die Beiträge.
    Der FCB ist -wenn auch einer der reichsten weltweit- ein Profiklub unter vielen. Deshalb: es geht nicht immer nur um ihn.


    Eine Gehaltsbegrenzung für Profifußballer -"Salary Cap"- ist schon längst international ein Thema, nun hat Rummenigge es nach heftiger Kritik an seinem Klub im Zusammenhang mit Corona erneut aufgegriffen.


    Weit weniger(!) begüterte Vereine, allen voran ein spanischer Fußballklub, hatten schon zu Beginn der Krise auf einen erheblichen Teil ihrer Gehälter verzichtet, um Solidarität mit den Covid geschädigten Berufsgruppen zu beweisen.

    Dem folgte letztes Frühjahr auch Borussia Mönchengladbach.


    Applaus, Applaus. Die Spieler von Borussia Mönchengladbach zeigen sich in Zeiten der Krise solidarisch mit den normalen Angestellten ihres Vereins.

    Applaus, Applaus. Die Spieler von Borussia Mönchengladbach zeigen sich in Zeiten der Krise solidarisch mit den normalen...Foto: dpa

    In einer Zeit, in der ganze Berufszweige unverschuldet lahmgelegt und vom Gelderwerb ausgeschlossen werden, sind die exorbitanten Verdienste innerhalb des Profifußballs ebenso wenig vertretbar, wie trickreich beanspruchte Privilegien.

    Solche Auswüchse zu kritisieren ist daher sehr weit entfernt von einer 'Neiddebatte', und ein aufmerksamer Berichterstatter ganz sicher kein 'Schmierfink'.


    Übrigens: Bundestrainer Joachim Löw und Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft, hatten schon im März letzten Jahres vorgeschlagen, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.


    "Vor allem Bundestrainer Löw wählte eindringliche Worte. „Nichts ist mehr, wie es vorher war“, sagte er. „Die Welt erlebt einen kollektiven Burnout, als würde sie sich gegen den Menschen auflehnen.“ Machtgier und Profit, die Jagd nach immer neuen Rekorden hätten im Vordergrund gestanden, während uns Umweltkatastrophen wie die Waldbrände in Australien nur am Rande berührt hätten. Jetzt aber gebe es eine Katastrophe, von der die ganze Menschheit betroffen sei.

    „Die Entwicklung hat uns alle ein bisschen überfahren“, sagte Löw. Vielleicht aber, so zumindest seine Hoffnung, führe dies dazu, dass alles mal etwas entschleunigt werde. „Jeder Einzelne muss beweisen, dass wir uns wandeln, dass wir auch anders können“, sagte der Bundestrainer. Löw forderte, „dass wir helfen, wo es geht. Das steht über dem Fußball.“

    Ganz konkret haben sich die Nationalspieler bereit erklärt, 2,5 Millionen Euro für wirhelfen.eu zu spenden, eine zentrale Plattform für alle Nachbarschaftshilfen bundesweit. „In einer Solidargemeinschaft ist es so, dass die Großen die Gemeinschaft unterstützen“, sagte Bierhoff. DFB-Präsident Keller berichtete, dass sowohl Bierhoff als auch Löw von sich aus einen Gehaltsverzicht angeboten hätten."
    (Tagesspiegel)



    :thumbup:"In einer Solidargemeinschaft ist es so, dass die Großen die Gemeinschaft unterstützen.“:thumbup:

  • "In einer Solidargemeinschaft ist es so, dass die Großen die Gemeinschaft unterstützen.“

    Das ist seit meiner Geburt meine Formel. Die Gemeinschaft unterstuetze ich nicht, sondern nur die Kleinen der Gemeinschaft, denn in einer Gemeinschaft befinden sich auch Grosse. Dies sollte man nicht uebersehen.

    Wer von den "Grossen" verzichtet denn noch auf einen Teil der Gehaelter? Wenn schon, dann doch alle ?

    Von Neid spreche ich nur, wenn sich der Schmierfink staendig auf die Bayern stuerzt. Kritisiert er all jene, die die gleichen Privilegien wie die Bayern geniessen, und da gibt eine nicht geringe Anzahl, klatsche ich Beifall.

    Übrigens: Bundestrainer Löw und Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft, hatten schon im März letzten Jahres vorgeschlagen, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.

    Und ? Haben sie es getan, Loew und Bierhoff, auf Teile ihres Gehalts verzichtet ?

    Nicht nur blubbern. Dann auch ran an den Speck.

  • Weit weniger(!) begüterte Vereine, allen voran ein spanischer Fußballklub, hatten schon zu Beginn der Krise auf einen erheblichen Teil ihrer Gehälter verzichtet, um Solidarität mit den Covid geschädigten Berufsgruppen zu beweisen.

    Wenn Profis auf einen Teil ihrer Gehaelter verzichten, dann kommt dies in erster Linie ihrem Verein selbst zugute. Nicht irgend einem Popel, dem durch Coronamassnahmen die Einnahmen wegbrechen. Sehe keine Solidaritaet mit anderen geschaedigten Berufsgruppen. :/:(


    Was habe ich davon, wenn die Angestellten aller Fussballclubs auf 30 % ihrer Einkommen verzichten? Habe ich deshalb mehr Einnahmen als Selbststaendiger ? Nada.

    Solidarisch waere es, wenn die grossen Clubs ihre weniger finanzstarken Kollegen unterstuetzten. Aber auch grosse Vereine fangen seit Monaten "das Rechnen" an. Nix mehr mit vollen Haenden die "Kohle" unter die Leute werfen.

    Wenn die Regierung Verbote ausspricht, muss sie auch dafuer sorgen, was sie ja teilweise macht, dass die Unternehmer nicht alle Pleite gehen. Ansonsten ist ziviler Ungehorsam angesagt.


  • Heinz K spricht sehr oft von Luegenpresse. Ich von Schmierfinken, die irre Stories erfinden. Und hier meldet sich ein Betroffener, der sich ueber die erlogenen Berichte in der Presse aergert. Zu Recht.


    Auszug aus Sport.de

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    Gladbach: Eberl räumt mit "Lügen" auf


    Eberl versuchte derweil, Licht ins Dunkel der Spekulationen zu bringen, die es rund um die Entscheidungsverkündung gegeben hatte.

    "Die Mär, dass Marco am Montag ins Büro gegangen ist und gesagt hat, er möchte gehen, ist die erste Lüge", sagte Eberl über einige Presseberichte.

    "Die zweite Lüge ist, dass die Mannschaft in Grund und Boden gefallen ist. All das, was als sehr hektisch und unruhig beschrieben wurde, ist gelogen. Es gab keine Auseinandersetzungen, keine Wortgefechte, es gab auch kein Gespräch mit mir mit dem Mannschaftsrat gestern, das ist auch eine Lüge", fügte der Sportchef an.

    "Es ist schon dumpf und dumm, wie man solche Kommentare socialmediamäßig verteilen kann und der Journalismus so etwas aufnimmt. Es ist eine gesellschaftliche Frage, dass irgendwelche Dumpfbacken im Hintergrund Lügen verbreiten und diese werden aufgenommen. Es entsteht Hass aufgrund von Aussagen, die nicht der Wahrheit entsprechen", ärgerte sich der 47-Jährige.


    Tja, mein Reden. Schoen, dass es mal einer sagt, der die Tatsachen bestens kennt. Sie luegen nicht aus "Versehen", nein, sie luegen mit Absicht, um die Auflagen zu erhoehen. Ein Drecksvolk solche Journalisten !

  • Auch die grossen Fussballvereine leiden unter der Pandemie: Der FCB ebenfalls.


    "Wirklich ein Trauerspiel"

    FC Bayern beklagt dramatische Umsatzeinbußen


    "Wenn wir uns das letzte Geschäftsjahr anschauen und die ersten sechs Monate der laufenden Saison, so haben wir in den Stores - inklusive des Allianz Arena Stores - im Vergleich zum letzten Jahr über 50 Prozent verloren", sagte Vorstand Jörg Wacker im "Sponsors"-Interview.

    Wacker, der unter anderem für die Bereiche Internationalisierung und Strategie beim deutschen Rekordmeister zuständig ist, erläuterte: "Wir leben davon, dass unsere Läden von den Fans und Touristen frequentiert werden. Spiele ohne Zuschauer tun uns sehr weh. Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Pandemie ist das Ausbleiben von Touristen. Wir haben zwei Stores am Flughafen, und das ist wirklich ein Trauerspiel, wenn man deren Umsätze sieht."


    Pro Heimspiel gehen den Bayern rund vier Millionen Euro verloren.


    Nach Adam seinem Riesen sind das pro Saison 68 Millionen weniger Einnahmen.

    Nun seid ihr dran.

  • Danke für die Ergänzung!
    Das "Drecksvolk" von der "Lügenpresse" hat nicht nur sachlich über Sportdirektor Eberls Darstellung berichtet:

    https://www.n-tv.de/sport/Wuet…Rose-article22367438.html


    sondern auch sehr ausführlich von der Pressekonferenz der Mönchengladbacher:

    https://www.sport.de/news/ne43…e-bleibt-fohlenelf-coach/


    Dass auf Internetplattformen die Gerüchteküche oftmals heftig brodelt und manches davon Eingang in die journalistische Berichterstattung findet, ist leider eine Tatsache. Es gibt ihn, den miesen 'Journalismus'. Unbestritten.

    Mieser 'Journalismus'!


    Dies darf aber nicht dazu führen, einen ganzen Berufsstand zu diskreditieren und ihn bewusster Falschdarstellung zu bezichtigen.:( Auch dann nicht, wenn die Berichte nicht die eigenen Vorlieben bzw. die eigene Meinung widerspiegeln.



    Zu den finanziellen Einbußen des FCB

    https://www.abendzeitung-muenc…-seinen-laeden-art-706818

    fallen mir die vielen Berufsgruppen ein, deren pekuniäres Polster weit weniger komfortabel ist.

    Leseempfehlung: Bleib mir bloß weg mit Corona


    Was sagte Herr Rummenigge noch vor Kurzem:

    „Es gibt zwar noch etwas Potenzial, aber viel mehr kann man beim Marketing und beim Merchandising kaum noch machen. Im Sponsoringbereich sind wir heute vielleicht der beste Klub der Welt. Alles zusammengerechnet nehmen wir mehr ein als Real Madrid oder selbst Manchester United.“ ++++

    (Welt)


    Armer, armer FCB ?? ;(:rolleyes:

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