Latenter Rassismus bei deutschen Sicherheitskräften?

  • Jaja, der Gelegenheitsleser:)... Der wird vermutlich im Forum gucken wo "Heiße Themen" gelistet sind und Heinz' Thread ebenso finden wie diesen hier.


    Worum es dir geht, hast du dort wie hier hinreichend ausgeführt. Heißt aber nicht, dass durch Wiederholungen der Richtigkeitsfaktor erhöht würde.;)


    Natürlich gibt es Macht- und Überlegenheitsansprüche ganz ohne rassistische Hintergründe. Aber davon ist hier nicht die Rede.

    Dieser Thread befasst sich mit rassistisch motivierter Gewalt bei Teilen unserer Sicherheitskräfte, d.h. rassistisch motiviertem Anspruch auf Überlegenheit gegenüber Anderen - ich führte dazu "ganze Ethnien und Religionsgruppen" an.


    Rassistische Motivation liegt beispielsweise dann vor, wenn


    - die Volksgruppe der Rohingas in Myanmar verfolgt werden,

    - die Uiguren als ethnische Gruppe in China zur "Umerziehung" in Lagern kaserniert werden,

    - Schwarze in den USA stärker von Polizeigewalt betroffen sind, härtere Strafen zu fürchten haben und geringere Lebensschancen erwarten können, weil sie erkennbar afrikanischer Herkunft sind,

    - Juden und deren Einrichtungen in Deutschland Angriffen ausgesetzt sind und besonders geschützt werden müssen,

    - weiße Menschen sich - teils offen, teils in "Geheimbünden" - zusammenschließen, weil sie "rassisch minderwertige" Mitmenschen verfolgen und u.U. bis zur Ausrottung bekämpfen wollen.


    Die Liste ließe sich fortsetzen ...



    Teile der deutschen Polizei und anderer Sicherheitskräfte stehen unter Verdacht einer rassistischen Grundhaltung.

    Daher die Aufforderung an die politisch Verantwortlichen, eine entsprechende Studie in Auftrag zu geben, um gezielt und möglichst schon im Vorfeld gegen rassistische Tendenzen vorgehen zu können.


    Wie wir heute erfahren, setzte sich die Position des Innenministers durch:
    Es wird lediglich eine (weitere) Studie zum gesamtgesellschaftlichen Rassismus geben.

  • Was ich beachtenswert finde, ist, dass Kinder KEINEN Rassismus kennen. Sie spielen unbeschwert mit allen "Rassen". Durch die Erwachsenen werden sie entweder mental verstuemmelt oder halt vorurteilsfrei erzogen.

    Was jedoch stets vorhanden ist, sind Antipathien oder Sympathien. Und auch diese koennen nach einer Weile ins Gegenteil ausschlagen.


    Wir sind also das Produkt unserer Erziehung. Was nicht heisst, dass die unser ganzes Leben anhaelt und uns begleitet.

    In Venezuela sitzen oder stehen zu 90 % schwarze Indios in den Gefaengnissen. Rassismus? Nein, die Mehrheit der Bevoelkerung besteht nun mal aus Indios oder Dunkelhaeutigen.

    Weisse werden von ihnen beklaut, als Geisel genommen oder gleich ermordet.

    Bildung und Erziehung sind lediglich im Gesetz verankert. In der Praxis bleibt jeder Bewohner sich selbst ueberlassen.

  • jetzt haben wir den Ernst der Diskussion aber genug untergraben :) Ich gehe mal zurück zur Unterwanderung von Polizei und Militär.

    Es gibt/gab viele Wertkonservative in diesem Lande, die von der rechten Revolution träumen.

    die Worte Rasse und Rassimus auszuixen, für überkommen zu erklären und zu streichen reicht nicht, wissen wir. Und Antipathie .. klingt ja nun mehr als harmlos, übertragen auf diese Thema. Hass würde es schon eher treffen..

    Ich erinnere mich an die letzten Wahlen hier in Hessen (2018). Die AFD war im Aufschwung und überall unterwegs mit Wahlveranstaltungen. Zur gleichen Zeit erschien auch ein Buch von Bernd Höcke. Auf den Verlagsseiten wurde es besprochen (dass es da überhaupt einen Verlag gibt, der so was druckt). In der Kommentarleiste darunter wurden sich schon die Hände gerieben, für die Zeit in der die AFD dann endlich regieren könnte. Dort war die Rede von Verbindung in Polizei und Heer, die man zur Machtübernahme aktivieren könne. Nimmt man den NSU und den Mord an Lübke usw.,ist klar, dass das nicht nur hohle Worte waren, sondern Vorhaben. Das ging über Rassismus weit hinaus, denn auch Ideologien und deren Vertreter wurden zum Abschuss freigegeben, Gutmenschen, linke Socken, Migranten. (Das irrwitzige daran ist, dass viele Migranten die AFD wählen, vor allem die christlichen, die Angst vor ihren muslimischen Nachbarn haben). Der Glaube an Blut (Rasse), Volk und Boden richtet sich gegen alles Fremde egal ob Mensch oder Gedanke. Ein Irrsinn.

    Björn Höcke Buch, Heise online dazu

    Zitat

    Die einzige Frage, die ich mir im Falle Polizei und Heer stelle ist, ob man sein Leben für ein gesetzliches Konstrukt wie unser Grundgesetz genauso einsetzt, wie für einen ideelllen Glauben. Was für eine Einstellung bringen diese Berufe mit sich? oder sind sie nur ein Sprungbrett für andere Karrieren, bei denen wenn es hart auf hart kommt man "einfach drauf" geht, ist Geld der Anreiz? Im Falle der Polizisten sicher nicht.

    Kann man an ein Grundgesetz glauben? Ersetzt das eine Identität?

  • Warum nicht? Wenn man an den Quatsch aus Bibel, Koran etc. glauben kann, dann auch an eine Verfassung. Sind doch alles nur Worte auf Papier. Kommt halt drauf an, welche überzeugender sind. Wenn das deutsche Volk nicht mehrheitlich von unserem Grundgesetz überzeugt wäre, dann hätten wir schon längst wieder eine Revolution erlebt.


    In Deutschland mag das natürlich alles immer etwas behäbig wirken, weil wir nicht gerade emotionale Menschen sind. In Frankreich hingegen sieht man dieser Tage viele Menschen auf die Straße gehen um für ihren Glauben an verfassungsrechtlich verbriefte Prinzipien wie Meinungs- und Glaubensfreiheit auf die Straße zu gehen.

  • "Warum nicht? Wenn man an den Quatsch aus Bibel, Koran etc. glauben kann, dann auch an eine Verfassung. Sind doch alles nur Worte auf Papier. Kommt halt drauf an, welche überzeugender sind. Wenn das deutsche Volk nicht mehrheitlich von unserem Grundgesetz überzeugt wäre, dann hätten wir schon längst wieder eine Revolution erlebt."


    Hmm ... naja ... ähm ... ist aber jetzt etwas flach das Argument. Bibel und Koran sind doch etwas umfangreicher als das nüchterne Grundgesetz. Sind doch alles nur Worte ist eine Reduzierung die könnte man fortführen mit sind doch alles nur Buchstaben, durcheinanderschüttelt, sinnenentleert, ergibt demnach alles die gleiche Suppe. Auf Papier ist oldschool.

    Die Worte in Bibel und Koran sind eine Sammlung alter Geschichten, Erzählungen, Überlieferungen.
    Das Grundgesetz ist ein nüchternes Regelwerk. Mit Bibel und Koran lassen sich Massen von Menschen instrumentalisieren, mit einem Grundgesetz eher nicht. Menschen kämpfen immer für das Gute oder auch das Böse ... je nachdem. Für eine Idee, ein Ideal lassen sie sich aufstacheln, wenn sie hungrig genug sind. Satte Menschen sind zufrieden mit einem Grundgesetz ;).

    Wahrscheinlich bin ich naiv zu denken, dass man heute als Soldat oder Polizist, sowie früher diese Berufe wählt um andere zu schützen im Auftrag des Landes, aus hehrer Gesinnung. Für einen König, eine Nation ließ sich kämpfen. Heute würde man sagen für politische Werte. Welche?
    Über dieses Wort gelangt man ganz schnell wieder zu dem Begriff Wertkonservatismus. Für Deutschland wären es dann deutsche Werte. Die aber haben durch unsere Geschichte deutlich gelitten. Schwierig für jemand der ein Ideal braucht für das er sich einsetzen will. Kurz will sagen, kann man den Beruf des Soldaten z.B. überhaupt ausführen ohne ein gewisses Maß an konservativ/rechter Gesinnung? Abgesehen von den reinen Befehlsempfängern, denen man kritisches Denken aberziehen muss, damit sie gehorchen wenn es befohlen wird.


    "In Deutschland mag das natürlich alles immer etwas behäbig wirken, weil wir nicht gerade emotionale Menschen sind. In Frankreich hingegen sieht man dieser Tage viele Menschen auf die Straße gehen um für ihren Glauben an verfassungsrechtlich verbriefte Prinzipien wie Meinungs- und Glaubensfreiheit auf die Straße zu gehen."


    Ehrlich gesagt bei allem was an Anschlägen in Paris, Nizza etc. passiert ist, wäre das hier wahrscheinlich vlt. auch so. Ich war da als das Attentat im Bataclan passiert war. Solche Ausmaße an Terrorismus haben wir in D bisher nicht in dieser Menge und in dieser Größenordnung erlebt. Seien wir froh drum.

    Vlt. muss ich das oben geschriebene relativieren. Man kann auch "Gegen" etwas kämpfen statt "Für", gegen eine Bedrohung, dann geht es auch mit einem Grundgesetz. Wahrscheinlich ist das der Schlüssel.

  • Hmm ... naja ... ähm ... ist aber jetzt etwas flach das Argument. Bibel und Koran sind doch etwas umfangreicher als das nüchterne Grundgesetz. Sind doch alles nur Worte ist eine Reduzierung die könnte man fortführen mit sind doch alles nur Buchstaben, durcheinanderschüttelt, sinnenentleert, ergibt demnach alles die gleiche Suppe. Auf Papier ist oldschool.

    Sinnentleert dürfen sie nicht sein. Semantik muss schon vorhanden sein. Deswegen spreche ich bewusst von "Worten". Worte haben Gewicht. Einzelne, zusammenhangslose Buchstaben nicht. Außer an einer Magnettafel vielleicht ^^


    Das Grundgesetz ist ein nüchternes Regelwerk. Mit Bibel und Koran lassen sich Massen von Menschen instrumentalisieren, mit einem Grundgesetz eher nicht. Menschen kämpfen immer für das Gute oder auch das Böse ... je nachdem. Für eine Idee, ein Ideal lassen sie sich aufstacheln, wenn sie hungrig genug sind.

    Das klappt aber nunmal auch bei einer Verfassung. In Deutschland vielleicht nicht, aber in Frankreich war man einst hungrig genug sich für die Demokratie und die Freiheit aufzuopfern. Der Glaube daran musste genauso mit Blut bezahlt werden.

    Menschen kämpfen nie für das Böse. Wir halten uns immer für die Guten. Egal ob wir für Hitler Juden vergasen, oder für Allah Lehrer köpfen.

    Den einzigen Unterschied zwischen den verschiedenen Gütern liegt in der Nüchternheit. Da stimme ich dir zu. Das Grundgesetz ist langweilig. Vieles daraus mag sogar der christlichen Mythologie entspringen, aber es sind trockene und rein sachliche Texte, die jeden Leser langweilen oder sogar verwirren. Die religiösen Romane hingegen erzählen spannende Geschichten, die Menschen emotional leiten können.

    Wahrscheinlich bin ich naiv zu denken, dass man heute als Soldat oder Polizist, sowie früher diese Berufe wählt um andere zu schützen im Auftrag des Landes, aus hehrer Gesinnung. Für einen König, eine Nation ließ sich kämpfen. Heute würde man sagen für politische Werte. Welche?

    Nunja, auch das passiert. Die letzten zwei Jahrhunderte waren vom ideologischen Wahn gekennzeichnet. Das ist schon ein Unterschied zur religiösen Moral, die die meisten Kriege in den Jahrtausenden davor prägten. Die beiden Weltkriege zB wurden durch politische Weltanschauungen instrumentalisiert. Also ja, das geht :)



    Kurz will sagen, kann man den Beruf des Soldaten z.B. überhaupt ausführen ohne ein gewisses Maß an konservativ/rechter Gesinnung?

    Klar, warum nicht? Denk mal an die Rote Armee, oder den Vietcong. In Deutschland mag man sich als Linker natürlich schwer tuen sich bei der Bundeswehr zu melden, weil bei uns die linke Ideologie stark geprägt ist von Antimilitarismus und Pazifismus. Hier denkt man halt Soldatentum ist nur was für Nazis. Das ist aber eben nicht über all so und wir haben dank unserer Vergangenheit natürlich eine sehr extreme Geisteshaltung.

    Ehrlich gesagt bei allem was an Anschlägen in Paris, Nizza etc. passiert ist, wäre das hier wahrscheinlich vlt. auch so. Ich war da als das Attentat im Bataclan passiert war. Solche Ausmaße an Terrorismus haben wir in D bisher nicht in dieser Menge und in dieser Größenordnung erlebt. Seien wir froh drum.

    Gut, die Franzosen sind, was Islamterrorismus angeht, so gebeutelt wie kein anderes Land in Europa. Wir haben in Deutschland allerdings auch ein Problem mit Naziterror, und da haben viele Bürger ja auch ständig das Bedürnis öffentlich kundzutuen, das sie auf der Seite des Grundgesetzes stehen.

  • Zitat

    Nunja, auch das passiert. Die letzten zwei Jahrhunderte waren vom ideologischen Wahn gekennzeichnet. Das ist schon ein Unterschied zur religiösen Moral, die die meisten Kriege in den Jahrtausenden davor prägten. Die beiden Weltkriege zB wurden durch politische Weltanschauungen instrumentalisiert. Also ja, das geht

    D'accord für die letzten Jahrhunderte, ich meinte aber heute, hier in dieser Republik, in der wir den christlichen Glauben weitestgehend an den Nagel gehangen haben, die verheerenden Folgen von Nationalismus gelernt haben. Woher soll ein junger Mensch heute die Überzeugung nehmen einen Beruf zu wählen und im Ernstfall für diesen Staat zu sterben? Für was würdest du das tun? Für Charlie Hebdo?


    Zitat

    Wir haben in Deutschland allerdings auch ein Problem mit Naziterror

    Haben wir, und genau da findet man die Leute die für ihr Land kämpfen wollen ;) und wer stellt sich denen entgegen?

  • Klar, warum nicht? Denk mal an die Rote Armee, oder den Vietcong. In Deutschland mag man sich als Linker natürlich schwer tuen sich bei der Bundeswehr zu melden, weil bei uns die linke Ideologie stark geprägt ist von Antimilitarismus und Pazifismus. Hier denkt man halt Soldatentum ist nur was für Nazis. Das ist aber eben nicht über all so und wir haben dank unserer Vergangenheit natürlich eine sehr extreme Geisteshaltung.

    Gut, die Franzosen sind, was Islamterrorismus angeht, so gebeutelt wie kein anderes Land in Europa. Wir haben in Deutschland allerdings auch ein Problem mit Naziterror, und da haben viele Bürger ja auch ständig das Bedürnis öffentlich kundzutuen, das sie auf der Seite des Grundgesetzes stehen.

    Ich glaube, wie ich schon mal schrieb, das auch die hierarchischen Strukturen die eine Armee heute ausmacht,

    der Gleichheitsüberzeugung gepaart mit dem allgegenwärtigem Individualismus vielen Linken massiv´st im Wege steht,

    irgendeiner Armee freiwillig beizutreten.Ebenso wirkt in D. auch die unsägliche Geschichte der DDR Volksarmee nach,

    die de facto gegen das eigene Volk gerichtet war.


    Ich denke das (Wirtschafts-) Politische Ideologie das Individuum deutlich mehr antreibt, als die vorgeschobenen gründe wie Unterstützung irgendeines Freiheitskampfs, Religionsbekehrung, Despotenbeseitigung oder ähnliches, die so gerne angeführt

    werden wenn es zu Einsätzen von (West) Armeen kommt. Hier sollte man eingestehen das der Multilaterale Guerillakrieg den

    teile der Arabisch-Islamistischen Welt gegen westliche Staaten führen in erster Linie gegen die Unterdrückung, Einflußnahme und Bevormundung Westlicher Staaten gerichtet ist, denen diese Menschen ausgesetzt waren und sind.

    An dieser Stelle schließt sich den der Kreis wo der (Westeuropäische) Linksorientierte aussteigt bzw. sich eher noch dem (Terror-) Angreifer, moralisch verpflichteter fühlt, als diesem Staat zu dienen.


    Das die Unruhen in den Französischen Vorstadtgettos denen in den Amerikanischen nachstehen, liegt daran das die französische Bourgeoisie Traditionell erheblich resoluter bei der Durchsetzung "ihrer Staatsräson" ist. Rassismus ist dort kein Thema sondern so selbstverständlich wie Baguette, Rotwein und Le Pen,wird in Deutschland jedoch selten wahrgenommen geschweige den laut thematisiert. Mit Ungarn oder Rumänien (Roma) ist man da Medial weniger zimperlich.

    So ist es das Terror in Frankreich, anders als noch z.Z. in D., nicht von außen kommt sondern in erster Linie

    innenpolitische Ursachen hat, was jedoch unter einem Berg Islamophobie entstellt und negiert wird.

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

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