Latenter Rassismus bei deutschen Sicherheitskräften?

  • Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd durch Polizeibeamte in den USA gehen weltweit Menschen gegen Polizeigewalt auf die Straße.


    Polizeigewalt ist per Gesetz festgelegt und soll Menschen vor Mitmenschen schützen.


    Floyd wurde vorgeworfen, er habe mit Falschgeld bezahlt und sei überdies betrunken gewesen. Dass er deswegen sterben "musste", bleibt schwer verständlich.


    Gut verständlich erscheint mir, dass man die Frage stellt, ob Ähnliches bei uns auch möglich sein könnte.


    Natürlich sind unsere Polizisten besser ausgebildet, keine Frage. In der Regel werden sie bedachtsam vorgehen und das Leben eines Delinquenten nicht leichtfertig auf's Spiel setzen.


    Trotzdem gab/gibt es auch bei uns Fälle, bei denen die Polizeigewalt Fragen aufwirft.


    Die Fragen muss man stellen dürfen.


    Es geht nicht um Generalverdacht, aber eventuell auch nicht nur um einzelne schwarze Schafe, sondern möglicherweise um Korpsgeist ...

    Eine Krähe hackt nicht ... selbst wenn sie es besser weiß ...


    P. S: Frankreich hat den Würgegriff bei Festnahme durch die Polizei inzwischen verboten.

  • Hat sich da nicht irgendwann irgendwo in Deutschland ein gefesselter Gefangener in Polizeihaft unverschämterweise selbst angezündet, um die Polizei zu diskreditieren?


    Ja, das ist wirklich unverschaemt. Er haette die armen Beamten vor der Fesselung darauf hinweisen muessen, dass er Entfesselungskuenstler ist und ein Feuerzeug in der Tasche beherbergt. So ein Strolch aba auch 8o8)

  • Klar gibt es auch bei der deutschen Polizei einen Corpsgeist. Ich wüsste auch nicht, wie man das unterbinden sollte, außer wir lassen halt Roboter mit einer dezentralen KI die Arbeit machen. In Deutschland sorgt man nur dafür, daß Sadisten und sonstiges schon bei der Bewerbung und Ausbildung aussortiert werden. So gut wie möglich halt.

  • Latenter Rassismus bei deutschen Sicherheitskräften?

    Könnte sein, liegt nahe, vermutlich, vielleicht - oder auch nicht ... ??:/:rolleyes:

    Alles Spekulatius!

    Es gibt keine verlässlichen Zahlen, aber viel Meinung und Geraune. Und prompte Abwehrschlachten.


    Nur, warum sollte es innerhalb der Ordnungskräfte wesentlich anders sein, als im Rest der Gesellschaft? "Latenten" Rassismus gibt es auch dort.


    Gut ist, dass die Ausbildung der deutschen Polizei verbessert wurde, neue Bewerber mindestens Mittlere Reife, besser noch Abitur vorweisen müssen, und, dass immer wieder Fortbildungen - z.B. in Deeskalation - durchgeführt werden.

    Schlecht ist, dass der Personalbestand über lange Zeit gekürzt worden war und nur allmählich wieder aufgestockt wird.

    Schlecht ist auch, dass sich nicht selten die "Falschen" bewerben, Kandidaten, die sich von Uniform und Waffengebrauch einen Schub für's Ego erhoffen.:pinch:


    Der Polizeiausbilder Rafael Behr* vermittelt einige Einblicke:

    Zur Person

    Rafael Behr*, Jahrgang 1958, ist Professor für Polizeiwissenschaften an der Fachhochschule der Akademie der Polizei Hamburg. Er lehrt Kriminologie und Soziologie und leitet die Forschungsstelle Kultur und Sicherheit. Behr begann als Polizeibeamter bei der hessischen Polizei, ab 1987 studierte er Soziologie und Psychologie an der Universität in Frankfurt am Main. 1999 promovierte er mit der Schrift "Cop Culture" über die Organisationskultur der Polizei. Von 2005 bis 2007 leitete er das Projekt "Migranten in Organisationen von Recht und Sicherheit" am Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung in Hamburg.


    (SPON)

  • Hat jemand eine Idee, wie lange die Ausbildung von der Bewerbung bis zum einsatzfaehigen Polizisten dauert ?


    Bei uns ca zwei Monate, wenn ueberhaupt. Hinzu kommt, dass die Polizisten mit den Banditen in einer Siedlung leben und teilweise sogar Brueder sind.

    Was bedeutet, brauche ich euch nicht zu erklaeren ?

  • Wie hält es die Deutsche Polizei mit Rassismus und Gewalt innerhalb der eigenen Reihen?
    Die SPD Co-Vorsitzende Eskens hatte kürzlich vor "latentem Rassismus" innerhalb der Polizei gewarnt:

    Zitat

    „Zigtausende Demonstranten in aller Welt stehen auf, weil der gewaltsame Tod von George Floyd durch einen Polizeieinsatz in den USA kein Einzelfall ist“, sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Deutsche Demonstranten schauen aber auch auf die Verhältnisse vor der eigenen Haustür: Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen.“


    Für Rassisten und Rechtsextremisten dürfe es in der Polizei keinen Platz geben, betonte die SPD-Vorsitzende. Die große Mehrheit der Polizeibediensteten stehe solchen Tendenzen aber sehr kritisch gegenüber und leide unter dem „potenziellen Vertrauensverlust“, der dadurch entstehe.


    Esken forderte eine Aufarbeitung von übermäßiger Gewaltanwendung und Rassismus bei der deutschen Polizei. Eine unabhängige Stelle müsse mit der Bearbeitung entsprechender Beschwerden betraut werden. Dabei dürfe nicht der Eindruck entstehen, der polizeiliche Korpsgeist spiele eine größere Rolle als die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern.

    (Die Welt)


    Dazu Sebastian Fiedler (Bundesvorsitzender Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V.) am 08.06.2020 :


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