Meine Antwort bezog sich auf eine allgemeine Aussage von dir -siehe Zitat- und war nicht speziell auf Deutschland bezogen.
Aber sogar hier können Tarifverträge z.B. durch das System der Sub- Sub- Subunternehmer unterlaufen und ausgetrickst werden.
Interessensvertretung durch Gewerkschaften in Kleinbetrieben, wo in der Regel nur zehn oder weniger Arbeitnehmer beschäftigt sind, gibt es selten, und es besteht kein Kündigungsschutz!
Wenn es also schon in Deutschland nicht einfach ist, kannst du dir vorstellen, wie es andernorts mit den "prekär" genannten Beschäftigungsverhältnissen aussieht.
Der "Global Slavery Index" von 2016 kommt zu dem Ergebnis, dass weltweit rund 45,8 Millionen Menschen in 167 Ländern in modernen Formen der Sklaverei leben.
Die "Walk Free Foundation" definiert als moderne Sklaverei alle Situationen, in denen Menschen die Kontrolle darüber entzogen wird, was mit ihrem Körper passiert oder welche Art der Arbeit sie ausüben. Aus ihrer misslichen Lage können sich die Betroffenen nicht befreien, sie sind in einem Abhängigkeitsverhältnis gefangen, schuften umsonst oder für einen Hungerlohn und werden kleingehalten.
Das betrifft Kindersoldaten, Zwangsprostitution, Kinderarbeit, wirtschaftliche Ausbeutung -beispielsweise auf Feldern, in Minen, in Fabriken oder als Haushaltshilfen- , Leibeigenschaft, politische Gefangenschaft, Menschenhandel.
In Indien gibt es demnach die meisten modernen Sklaven: 18,4 Millionen bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen.
Die höchste Konzentration liege in Nordkorea vor. Etwa 58 Prozent der Betroffenen, die von der Studie zu den modernen Sklaven gezählt werden, leben in Indien, China, Pakistan, Bangladesch und Usbekistan.