Bleib mir bloß weg mit Corona

  • @Sphinxie

    Sofern man nicht selbst betroffen ist, bekommt man davon erheblich weniger mit als von den Einschränkungen im Gaststättengewerbe und der Hotellerie. Klar, denn die erlebt man unmittelbar im eigenen Konsumverhalten. Aber vielleicht auch deshalb, weil sie lauter und Medien-wirksamer protestieren?

    Für manche Klage und Betriebsschließung schien mir übrigens weniger Corona als vielmehr schlechte Geschäftsführung verantwortlich zu sein, aber ich kann mich täuschen.


    Zudem sah ich die staatlichen Hilfszuwendungen, Überbrückungsgelder etc. als gute Sache und -soweit bekannt geworden- auch recht großzügig bemessen an.

    Aber dass in der Veranstaltungsbranche ein ganzer Pulk an Ungelernten aus dem Raster fallen und zu "Hartzern" werden, hatte ich nicht im Blick.


    Allein bei der Kölnmesse sind die Einschnitte gravierend, und das ist nur ein kleiner Teil der Corona bedingten Ausfälle und Verschiebungen im Messebereich.


    Direkt betroffen war ich, als die Campingmessen ausfielen und ein Kölner Unternehmer (Werbeblock;)) kurzerhand eine "Hausmesse" unter Corona-Schutzauflagen veranstaltete. Auch die Stornobedingungen hat er angepasst, und man profitiert beim Einkauf von der zeitlich begrenzten Mehrwertsteuersenkung.

  • Zitat

    Für manche Klage und Betriebsschließung schien mir übrigens weniger Corona als vielmehr schlechte Geschäftsführung verantwortlich zu sein, aber ich kann mich täuschen.

    Das ist etwas, dass gerne durch die Presse geistert, die Rede ist dann von „Zombieunternehmen“. Im Frühjahr war die Rede, dass ein Unternehmer nur ein guter Unternehmer sei, wenn er mind. ein halbes Jahr Reserven hat. Nun gut, nicht alle sind gleich aufgestellt. Deutschland ist kein Land in dem Selbständigkeit hoch geachtet ist. Erfolgreiche sind Ausbeuter und die, die gerade so leben können sind „Hasardeure“. Dazwischen gibt es in Volkes Meinung wenig. Entgegen kleinen Gaststättenbesitzern, Hoteliers, Veranstaltern hat jedoch zum Beispiel die gut gepäppelte Autoindustrie seit Jahren ihr Zukunft verschlafen (von wegen Zombieunternehmen) und ist durchaus nicht durch Corona in der Krise, deren Krise ist selbst gemacht.


    Nun ist jedoch über ein halbes Jahr vergangen und es gibt für diese Branchen keine Planungssicherheiten bzw. Aussichten überhaupt arbeiten zu können. Gerade die, die für den Winter vorgesorgt und investiert haben mit neuen Belüftungssystmen, Luftiltern, Trennwänden, auch die müssen jetzt wahrscheinlich noch einmal schließen. Das ist ein Trauerspiel.


    Zu den Überbrückungshilfen: Auch die wurden von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt. Es ist zudem eine große Hilfe, dass es Kurzarbeitergeld gibt, so kann gut eingearbeitetes Personal gehalten werden (ist auch günstiger als Arbeitslosengeld). Außer den Personalkosten sind da aber noch die Betriebskosten, Mieten, Kommunikation, Leasing, etc., auch dafür gab und gibt es je nach Betriebsgröße Gelder (gedeckelte Summe, die nicht allen für alles reicht). ABER: du hast bis auf den Cent nachzuweisen, dass das Geld nur für betriebliche Ausgaben verwendet wird, falls nicht droht die Rückzahlung. Und von wegen schlechter geschäftsführung: Ohne Zahlen, Bilanzen aus vorherigen Jahren und vergleichs- bw. Vormonaten geht da nichts. Auch das wird geprüft. Anträge dürfen zudem nur von den Steuerberatern eingereicht werden. Aber alle privaten Kosten die ja auch weiterlaufen, sind aus dem privaten Spartopf zu bezahlen (so vorhanden). Nun könnte man ja denken, Kosten über Materialabverkauf zu decken, viele in der Branche haben Materiallager. Für Messen z.B. hochwertige Bausysteme, Lichtsysteme, teure Anlagen, etc. die liegen in Lagern, die Miete kosten. Tja da nun der Markt mit Material geschwemmt wird, schreiben manche dafür nur noch den Schrottwert erlösen zu können. Auch sorgen Selbstständige für ihre Renten meist privat vor. Tja ... was daraus wird kann man sich ausmalen nach 7 Monaten ohne Einkünfte und weiteren absehbaren 6 Monaten.


    Besonders gekniffen sind die ganz kleinen Selbstständigen ohne Betriebskosten, die weder Mitarbeiter haben noch Betriebskosten. Die haben nur den Hinweis erhalten Hartz4 zu beantragen, zu erleichterten Bedingungen, an die sich laut vielen Berichten die Ämter aber keineswegs gehalten haben.


    Auch war von ÜberbrückungsKrediten die Rede, die von der KFW gesichert werden sollten. Nur die Banken geben diesen Branchen am liebsten gar keine Kredite, Risiko zu hoch und wer will schon einen Kredit beantragen solange er keine Aussicht auf Einkommen hat?


    Man ist sehr sehr dankbar, für die teilweise Übernahme der Betriebskosten, so man begünstigt war, ja.

    Aber dass ein Großteil der Bevölkerung in diesen Fällen mit Schulterzucken vom unternehmerischen Risiko spricht, macht mich fassungslos. Da wird behauptet man sei selbst Schuld an der Situation, man würde keine Sozialabgaben zahlen und deshalb verdient außerhalb aller staatl. Sicherung stehen, ohne daran zu denken, dass man hohe Steuern zahlt, Höchstbeiträge in der Krankenkasse, Arbeitsplätze schafft, die Familien ernähren, die wiederum davon ihre Abgaben zahlen ... während auf der anderen Seite Menschen im Homeoffice für die Kinderbetreuung Ausgleichszahlungen erhalten, werden solche Leute, die mit viel Eigenintiative ohne „Ämter“ auskamen, dann zu „Hartzern“ gemacht und das weil ihnen behördlich ihre Arbeitsgrundlage genommen wurde um andere zu schützen. Soviel zur Solidarität.


    Wer will in einem Land mit solcher Voreinstellung noch „gründen“?



  • Auch heute wieder:

    Zitat

    Zur Info:

    "Hinter „Alarmstufe Rot“ stehen die großen Verbände der Veranstaltungsbranche, unter anderem der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), der Famab Kommunikationsverband von Messebauern, Event-Unternehmen und Marketing-Agenturen oder die Vertretung der Schausteller und Marktkaufleute. Nach Angaben des Bündnisses ist die weit verzweigte deutsche Veranstaltungswirtschaft mit einem Umsatz von 130 Milliarden Euro und mehr als einer Million direkt Beschäftigten der sechstgrößte Wirtschaftszweig des Landes.

    Die verschiedenen Parteien im „Alarmstufe Rot“-Bündnis gehen nicht gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße, darauf legen sämtliche Vertreter wert. Auch im Vorfeld des Zuges wurde abermals betont, „mit Abstand, mit Verstand und mit Respekt vor der aktuellen Lage“ zu demonstrieren. Man trage alle Vorkehrungen zur Bekämpfung der Pandemie mit, brauche aber dringend mehr finanzielle Unterstützung."

    (Quelle: FAZ)



    Um auf die vielen Aspekte deines Beitrags einzugehen, fehlt mir grad die Muße, deshalb jetzt nur soviel:


    Ich weiß nicht, ob du KarstadtKaufhof (fällt bei mir unter "schlechte Geschäftsführung", kein Corona-Opfer) oder auch Adidas zu denjenigen zählst, die als „Zombieunternehmen“ im Frühjahr "durch die Presse geisterten" ? Auf die hatte ich mich bezogen, als ich Ende März schrieb:
    #17 Aber es gibt natürlich auch weniger Schönes.[.....] Firmen, die auf Milliardengewinne zurückblicken und nun ihre Ladenmieten "stunden" wollen, ein neues Gesetz nutzend, das doch die Kleinunternehmer retten soll, wenn sie durch die verordneten Ladenschließungen in existenzielle Not geraten.[.....]

    Was die Überbrückungshilfen betrifft, scheint man aus früheren Fehlern gelernt zu haben und strebt neue und weniger bürokratische Verfahren an? Außerdem ist von einem pauschalen Unternehmerlohn für Kulturschaffende die Rede.


    Bisher konnte mir niemand erklären , wieso Versicherungsgesellschaften erfolgreich mit ihrer Weigerung(!) gewesen sind , im Corona "Katastrophenfall" Entschädigungen zu zahlen. Wogegen sind deren Kunden denn versichert? Gegen Tsunamies im Thüringer Wald?

    Die Schlagzeilenträchtige Deutsche Bank verdient gut in der Krise:


    Zitat

    Die Deutsche Bank überrascht mit erstaunlich guten Zahlen im dritten Quartal. Mit einem Gewinn vor Steuern von 482 Millionen Euro übertrifft die größte deutsche Bank die Erwartungen der Analysten deutlich, die einen Vorsteuergewinn von 178 Millionen Euro erwartet hatten. Nachdem die Bank nun in den ersten neun Monaten des Jahres 846 Millionen Euro verdient hat, stehen die Chancen auf den ersten Jahresgewinn seit sechs Jahren gut. Und das trotz Corona. Oder vielleicht gerade wegen Corona.

    Den guten Quartalsgewinn und auch die erfreulichen Zahlen in der ersten Jahreshälfte hat die Bank vor allem dem brummenden Geschäft am Anleihemarkt zu verdanken. Die Corona-geschwächten Unternehmen brauchen dringend Liquidität. Und die holen sich viele am Kapitalmarkt, indem sie Anleihen begeben.

    Für alle Banken, die in diesem Segment stark sind, ist das eine Sonderkonjunktur. Um satte 47 Prozent konnte die Deutsche Bank ihre Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen steigern. Gut jeder dritte Euro, den die Bank einnimmt, kommt derzeit aus dieser Sparte.


    So, bis später , jetzt muss ich weg.

    Vielleicht melden sich andere Forenmitglieder aus dem "Homeoffice" und trotzen dem Coronablues??(

  • @grippi
    Das mit der Muse :) geht mir auch so heute.


    Berlin: ja ich weiß. Es hat lange gebraucht bis die Branche sich über den Zusammenschluss der unterschiedlichen Verbände überhaupt Gehör verschaffen konnte. Weil so unterschiedlich. So langsam zeigt sich Wirkung, die Situation änderst sich ständig. Nachbesserung ist versprochen, aber es gibt nichts Konkretes.


    was Kaufhof usw. angeht .. klar solche Trittbrettfahrer gab es auch.

    Versicherungen ..:) versuchen sich anscheinend gerne ihren Verpflichtungen zu entziehen. In manchen Fällen war das glaube ich so, dass argumentiert wurde, Covid würde nicht unter den Krankheiten gelistet sein gegen die diejenigen versichert wären ... Fadenscheinig...

    Deutsche Bank, ja es gibt auch Gewinner ... ich gehöre dieses Jahr auch dazu :) und das als Solo-Selbstständige


  • Johann König  

    11 Min. ·

    Sehr geehrte Frau Monika Grütters,
    sehr geehrter Herr Hubertus Heil, sehr geehrter Herr Peter Altmaier, sehr geehrter Herr Olaf Scholz,
    sehr geehrter Herr Jens Spahn,


    kaum eine Branche hat seit Beginn der Pandemie härter dafür gearbeitet, ihren Kund*innen bzw. Zuschauer*innen wieder ein sicheres Erlebnis bieten zu können, als die Kulturbranche. Es wurden Hygienekonzepte erarbeitet, Lüftungsanlagen erneuert, Ein- und Auslassregeln erdacht, Nachverfolgungslisten geführt und vieles mehr – immer in enger Zusammenarbeit mit den Behörden.


    Warum das alles? Weil man das Virus ernst nimmt, weil man sich der Verantwortung in der Pandemie bewusst ist und weil man sein Publikum keiner Gefahr aussetzen möchte. Damit war der Kulturbetrieb ein konstruktiver Teil der Lösung und nicht des Problems. Der politische Dank für diese Arbeit bleibt – mit Ausnahme folgenloser Lippenbekenntnisse – weitgehend aus.


    Hiermit fordern wir, die freischaffenden Humorist*innen und Musiker*innen, Sie dazu auf, endlich für die coronabedingten Schäden, beispielsweise durch die Stilllegung bzw. die drastischen Einschränkungen des Live-Betriebs, aufzukommen. Diese Forderung bezieht sich dabei ganz explizit nicht auf uns wenige Topverdiener der Branche, sondern auf die vielen finanziell angeschlagenen privatwirtschaftlichen Kulturstätten, denen die Schließung droht oder die bereits schließen mussten, was fast zwei Millionen Menschen auf, vor und hinter den Kulissen die berufliche Perspektive genommen hat. Die Situation ist vielerorts so ernst, dass manche Unternehmer und Selbstständige sich bereits aus purer Verzweiflung das Leben genommen haben – es wird endlich Zeit für Sie, zu handeln!


    Sie haben Maßnahmen beschlossen, die für uns faktisch einem Berufsverbot gleichkommen. Als Teil der Bewegung #alarmstuferot prangern wir an, dass wir bereits seit sieben Monaten auf konkrete und zielführende Entscheidungen warten. Dabei geht es nicht nur darum, endlich sinnvolle finanzielle Hilfen bereitzustellen, sondern gemeinsam mit uns Perspektiven zu schaffen, wie wir zukünftig den Kulturbetrieb wieder aufnehmen können.
    In den letzten Monaten gaben Sie uns das Gefühl, weniger wert zu sein als Autos, Flugzeuge und Fußballspieler. Dabei gehören wir in der derzeitigen Pandemie zu den Wirtschaftszweigen, die ohnehin schon finanziell wesentlich schlechter gestellt sind als andere. Schließlich bekommen viele der (Solo-)Selbstständigen in unserer Branche aktuell kein Kurzarbeitergeld und die meisten auch kein Arbeitslosengeld I. Selbst die Grundsicherung bleibt vielen, trotz vereinfachtem Zugang, verwehrt. Sie fallen nach wie vor durchs Raster der Hilfsmaßnahmen. Die politische Wertschätzung scheint allenfalls den Steuern zu gelten, die diese Selbstständigen seit Jahrzehnten entrichten.


    Die bisherigen staatlichen Finanzhilfen konnten nur Wenige aus unserer Branche tatsächlich nutzen, denn sie waren lediglich zur Deckung von Betriebskosten wie z.B. gewerbliche Mieten, Pachten sowie Kredite für Betriebsräume und Leasingaufwendungen gedacht. Kaum ein Selbstständiger in unserem Bereich hat diese Betriebskosten. Was hier die Existenz bedroht, sind private Ausgaben wie Krankenversicherungsbeiträge, Wohnungsmieten und allgemeine Lebenshaltungskosten, die von den Finanzhilfen nicht bezahlt werden dürfen.


    Die gesamte Veranstaltungsbranche ist in Deutschland der sechstgrößte Wirtschaftszweig. Hier sind etwa 1,7 Millionen Menschen beschäftigt, und es werden knapp 130 Milliarden Euro direkt umgesetzt. Unsere Spezialisten haben Corona- Konzepte erarbeitet, die auch bei den wenigen Veranstaltungen, die es seit Pandemiebeginn gab, erwiesenermaßen einwandfrei funktioniert haben. Dennoch geriert sich die Politik seit sieben Monaten eher als Kultur-Verhinderer denn als -Förderer. Bei allen Corona-Beschlüssen wurden ganz selbstverständlich Veranstaltungen ein ums andere Mal mit Verboten belegt, während Flugzeuge, Züge, Busse, Bahnen, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Saunen wieder gut frequentiert waren.
    Die pauschalen, undifferenzierten Aufrufe einiger Politiker, Veranstaltungen zu meiden, ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die seit Monaten für die sichere Durchführung von professionellen Events kämpfen. Dafür gibt es keine logische Grundlage, denn die wenigen diesjährigen Kulturveranstaltungen, die stattfinden durften, waren im Gegensatz z.B. zu privaten Feiern allesamt keine Superspreader-Events.


    Wir fordern:
    • Arbeiten Sie aktiv mit den Vertretern der #alarmstuferot zusammen und setzen Sie ihre Forderungen um!
    • Schaffen Sie Finanzhilfen, die der Branche nützen. Selbstständige Kulturschaffende müssen damit auch ihre privaten Kosten decken können.
    • Es müssen einheitliche Szenarien entwickelt werden, die den Kulturbetrieb wieder in Gang setzen. Geben Sie den 1,7 Millionen Menschen eine Perspektive!
    • Die Politik muss endlich verstehen, dass auch (größere) Veranstaltungen sicher durchführbar sind und dies auch gegenüber der Öffentlichkeit transportieren. Nur so gewinnt das Publikum wieder Vertrauen, Veranstaltungen zu besuchen.

    Helfen Sie uns! Jetzt! Sonst werden wir in ein paar Monaten kulturell ein ärmeres Land sein. Vieles von dem, was dann verschwindet, wird nicht wiederkommen. Damit wird nicht nur produktiven Mitgliedern eines Wirtschaftssystems die Lebensgrundlage genommen, sondern eine Gesellschaft ihrer Seele beraubt.

    Mit freundlichen Grüßen


    Carolin Kebekus | Tobias Mann | Atze Schröder | Bastian Pastewka | Bela B | Bodo Wartke | Bülent Ceylan | Chris Tall | Christoph Sieber | Dagmar Schönleber | Daphne de Luxe | David Kebekus | Dieter Nuhr | Donots | Dr. Eckart von Hirschhausen | Eure Mütter | Felix Lobrecht | Florian Schroeder | Gaby Köster | Gerburg Jahnke | Gregor Meyle | Hazel Brugger | Heinrich del Core | Helmut Schleich | Hugo Egon Balder | Ines Anioli | Jeannine Michaelsen | Johann König | Johannes Oerding | Kasalla | Lisa Feller | Luke Mockridge | Mario Barth | Markus Krebs | Martin Frank | Max Giermann | Max Mutzke | Michael Mittermeier | Micky Beisenherz | Niedeckens BAP | Olaf Schubert | Özcan Cosar | Querbeat | Peter Maffay | Paul Panzer | Ralf Schmitz | Ralph Ruthe | Sasha | The BossHoss | Tobias Künzel (Die Prinzen) | Torsten Sträter | Wolfgang Haffner

  • https://www.instagram.com/tv/C…mbed&utm_campaign=loading


    tillbroenner_officials Profilbild

    tillbroenner_official Verifiziert

    Zur Lage

    Ich habe mich nach langer Zeit dazu entschlossen mich zur derzeitigen Corona-Situation meiner Branche zu Wort zu melden. Ich bin ehrlich und rechne nicht aus allen Ecken mit Applaus. Aber ich kann und möchte auch nicht mehr schweigen. Es muss jetzt was passieren für die Kultur-und Veranstaltungsbranche. #sogehtsnichtweiter #kultur #künstler #corona #landderdichterunddenker #aufwachen #veranstaltungsbranche #alarmstuferot #instagood #tillbrönner

    21 Std.

  • Mich interessiert etwas ganz anderes.


    Bisher habe ich nirgendwo Hinweise gesehen, wie ich bei Erste Hilfe vorgehen soll.


    Oder habe ich es nur ueberlesen? Stelle mir gerade vor, infizierte Menschen sind an einem Unfallort und wollen einem Schwerverletzten, der keine Lebenszeichen von sich gibt, Herzmassage und Wiederbeatmung verabreichen. Herzmassage mit Mund-Nasenschutz ist vorstellbar. Aber bei der Mund-Nasenbeatmung wird es kompliziert. Ist es besser den Verletzten vor Ort sterben zu lassen, als dass er spaeter an dem Virus "draufgeht" ?

  • Mund-zu-Mund-Beatmung trotz Corona? So leisten Sie erste Hilfe richtig

    03.06.20 16:10 Auf die Mund-zu-Mund-Beatmung sollten Laien in Coronazeiten bei Erster Hilfe verzichten und nur die Herzdruckmassage machen. + Auf die Mund-zu-Mund-Beatmung sollten Laien in Corona-Zeiten bei Erster Hilfe verzichten und nur die Herzdruckmassage machen. © dapolino.de\\wkw/nh

    In der Corona-Krise gelten strenge Abstands-Regeln. Doch im Notfall benötigen Menschen schnelle Erste Hilfe. Wie sie in der Corona-Krise richtig helfen.

    • In der Corona-Krise sollten Menschen Abstand zueinander halten, um Infektionen zu vermeiden
    • Muss erste Hilfe geleistet werden, steht dennoch der Selbstschutz im Vordergrund
    • Bei einer Herz-Rhythmus-Massage sollte unabhängig von der Corona-Krise auf eine Beatmung verzichtet werden.

    Kassel - Abstand halten gehört zu einer der Grundregeln in Corona-Zeiten. Doch wie ist das in Notfällen, wenn man erste Hilfe leisten muss? Was tun, wenn eine Mund-zu-Mund-Beatmung nötig ist, man sich aber nicht zu nahe kommen will?

    Darüber haben wir mit Stephan Moritz gesprochen, er leitet den Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Kassel.


    Wie verhält man sich als Laie, wenn jemand reanimiert werden muss in Corona-Zeiten?

    Erst mal muss festgestellt werden, ob der Patient noch atmet, erklärt Moritz. Dabei stehe der Selbstschutz in Corona-Zeiten im Vordergrund. Liegt jemand am Boden, sollte der Laie über Ansprechen feststellen, ob derjenige bewusstlos ist, anstatt sich dicht über ihn zu beugen. Ob jemand noch atmet, lässt sich aus etwas Entfernung daran erkennen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Zur Ersten Hilfe gehört es auch, über den Notruf 112 Hilfe zu holen.

    Erste Hilfe in Corona-Zeiten: Beatmung nicht empfohlen

    Was ist bei der ersten Hilfe mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung?

    Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss der Patient reanimiert werden – das können auch Laien mit einer Herzdruckmassage und der Mund-zu-Mund-Beatmung. Unabhängig vonCorona empfiehlt die Deutsche Herzstiftung aber schon länger, auf die Beatmung bei einer Herzdruckmassage zu verzichten. „Die Lehrmeinung des DRK ist offiziell noch zu beatmen, seit Corona ist das aber ausgesetzt“, sagt Stephan Moritz.


    Warum wird empfohlen, als Laie auf die Beatmung zu verzichten?

    Das Drücken, also die Herzdruckmassage, sei wichtiger, um den Kreislauf am Zirkulieren zu halten oder wieder in Gang zu bringen, erklärt Stephan Moritz. Ziel der Beatmung ist, wieder Sauerstoff in den Kreislauf zu bringen. Doch man geht davon aus, dass dabei die Herzmassage zu lange unterbrochen wird und deshalb die Chancen auf eine Wiederbelebung sinken. Selbst bei Sanitätern ist während der Massage ein Wechsel der Mitarbeiter ungünstig, weil der aufgebaute Druck dann schnell weg sei.

    Erste Hilfe in Corona-Zeiten: Tuch über Mund und Nase

    Was kann ich bei der Ersten Hilfe nun also tun?

    „Es ist eine Risikoabwägung“, sagt Moritz. Gerade Corona-Risikogruppen sollten sich eher darum kümmern, Hilfe zu organisieren. Ansonsten sollten Laien immer so viel Abstand halten, wie nach eigenem Ermessen nötig ist. Hat der Patient einen Herz-Kreislauf-Stillstand, sollten Ersthelfer ohne Beatmung reanimieren, also eine Herzdruckmassage machen – so lange, bis der Rettungsdienst übernimmt.

    „Man komprimiert bei der Herzdruckmassage den Brustkorb und die Lunge, dabei weicht auch Luft aus dem Mund“, erklärt Moritz. Deshalb sollte der Laie dem Patienten wenn möglich ein Tuch über Mund und Nase legen, um sich selbst vor einer möglichen Ansteckung zu schützen.

    Ist ein zweiter Helfer vor Ort und bekannt, wo sich der nächste Defibrillator befindet, kann einer diesen holen, während der andere ununterbrochen weiter reanimiert. Nach der Reanimation wird in den geänderten Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) empfohlen, Hände zu waschen und zu desinfizieren.

    Erste Hilfe in Corona-Zeiten: Ersthelfer müssen Kontaktdaten hinterlassen

    Laut DRK sollten Ersthelfer den Einsatzkräften ihre Kontaktdaten hinterlassen, für den Fall, dass der Patient mit Corona infiziert war.

    Wie gehen Sanitäter des Rettungsdienstes damit um?

    Für die Beatmung nutzen Rettungssanitäter bestimmte Beatmungsmasken, erklärt Moritz. In Coronazeiten tragen auch die Profis bei einer Reanimation Masken mit der Sicherheitsstufe FFP2 aufwärts.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.