Jüdisches Leben in Deutschland

  • @Heinz

    "It's stereotype, stupid.":)

    Heute beginnt das jüdische Lichterfest "Chanukka"

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    "Chanukka sameach

    28. November 2021 – 24 Kislev 5782

    Chanukka ist auch ein Fest der Freiheit, der Freiheit, unsere Religion und Tradition zu leben, unsere Identität wahren zu können. Die Finsternis, den Hass in der Welt und auch die Traurigkeit vertreiben wir mit Licht, dem Licht unserer Liebe zum Leben.

    Das „jüdische Lichterfest“ Chanukka erinnert an den Sieg der Makkabäer und die Wiedereinweihung des Tempels im Jahr 164 v.d.Z. Eine der zahlreichen Chanukka-Legenden erzählt von einem einzigen Fläschchen mit reinem Öl, das die Griechen nicht entweiht hatten und das, obwohl die Menge nur für einen Tag ausreichte, durch ein Wunder acht Tage brannte. In Erinnerung daran zünden wir acht Chanukka-Kerzen, jeden Tag eine mehr. In diesem Jahr brauchen wir das Licht besonders in unserem Leben. Noch immer müssen wir mit vielen Einschränkungen leben, das Licht der Chanukkia kann uns Halt und Mut für diese schwierigen Zeiten geben.

    Chag sameach! Bleiben Sie gesund! "


    (hagalil.com)

  • Die Finsternis, den Hass in der Welt und auch die Traurigkeit vertreiben wir mit Licht, dem Licht unserer Liebe zum Leben.

    So einen Unsinn habe ich seit meiner Kindheit im Religionsunterricht nicht mehr gehört. Ich wünschte Menschen würden aufhören Heranwachsende mit sowas zu verblöden.


    Letztendlich läuft es doch immer auf dasselbe hinaus, egal ob Chanukka oder Weihnachten: Die Kinder freuen sich auf das Materielle. Damit können Eltern zumindest in den Anfangsjahren ihre Kinder zu Religiösität korrumpieren.

  • Bitte sorgfältig lesen und innehalten, bevor man nach Schema "Religion ist Schei*e!" kommentiert.;)


    Das von Heinz herausgegriffene Teilzitat, welches erkennbar der Seite hagalil.com entnommen ist und nicht von agrippinensis stammt, beginnt mit einem Satz, den man vor dem Hintergrund dessen wahrnehmen sollte, was uns über Ausgrenzung, Unterdrückung und Judenverfolgungen bekannt ist:


    "Chanukka ist auch ein Fest der Freiheit, der Freiheit, unsere Religion und Tradition zu leben, unsere Identität wahren zu können[.....]"


    Licht in der Finsternis ist ja nicht grundlos eine Metapher. Jenseits physikalischer Gegebenheiten gilt es, auch seine biologische und kulturelle Bedeutung zu sehen.


    ROYAL CONCERTGEBOUW
    Chanukah at the Concertgebouw 2021 - Main Hall - ConcertStream

    The Jewish Music Concerts Foundation wishes all of our viewers a Happy Chanukah. The pandemic has brought our industry many challenges, but also new opportunities. In this way we can share a Chanukah experience with you which otherwise would have never been possible. Enjoy the show!
    ==================================

    Chapters:
    0:00 – Overture
    9:10 – Chanukah Blessings
    13:24 – Haneirot Halalu
    17:43 – Ma’oz Tsur
    19:10 – Klezmer
    26:42 – Samehtini “Fantasie”
    39:29 – Hatikvah


    PS

    Das diesjährige Chanukka-Fest endete am 5. Dezember.

  • Licht in der Finsternis ist ja nicht grundlos eine Metapher. Jenseits physikalischer Gegebenheiten gilt es, auch seine biologische und kulturelle Bedeutung zu sehen.

    Während ich mir das Konzert anhöre, werde ich dem mal direkt widersprechen.


    Licht verdrängt nicht nur die Finsternis. Licht kann auch blenden und blind machen. Es kann zerstören. Genauso steht Finsternis nicht nur für das Falsche und Böse. Dunkelheit kann auch Schutz und Geborgenheit bedeuten. Wenn Gefahr droht versteckt sich nur ein Dummkopf im Hellen.


    Licht ist ohnehin nur in geringen Mengen verträglich. Ohne Licht gäbe es zwar kein Leben, genauso kann Licht aber auch Leben vernichten. Ein Laser kann problemlos Gewebe zerschneiden, selbst UV-Licht oder gar schon optisches Licht kann, ab einer zu großen Dosis, Erkrankungen und sogar todbringenden Krebs verursachen. Die Gammastrahlung eines Quäsaren kann innerhalb von Sekunden unseren ganzen Planeten rösten und die Menschheit verbrennen lassen. Wir würden nicht einmal kapieren, was da vor sich geht.


    Unsere religiöse Mythologie deutet das Licht sowieso, wie üblich, widersprüchlich:

    Zitat von Wikipedia


    Im Christentum steht das Licht in der Selbstbezeichnung Jesu Christi – „Ich bin das Licht der Welt.“ (Joh 8,12 EU) – für die Erlösung des Menschen aus dem Dunkel der Gottesferne. Ebenso wird auch auf Luzifer als den Lichtbringer oder Lichtträger referiert. In der biblischen Schöpfungsgeschichte ist das Licht das zweite Werk Gottes, nach Himmel und Erde.

    Schon interessant, nicht wahr? Wer ist denn jetzt das Licht? Der Sohn des Vaters? Oder doch sein Erzfeind?


    Ich verstehe Licht oft als Metapher für Erkenntnis. Dementsprechend halte ich die Bezeichnung von Jesus für eine Lüge, wer auch immer der echte Urheber dieses Wortlautes gewesen sein mag. Der Lichtbringer hingegen wird so genannt, weil er den Menschen Erkenntnis bringen wollte. Also erfüllt der Gehörnte mit den Ziegenfüßen :D für mich schon einmal viel eher die Bedeutung von Licht. Aber Erkenntnis ist der Feind des Glaubens. Wie schon Adam und Eva von unserem bösen Gott aus dem Paradies verbannt wurden, weil sie es wagten vom Baum der Erkenntnis zu speisen, so ereilte dem Lichtbringer dasselbe Schicksal, weil er die Menschen mit Wissen ermächtigen wollte und sie somit unabhängiger von ihrem Schöpfer machen. Wer derartiges wagt wird von unserem jähzornigen Vater mit Krieg überzogen und in die Hölle geschickt.


    Licht ist physikalisch betrachtet Energie, also das urmateriellste, was wir in unserem Universum überhaupt kennen. Licht bedeutet Macht. Unser Gott möchte das Licht nicht mit uns teilen. Er will uns nicht ermächtigen. Er will über uns herrschen, und das wir ihn anbeten. Da die Juden nunmal auch Abrahamisten sind glauben sie an den selben Gott wie wir Christen. Also gibt es für die Juden dementsprechend auch kein Licht. Gerade für die nicht. Wenn ihr Licht wirklich Hass und Traurigkeit verdrängen könnte, dann hätten sie das ja mal gegen die Nazis ausprobieren können...


    PS: Ich finde diese Chanukahmusik klingt genauso wie unsere Weihnachtsmucke. :saint:

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    „Wir wollen nicht unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind.“ So Bundespräsident Roman Herzog, als er den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärte.

    In Zeiten von Corona muss unser Gedenken andere Formen finden, können wir es doch nicht gemeinsam begehen. Die Pianistin Annika Treutler und die Sopranistin Sarah Aristidou spielen von Maurice Ravel „Kaddisch“. Benannt nach einem der wichtigsten jüdischen Gebete. Das Kaddisch wird auch zum Gedenken der Toten gesprochen, und gleichzeitig ist es offen und zukunftsgerichtet, verspricht Glaube und Hoffnung.

    Die beiden Künstlerinnen (Annika Treutler, Piano und Sarah Aristidou, Sopran) gehören dem Projekt #Respondinmusic an. Sie wollen die Musik von einst verfolgten und getöteten jüdischen Komponistinnen und Komponisten nicht verstummen lassen.

    Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Zeitschrift „Die Politische Meinung“ nehmen den 27. Januar zum Anlass, an die antisemitischen Taten der vergangenen Jahre zu erinnern. Auch sie dürfen nicht vergessen werden. Die beste Versicherung gegen Fremdenhass und rechtes Gedankengut sind die immer währende Erinnerung und die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte viele Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

    Die Aufzeichnung fand in der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte statt.
    #WeRemember


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kaddisch


  • Hatte ich in den Folgenden Beiträgen etwas überlesen....so aktuell, stand der Dinge ?

    Sehr, sehr traurig. So spielt man dem Braunen Pack in die Hände.:thumbdown:

    Idiot!!

    .
    .
    .

    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Ist der ukrainische Präsident Selenksi nicht Jude? Das hatte ich gerade eben noch aufgeschnappt. Zur Zeit wird der ja als Held gefeiert, während die Lügenpresse ihn davor immer nur als Komiker gesehen hat. Ist halt kein milliardenschwerer Oligarch, also muss der ja politisch inkompetent sein. ;)


    Aber wenn der jetzt als jüdischer Held inszeniert werden könnte, ist der sicherlich mehr wert als der Lapsus von dem Schlagersänger.

  • Ein 'Hallo' an die wenigen LeserInnen, die sich in diesem Forum noch einfinden.

    Das Thema 'Antisemitismus' beherrscht gerade wieder die Schlagzeilen , manches wiederholt sich zum x-ten Mal und man fragt sich, warum noch immer nicht unterschieden wird zwischen Staatsangehörigkeit, Ethnie und Religionszugehörigkeit.

    Was mich veranlasst, mich trotz der bald erfolgenden Schließung dieses Forums noch einmal zu Wort zu melden, ist eine Schlagzeile, die gerade in den Medien aufploppte:

    Gil Ofarim legt vor Gericht Geständnis ab
    https://www.spiegel.de/panoram…5d-44e7-8206-a4cdb08f8418

    Ab dem Beitrag #103 waren wir in diesem Thread auf Ofarims Beschuldigungen, er sei antisemitisch angegriffen und diskriminiert worden, eingegangen und hatten diskutiert, dass derlei Übergriffe kein Einzelfall seien und wie damit umzugehen sei.

    Dass Ofarim nun in einem Verleumdungsprozess gegen ihn eingeräumt hat, gelogen und eine Falschbeschuldigung erhoben zu haben, wird leider Diejenigen bestärken, die Diskriminierung und Antisemitismus ohnehin für 'Übertreibungen' halten - oder selber aktiv antisemitische Hetze betreiben.

    Ofarim hätte den jüdischen Mitbürgern - und uns Allen - keinen schlechteren Dienst erweisen können
    .:thumbdown:

  • Nachtrag:

    Gil_Ofarim_2018-05-14-Gruppenbild-hart_aber_fair-8999_cropped.jpg

    Zum Geständnis von Gil Ofarim

    28. November 2023 – 15 Kislev 5784


    Zwei Jahre lang hat Gil Ofarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt. Neben der Öffentlichkeit hat er auch die jüdische Gemeinschaft belogen. Wir haben in unserer Gesellschaft ein Antisemitismus-Problem, viele sind gerade in der jetzigen aufgeheizten gesellschaftlichen Situation verunsichert und erleben Judenhass und Ablehnung.


    Es ist richtig, bei einem Antisemitismusvorwurf auf der Seite des Betroffenen zu stehen, ihm beizustehen und die Antisemitismuserfahrung zunächst nicht in Frage zu stellen. Umgekehrt darf so ein Vorwurf niemals grundlos erhoben werden. Und das ist hier leider passiert.


    Wir verurteilen das Verhalten von Gil Ofarim

    Er muss in jeder Hinsicht die Konsequenzen für seine Lüge tragen.


    Zentralrat der Juden in Deutschland, Berlin, 28. November 2023 / 15. Kislew 5784


    Foto: © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)