Zum Abschied von Johnny Hallyday
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In Deutschland war er kein Unbekannter, mitnichten, er hat sogar einige kurze Ausflüge ins Deutsche gewagt und konnte stets auf eine ganze Anzahl treuer Anhänger zählen. Aber das ist nichts, gar nichts im Vergleich zu der Bedeutung die er in seinem Heimatland Frankreich erlangt hat. Hierzulande ein Rockmusiker unter Vielen, war Johnny Hallyday jenseits des Rheins eine Berühmtheit, eine Institution, ein Musiker des Volkes, "populaire" im Wortsinn.
Jahrzehnte lang begleitete er ganze Generationen von Franzosen mit seiner Musik. In seinen Anfangsjahren hatte er den Rock 'n' Roll nach Frankreich geholt und gab ihm von da an sein ganz eigenes 'französisches' Gesicht. Er war ein Rebell, bei dessen Konzerten die Säle zerlegt wurden, dessen Lieder zum Ausdruck der Benachteiligten avancierten. Aber ebenso begeisterte er die Massen mit zartfühlenden, poetischen Chansons.
Gelegentlich trat er in Filmen auf, aber seine Heimat blieb die Bühne ... die kleine mit Studiogästen, die große im 'Stade de France' und die ganz große unterm Eiffelturm im 'Parc du Champ de Mars'. (Letzteres übrigens ein Gratisauftritt.) Unzählige Silber-, Gold-, Platin-, sogar Diamantene Schallplatten zeugen von seinen Erfolgen.
In der Nacht zum 6. Dezember ist Johnny Hallyday seinem Krebsleiden erlegen.
Das Land trauert und erweist seiner Rock-Ikone letzte Ehren.
Und weil man in Frankreich die großen Gesten nicht scheut, werden am morgigen Samstagnachmittag in Paris die 'Champs-Elisées' Johnny Hallyday gehören, vom Triumphbogen bis zur Place de la Concorde.
Von einer Ehrenformation motorisierter Polizei geleitet, wird der Trauerzug mit Hunderten Bikern und unzähligen Trauergästen Frankreichs berühmtesten Prachtboulevard entlangziehen, bis hinunter zur Kirche "Madeleine", wo auch Emmanuel Macron den verstorbenen Sänger würdigen wird.
"Chapeau!", Dank und Adieu, Johnny!