Die Preise für Sklaven steigen

  • Sollen wir uns jetzt freuen, dass Sklaven nicht billig verhökert werden?


    Für den Fußballer Neymar zahlt PSG 220 Mio Euro. PSG ist aber nicht Paris, sondern Katar. Da spielt Geld keine Rolle.


    Im Fußball gilt -eigentlich- ein Finanzial Fair Play: Niemand gibt mehr Geld aus, als er einnimmt.


    Wen kümmert's? Neymar bezahlt die Transfersumme selbst -arm isser ja nicht- und bekommt sie vom Scheich zurück ...


    Money makes the world going round.

  • Fußballspieler werden verkauft. Neymar hätte sich ja gar nicht weigern können. Die Verkaufs Ablösesumme stand im Vertrag.
    Wenn er plötzlich nicht mehr will, muss er Vertragsstrafen zahlen.


    Heute haben Sklaven Berater, das ist der Unterschied, ändert aber im Grundsatz nichts.


    P. S. Hast du nicht selber im Zusammenhang mit Fußball schon von Söldnern gesprochen?

  • Sklave – Söldner


    Zwei Bezeichnungen, die den Fußballspieler unserer Zeit kennzeichnen sollen.


    Der eine Name geht bis in die Antike zurück:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei


    „Sklaverei bezeichnet den Zustand, in dem Menschen vorübergehend oder lebenslang als Eigentum anderer behandelt werden. Bei der Sklaverei im engen Sinne der Geschichtsschreibung war das Recht, Sklaven zu erwerben, zu verkaufen, zu mieten, zu vermieten, zu verschenken und zu vererben, gesetzlich verankert. Die Sklavengesetze regelten die privat- und strafrechtlichen Gesichtspunkte der Sklavenhaltung und des Sklavenhandels; darüber hinaus bestimmten sie auch, welche Rechte den Sklaven zugestanden wurden. In vielen sklavenhaltenden Staatswesen behielten Sklaven eine gewisse Rechtsfähigkeit und konnten z. B. die Gerichte anrufen oder Eigentum erwirtschaften, das es ihnen eventuell erlaubte, durch Selbstkauf die Freiheit zu erlangen. In manchen Staatswesen war Sklaverei erblich, d. h. die Nachkommen von Sklaven waren ebenfalls unfrei.
    Im weiteren Sinne zählen zur Sklaverei auch Freiheitsberaubung und Nötigung von Menschen ohne gesetzliche Grundlage beziehungsweise als Verstoß gegen die geltenden Gesetze. Die Grenzen zwischen Sklaverei und „sklavereiähnlichen“ Erscheinungen wie etwa Zwangsarbeit sind fließend.“


    Auch die Berufsbezeichnung des Söldners lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen:


    https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B6ldner


    „Ein Söldner ist ein gegen Bezahlung (Sold) angeworbener, zumeist zeitlich befristet dienender und durch Vertrag gebundener Soldat. Das Söldnerwesen gab es bereits in der Antike. Es prägte vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution das europäische Militärwesen. Söldner wurden mit der Einführung stehender Heere und der allgemeinen Wehrpflicht seltener. Im 20. Jahrhundert kämpften Söldner u. a. in den Kriegen und Bürgerkriegen in Afrika, Asien und auf dem Balkan.“


    Wenn wir der Wiki-Bibel folgen, so unterscheidet sich der (durch Schicksal oder Geburt) unfreie und meist auch unbezahlte Sklave von dem bezahlten Söldner (nicht immer durch freiwillige Entscheidung) erheblich.


    Bezogen auf den Fußballspieler haben sich beide Bezeichnungen in der Anfangszeit des internationalen Profifußballs entwickelt. Es waren wohl besonders die Anhänger des Amateursports, die hier Kritik übten. Plötzlich war der Erstliga-Fußballer der „Sklave“ seines Vereins, weil er wie ein Sklave „verkauft“ werden konnte, und wenn der „Sklave“ gar ins Ausland ging, dann war er ein „Söldner“, der für Geld „gegen sein Vaterland“ – sprich Vereine seiner Heimat spielte.


    Ist der Profifußballer im Grunde nicht auch heute nur ein „Amateurfußballspieler“, der erkannt hat, wie viel Geld er verdienen kann? „Ein Mensch, der für die Ausführung seines Lieblingshobbys jedes Jahr viele Millionen verdient.“ (Heinz K)


    Die immensen Summen, die bei dem Transfer von Neymar genannt werden, lassen mich erschaudern und fragen, wie ein Mensch, dessen Wert offensichtlich in Geld gemessen wird, damit umgeht.


    Ein „Sklave“ ist Neymar ohnehin nicht, dafür gibt ihm das unermesslich viele Geld zu viel Freiheit.


    Mir stellt sich die Frage, wie Neymar mit seiner Freiheit umgeht.

  • Fußballspieler werden verkauft. Neymar hätte sich ja gar nicht weigern können. Die Verkaufs Ablösesumme stand im Vertrag.


    Dann kennst du wohl nicht den ganzen Sachverhalt. Ja, das mit der festgelegten Ablösesumme stimmt schon, nur ist die eigentlich deswegen so astronomisch hoch, weil sich nach den FIFA Financial Fairplay Regeln solche Ablösen kein Verein leisten könnte. Man darf nämlich demnach nur soviel für Spielertransfers ausgeben, wie der Verein einnimmt. Das trifft auch auf PSG nicht zu. Die haben das Geld nur von ihrem arabischen Mäzen.


    Um also die FFP-Regel auszuhebeln hat der Scheich einfach die nötige Transfersumme an Neymar persönlich überwiesen und er hat sich damit aus dem Vertrag bei Barcelona rausgekauft. Das hätte er alles nicht tuen müssen. Aber vielleicht kann man sich bei 45 Millionen Euro Jahresgehalt (vor Steuern) wirklich nicht mehr weigern :p


    Hast du nicht selber im Zusammenhang mit Fußball schon von Söldnern gesprochen?


    Richtig. Die Metapher des Söldners passt ja auch irgendwie. Das hat Richmodis mit ihren Definitionen dankenswerterweise schon klargemacht.


    Ist der Profifußballer im Grunde nicht auch heute nur ein „Amateurfußballspieler“, der erkannt hat, wie viel Geld er verdienen kann? „Ein Mensch, der für die Ausführung seines Lieblingshobbys jedes Jahr viele Millionen verdient.“ (Heinz K)


    Ein Profi ist mE jemamd, der mit einer Tätigkeit soviel Geld verdiemt, daß er keine andere Tätigkeit für seinen Lebensunterhalt mehr bestreiten muss. Das gilt für sämtliche Tätigkeiten.


    Mir stellt sich die Frage, wie Neymar mit seiner Freiheit umgeht.


    Südamerikanische Weltfußballer neigen ganz gerne dazu ab Mitte 20 fett oder drogensüchtig zu werden. Die jetzige Generation scheint aber bislang deutlich disziplinierter zu sein.

  • Das trifft auch auf PSG nicht zu. Die haben das Geld nur von ihrem arabischen Mäzen.

    Eben! Schrieb ich das nicht?

    Mir stellt sich die Frage, wie Neymar mit seiner Freiheit umgeht.

    Die Frage stellt sich mir gar nicht.
    Was er mit seinem Geld und seiner "Freiheit" macht, geht mich schlicht nichts an, denke ich. So viel Freiheit muss sein :D


    Für mich bleibt da eher die Frage, ob er tatsächlich spielen darf in Paris. Möglicherweise ist er nicht gekauft worden, um Fußball zu spielen ...??


    Poldi hat mal den Fehler gemacht, zu Bayern zu wechseln ... und saß da nur auf der Bank.


    Jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen :thumbdown:

  • Sooo weit ist das gar nicht vom Thema :D


    Da gab es seit Kalle Del'Haye nicht nur Poldi als Fußballspieler, die zwar viel Geld verdienten, aber nicht spielen durften.
    Während der Zeit, als sie ihren Sport hätten ausüben können, wurde es ihnen versagt.
    Ihre Freiheit kam erst später.


    Sklaverei war das sicher nicht, sondern eher "Freiheitsberaubung".


    Diese Gefahr muss auch Neymar einkalkulieren.

  • Ist auch ein ziemlich misslungener Vergleich. Trotz all dem arabischen Geld ist PSG immer noch ein Fußballverein. Die Bayern sind aber ein sogenannter Scheißverein.


    Eben! Schrieb ich das nicht?


    Nein, du hast geschrieben, daß Neymar garnichts gegen den Wechsel hätte tuen können. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Ohne seine aktive Beihilfe hätte PSG diesen Wechsel garnicht tätigen können. Neymar hat sich für den Wechsel sogar in eine rechtliche Grauzone begeben.

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