Ist das Satire oder kann das weg?

  • Alles begann mit einen Spiegel-Cover, auf dem der neue US-Präsident gezeigt wird, beide Arme triumphierend hochgereckt. Den Bluttropfenden Kopf der Freiheitsstatue in der einen , in der anderen Faust ein blutiger Kurzsäbel, wie ihn der IS bei Hinrichtungen verwendet. Dazu das Motto des neuen Machthabers im Weißen Haus: "Make America great again!"
    Die Botschaft war klar, die Reaktion beachtlich. Selbst im fernen Amerika diskutierte man heftig und öffentlich über den Aufmacher des deutschen Magazins und zeigte sich
    schockiert.


    Und wie das oft so ist mit originellen Einfällen, finden sich rasch ihre Nachahmer. Idee und Darstellung des Spiegel-Covers waren einfach zu verführerisch.


    Und so wurde bei der AfD aus dem Freiheit schlachtenden Trump flugs die Bundeskanzlerin, die in gleicher Pose und blutig tropfendem Jacket das brennende Grundgesetz vernichtet. Flammen erinnern an Bücherverbrennungen der Nazis und anderer totalitärer Regime. Auf dem Kurzsäbel prangen Blutspuren und ein Halbmond. Daneben Merkels berühmt gewordener Satz: "Wir schaffen das."
    Die Kanzlerin als Schlächterin der Grundrechte? Bücherverbrennung gegen Freiheit und kritische Gedanken? Vernichtung, gar im Dienste des Islam?
    Ich gebe zu, ziemlich ratlos zu sein.

    (Quelle: Berliner Zeitung)




    Als vorläufig Letzte hängten sich die Karikaturisten der deutschen 'Charlie Hebdo'-Ausgabe ans Original, und auch ihr Cover zeigt die Bundeskanzlerin.
    Nur, dass es diesmal nicht um Ideelles wie Freiheit und Grundrechte geht. Diesmal ist das Schlachtopfer eine konkrete Person -
    der Kanzlerkandidat der Konkurrenzpartei. Dessen bluttropfender Kopf baumelt, mit spitzen Fingern an spärlichen Haaren gehalten, an der Kanzlerin Hand. Der Säbel ist blutig, das kennt man schon. Frau Merkel im kurzen Rock, das kennt man noch nicht.
    Neu ist auch die weitere Aufmachung. Da wird das 'Spiegel'-Cover im Original zitiert, und auch der Text der Frontseite bezieht den 'Spiegel' mit ein: "Spiegel-Leser außer Rand und Band"



    Als Begründung für das OEuvre verlautete aus der 'Charlie Hebdo' Redaktion, man wolle den 'Spiegel' unterstützen.
    Aha.


  • Ich finde das Spiegelcover einfach nur grässlich. Die Aufregung der amerikanischen Kollegen nur verständlich. Welcher Student hat denn diesen Mist gephotoshopped? Charlie Hebdo kriegt doch wunderbare Zeichnungen hin und deren Zeitschrift dürfte viel kleiner sein als der Spiegel. Haben die Springerschweine etwa kein Geld für einen orsentlichen Zeichner? Also echt, das ist doch Krickelkrackel.

  • Weil diese Bilder nicht zum nachdenken anregen oder den tatsaechlichen Inhalt des Magazins widerspiegeln.
    Im Netz wuerde man das als ClickBait verkaufen und es riecht sehr streng nach BILD-Format.


    Auf welcher Zeitung war FWS abgebildet neben Donald Trump mit dem Untertitel "So geht Praesident!" ?

  • Ich finde das Spiegelcover einfach nur grässlich. Die Aufregung der amerikanischen Kollegen nur verständlich.

    Naja, Aufregung heißt nicht Ablehnung ... ;)

    Das Cover sei "atemberaubend", schrieb die "Washington Post".
    "Und ich dachte immer, die Deutschen sind für ihr sanftes Vorgehen bekannt", meinte Joe Scarborough, Moderator des TV-Senders NBC, auf Twitter.
    "Oh mein Gott", schrieb sein Kollege Bradd Jaffy.
    Auch die Zeitung "The Hill", die vor allem über die Arbeit des US-Kongresses berichtet, griff das Cover in einem Bericht auf.
    Das Online-Portal "Buzzfeed" schrieb zu den Reaktionen im Internet, die Menschen seien "ziemlich schockiert".

    (t-online)


    Welcher Student hat denn diesen Mist gephotoshopped?


    Gestaltet hat die Titelseite der aus Kuba stammende Künstler Edel Rodriguez, der 1980 als politischer Flüchtling in die USA gekommen ist.
    In der "Washington Post" sprach er mit Blick auf den von Trump verhängten Einreisestopp für Menschen aus sieben islamischen Ländern von einer "Enthauptung der Demokratie, Enthauptung eines heiligen Symbols".


    a.a.O.

    Weitere Bilder von Edel Rodrigues gibt's
    hier
    :thumbup:

  • Auf welcher Zeitung war FWS abgebildet neben Donald Trump mit dem Untertitel "So geht Praesident!" ?

    FWS ...öhm...
    Schreiben in Zeiten von Twitter und Co.;)


    Zu deiner Frage - es war das Boulevardblatt 'Berliner Kurier', das damit prompt einer Plattform mit dem anspuchsvollen Namen 'Phi­lo­so­phia Pe­r­en­nis'* den Aufhänger für spötttische Bemerkungen lieferte. Autor Michael Klonovsky ist Mitarbeiter des Kopp-Verlags und Berater von Frauke Petry (AfD).
    Betreiber David Berger, der durch seine Feldzüge bei 'kreuz.net' zu Ruhm gelangte, stellte den Artikel unter "Satire und Abgefahrenes" ein.

    Was mich zur Ausgangsfrage zurück bringt.
    :D


    (* Philosophie im Hinblick auf die in ihr enthaltenen, überall und zu allen Zeiten bleibenden Grundwahrheiten)

  • FWS ist Frank Walther Steinmeier. MS ist Martin Schulz, Muddi is Angela Merkel, Flintenuschi is Ursula von der Leyen, der Dicke is Sieschma Gabriel usw usw usw...mannomann. Ich empfehle dir, ein wenig Politsprech zu lernen. ist total genial, wenn du mal hoerst/liest, wie sich die Abgeordneten des Hohen Hauses untereinander ansprechen. Das duemmste, was dir passieren kann im Bundestag (BT), ist einen Spitznamen verpasst zu bekommen :)

  • Jo, nix Neues, wird immer wieder gern als ätsch-ich-gehör-dazu! Insidersprech gepflegt.

    ARD, ZDF, C&A
    BRD, DDR und USA
    BSE, HIV und DRK
    GbR, GmbH -
    THX, VHS und FSK
    RAF, LSD und FKK
    DVU, AKW undKKK
    RHP, USW, LMAA
    PLZ, UPS und DPD
    BMX, BPM und XTC
    EMI, CBS und BMG
    ADAC, DLRG - ojemine
    EKZ, RTL und DFB
    ABS, TÜV und BMW
    KMH, ICE und PVC, FCKW
    (zusammengestellt von 'Henrik1970' im 'Tagesspiegel')


    Auch ne Art "Satire" ... ^^


  • Weil diese Bilder nicht zum nachdenken anregen oder den tatsaechlichen Inhalt des Magazins widerspiegeln.
    Im Netz wuerde man das als ClickBait verkaufen und es riecht sehr streng nach BILD-Format.


    Dem stimme ich durchaus zu, aber deswegen ist es noch lange nicht "geschmacklos". Diese Bezeichnung ist in solchen Zusammenhängen immer äußerst sinnbefreit :)


    Weitere Bilder von Edel Rodrigues gibt's
    hier


    Danke.


    Ein Maler also. Kein Zeichner.


    Ich nehme mal an der Spiegel nutzt gerne seinen Namen, seine politische Bedeutung. Technik ist für die eher zweitrangig ^^


    Das Cover sei "atemberaubend", schrieb die "Washington Post".
    "Und ich dachte immer, die Deutschen sind für ihr sanftes Vorgehen bekannt", meinte Joe Scarborough, Moderator des TV-Senders NBC, auf Twitter.
    "Oh mein Gott", schrieb sein Kollege Bradd Jaffy.


    Ehrlich, was für Spackos :D


    Vorallem der mit dem "sanftem Vorgehen" sollte mal ein Geschichtsbuch lesen :rolleyes:

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