"Überall dabei, nirgends Verantwortung. Herrlich!"

  • Damit hat er's auf den Punkt gebracht, der Seehofer Horst. Neulich, in einem Interview mit der 'Süddeutschen'.


    Was ist über die CSU nicht schon alles berichtet worden. Oder wurde aufgedeckt.
    Etwa Nazi-Größen, die, kaum 'entnazifiziert', schon leitende Posten in der noch neuen Christenpartei besetzten. Und all die Korruptionsskandale, die manchmal sogar mit Gefängnisstrafen geahndet wurden. Es sei denn, der Delinquent war vom plötzlichen "Blackout" befallen. Oder er hieß Strauß. Oder 'Amigo'. Oder beides.


    Hat es etwas geändert? Wohl kaum.
    Bis heute bestimmt die christsoziale Trachtentruppe die Geschicke in Bayern, das zwar als Bundesland gilt, aber doch zuvorderst ein Freistaat ist. Drunter tut man's unterm weißblauen Himmel nicht.
    Und weil es dort so problemlos klappt Mehrheiten einzufahren, die an totalitäre Regime erinnern, stellt man sich im Rest der Republik auch gar nicht erst zur Wahl. Zu ungewiss.
    Dieses allzu weite Feld überlässt man lieber der Schwester. Diese führt kein "sozial" im Namen, statt dessen heißt sie "demokratisch". "Christlich" nennen sie sich beide. Das verbindet.
    Und so fügen die frommen Parteien sich alle vier Jahre zur Koalition zusammen und freuen sich der vielen Sitze im Bundestag.


    Irgendwann kam mal ein linksgestrickter Nörgler auf die Idee nachzufragen, ob denn das alles rechtens sei: dass zwei getrennte Parteien einfach ihre Stimmen zusammenschmeißen und als Fraktion die übrigen Einzelparteien überbieten. Müsse nicht jede der beiden C-Parteien bundesweit antreten und sich dem Wählervotum stellen?
    Der arme Tropf, das hätte er besser mal gelassen. Da gab's Kloppe - lautstark, heftig und gar nicht christlich.


    Hätte man sich ja denken können!
    Im schönen Bayern das Sagen zu haben -garantiert und schon seit vielen, vielen Jahren- und in der übrigen Republik keinen Handschlag tun zu müssen. Und trotzdem gehört man dem Deutschen Parlament an und kann nach Bedarf Lobbyarbeit betreiben, wohldosiert Gift versprühen, Ansprüche anmelden oder Anträge stellen, Zustimmung verweigern, und in allen Belangen mitreden und entscheiden ...
    Wer verzichtet denn schon auf sowas?


    Also treffen sie sich und lächeln gequält, die uneinigen Christlichen Schwesterparteien. Auch, wenn der bayerische Bruder schon ein ganzes Jahr höchst unchristliche Rüpeleien in Richtung Berliner Schwester schießt. Und Jene sichtlich Mühe hat, dem Lümmel seine Obergrenze aufzuzeigen.
    Aber was will man machen, wenn der rechte Rand inzwischen von noch rechteren 'Alternativen' besetzt wird. Und in der anderen Richtung ein Rheinländer seiner sozialdemokratischen Partei neuen Schwung verleiht.


  • (Spon)

    ;)


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