11. Oktober - Internationaler Weltmädchentag

  • Heute ist "Internationaler Weltmädchentag".
    Stellt sich die Frage, was das ist - ein 'Weltmädchen'. Hätte es nicht auch ein 'Mädchentag' getan?


    Egal. Hauptsache, man(n) richtet wieder einen kritischen Blick auf all die Stereotype, die beim Wort 'Mädchen' in den Köpfen losrattern und einrasten. Und das beileibe nicht nur bei der Generation der Hochbetagten, denen höfliche Knickschen, niedliche Röckchen, Zöpfchen, Trippelschrittchen und schüchtern sanftes Erröten noch unerlässlich fürs Mädchendasein erschienen.
    Auch den späteren Generationen spukt das "...chen" noch gewaltig in den Köpfen rum. Möglichst sanft und ein bisschen schwach, behütet und gern nachsichtig bis gönnerhaft belächelt, irgendwie auch ein bisschen doof, so purzelt das "süße Mäuschen" auch heute noch durch Filme und Texte, vor allem aber durch Meinungsbildende Werbeindustrie und
    Erziehung.


    Gehen Sie mal in eine Spielwarenabteilung! Sollte sich Jemand vom Verkaufspersonal nähern und Ihnen Hilfe anbieten, wird die erste Frage sein, die man Ihnen stellt: "Junge oder Mädchen?". Erst danach erkundigt man sich nach Alter und Interessen.
    Glauben Sie nicht. Wollen wir wetten? ;)


    Sollte das zu beschenkende Mädchen sich -entgegen aller ...öhm... 'Natur'- etwa als technisch interessiert und Eisenbahn-affin herausstellen, werden Sie den konsequent in süßlichem Bonbonfarbenquietschrosapink gehaltenen Bereich verlassen und das Areal für Jungs betreten müssen.
    Eine Wohltat fürs Auge, kann ich Ihnen versprechen.


    Kaum anders ergeht es dem unbedarften Kunden bei Kleidung für die "Süüüße". Nicht einmal bei der Kinderzimmer-Einrichtung läuft es ohne Klischees.
    P
    enetrant und anscheinend unausrottbar das omnipräsente Rosa fürs "Prinzesschen".
    Sollen wir als rosige Schweinchen sozialisiert werden, oder was?


    Nun erscheint herablassend tätschelnde, abwertende Verniedlichung zugegebenermaßen als Luxusproblem - gemessen an den Widrigkeiten, denen Mädchen in anderen Gebieten der Welt ausgesetzt sind. Da geht es häufig genug um ihre bloße Existenz.
    Denken wir an die Tötung weiblicher Föten oder sogar Ermordung neugeborener Mädchen in China und Indien. An brutalste, lebensgefährliche Genital-Verstümmelung der Mädchen in weiten Teilen Afrikas. An repressive Mädchenerziehung bis hin zur Versklavung - keineswegs allein in arabischen Ländern. Schulbildung, gar Chancengleichheit für Mädchen? Ein Seltenheitswert.


    Heute ist also der "Internationale Weltmädchentag".
    Und das ist gut so. :thumbup:


    Zitat

    Initiiert wurde der Weltmädchentag vom Kinderhilfswerk Plan International Deutschland, das seit 2003 mit seiner Kampagne „Because I´m a Girl“ unermüdlich auf die katastrophalen Verhältnisse aufmerksam macht, in denen Mädchen leben.
    Weltweit gehen 62 Millionen von ihnen nicht in die Schule - die Gründe sind Armut, Diskriminierung, Gewalt. In Entwicklungsländern wird jedes dritte Mädchen vor seinem 18. Lebensjahr verheiratet, Teenagerschwangerschaften gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren.

    (Tagesspiegel)

  • Quelle: ZEIT ONLINE, Tagesspiegel

  • "In einer zunehmend komplexen und kompetitiven Welt", schreibt die Autorin, "müssen unsere Jungen emotional intelligent und unsere Mädchen technisch geschickt sein."

    So ist es! Und es gibt ja auch jetzt schon reichlich Beispiele dafür.


    Ich glaube, dass die Gene oft überschätzt werden ... weil es so praktisch ist?

    Zwar ist jeder Mensch anders gestrickt, aber die Strickliesel ist überwiegend doch die Sozialisation.

  • Das ist mir alles zu hypothetisch und mittlerweile auch viel zu ideologisch.


    Ich hoffe einfach, daß ich irgendwann in der Zukunft mich mal in eine Frau verwandeln kann. Wenigstens mal für ein Jahr oder so. Dann werde ich ja sehen, was an der genetischen und kulturellen Geschlechterprägung dran ist. Interessant wäre es allemal. Schade nur mal wieder, daß ich so früh geboren wurde ^^



  • Ich denke auch, dass die Erziehung eine grosse Rolle spielt. Kann mir nicht vorstellen, dass weibliche Babies Gen bedingt nach Puppen schreien ? Und Jungs nicht nur nach Fussball oder technischem Krempel ?
    Erst spaeter, wenn du wirklich denken und entscheiden kannst, fuer viele Menschen fast schon zu spaet, kannst du dich mental befreien und deine Passionen ausleben.

  • Zitat

    Ich hoffe einfach, daß ich irgendwann in der Zukunft mich mal in eine Frau verwandeln kann. Wenigstens mal für ein Jahr oder so.


    Kein Ding. Für den kleinen Einblick geht es auch kürzer.
    Gib dir einfach ein bisschen Mühe und mach's wie Jürgen Schmieder. :)


    (annabelle.ch)

  • Zitat

    Das ist mir alles zu hypothetisch und mittlerweile auch viel zu ideologisch.


    Ooch, es ist eine Frage von Machtsicherung und dem jeweiligen Erfahrungshorizont ...
    Michelle Obama
    hat das in den ersten 14 Minuten ihrer berühmt gewordenen Rede ganz gut auf den Punkt gebracht.
    Was sie beklagt ist viel weiter verbreitet, als die Meisten wahrnehmen/wahrhaben wollen.


    (Welt.de)

  • [quote]Ich hoffe einfach, daß ich irgendwann in der Zukunft mich mal in eine Frau verwandeln kann. Wenigstens mal für ein Jahr oder so.


    Kein Ding. Für den kleinen Einblick geht es auch kürzer.
    Gib dir einfach ein bisschen Mühe und mach's wie Jürgen Schmieder. :)


    Das ist auch nicht das Wahre. Diese Simulation könnte viel zu übertrieben sein und überhaupt nicht exemplarisch. Ich will schon eine richtige Chromoson-Alternative ausprobieren, mal in einem richtigen, weiblichen Körper meine Seele verpflanzen..

  • In Hamburg fand jüngst der Prozess gegen vier Jugendliche und einen jungen Erwachsenen wegen Gruppenvergewaltigung einer 14-jährigen statt.
    Das heutige Urteil: Bewährungsstrafen für die Jugendlichen
    Kommentar: /


    Quelle: Süddeutsche


    Quelle: 'Zeit'

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