Als Kinder nachts Fernsehn durften..

  • Ich bin nicht nachts für ihn aufgeblieben, Boxen war nicht so Klein-agrippis Ding. Wahrscheinlich hätte ich auch gar nicht gedurft. :whistling: Vielleicht habe ich deshalb erst ziemlich spät von ihm Notiz genommen und wirkliches Interesse für ihn entwickelt. Dass er wahlweise "Großmaul" oder "der Größte" genannt wurde, war natürlich auch zu mir durchgedrungen. Ojott, was hat dieser Mann die Gemüter erhitzt!
    Immerhin blieb seine sportliche Leistung auch bei seinen härtesten Kritikern unbestritten, und durch sein Eintreten für Bürgerrechte und gegen den Kriegsdienst in Vietnam
    hat er sich neben der sportlichen Leistung ein weiteres Denkmal gesetzt. Ebenso, wie durch vielfältiges soziales Engagement.


    (FAZ)

    Gestern erinnerten
    neben vielen Zeitungsartikeln auch mehrere Radio- und TV-Nachrichtensendungen an seinen Werdegang, sein Leben bei den Black Muslims, den Umgang mit seiner Familie, seiner Weigerung in den Vietnamkrieg zu ziehen, die darauf erfolgte strafrechtliche Verfolgung, Verurteilung und berufliche Sperre - und natürlich Alis Bedeutung für den Sport und für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung.
    Eines dieser TV-Portraits hab ich mir angesehen, mit vielen Auftritten von ihm selbst und mit Aussagen und Interviews seiner Töchter, der ersten Frau, des Trainers, des Ringarztes und nicht zuletzt einiger seiner einstigen Gegner im Ring, wie z.B. Frazier.
    Große Klasse!


    (ARD)

  • nein, ich bin nicht der Grosste, sondern der Doppeltgroesste. Einer seiner vielen Selbstannaluesen :thumbup:

    They never come back. Diese "Weisheit" kann man bei Ali getrost zu den Muelleimer werfen. Er hat es sich und allen anderen bewiesen, dass so ein Spruch nur auf den normalen Durchschnitt zutrifft.

    Um ehrlich zu sein: Dieses "rassistische" Nordamerika hat muhammed ali nicht verdient. Kaum in einer Sportart wird dermassen geschoben und betrogen wie im Boxsport. Das erkennt man an den Bewertungen der Ringrichter. Manchmal glaube ich, die haben den Kampf entweder gar nicht verfolgt, oder ihr Urteil stand schon vor dem eigentlichen Fight fest. Hohe Bestechungssummen helfen natuerlich bei der "mutigen" Entscheidung.

    Warum musste Muhammed Ali (cassius clay) seine Karriere 1967 beenden ? Doch nicht, weil er nicht in den Krieg nach Vietnam wollte ? Er sagte so treffend: Mich hat noch kein Vietkong Nigger genannt. So ist es.

    Ich sehe einen anderen Grund fuer seine dreijaehrige Sperre. Ali hatte von 1964-1967 alle Kaempfe gewonnen. Manche sogar mit vorheriger Ansage, wann sein Gegenueber zu Boden geht. Es gab "schlicht und ergreifend" keine Gegner fuer ihn. Das Boxgeschaeft drohte langweilig und finanziell desastroes zu werden. Da kam seine Kriegsverweigerung geradezu wie gerufen.
    Man hatte einen Aufhaenger, ihn aus dem "Verkehr" zu ziehen.
    Und als es nach drei Jahren wieder langweilig wurde, durfte er erneut auftreten und den Motor fuers Boxgeschaeft spielen. Ali war sozusagen die Marionette des korrupten Boxsports. Aber er verdiente gut dabei. Erarbeitete sich Einfluss und Anerkennung.

    Boxer, die man vorher in Europa kaum kannte, wurden durch Kaempfe mit ihm ploetzlich "beruehmt".

    Wer steht heute noch frueh morgens fuer einen Schwergewichtskampf in den USA auf ?? Ich jedenfalls nicht mehr. Bei Alis Kaempfen war das Obligation fuer mich.
    So, das war ein klitzekleiner Beitrag von mir. Eigentlich wollte ich ein Buch ueber ihn schreiben. Aber da waren andere schon wat schneller :P


    Lieber Ali, wir kennen uns zwar nicht persoenlich, aber du warst seit meinem 14. Lebensjahr mein Vorbild und Idol. Deinen Boxstil habe ich als Amateurboxer uebernommen. Ich hoffe, du verzeihst mir ?? ;)

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