Kölner "Abi-Krieg"

  • Wie es in anderen Gegenden gehandhabt wird, weiß ich nicht. Im Rheinland, speziell in Köln, gibt es seit Jahren den Brauch der vorabitürlichen "Mottowoche". Soll heißen, die hoffnungsvollen Sprösslinge hiesiger Gymnasien und zukünftigen Repräsentanten gymnasialer 'Reife' verkleiden sich und widmen sich auf vielfältige Art eine Woche lang ihrer Freude über zu Ende gehende Schülerqualen und winkende Freiheiten.


    Was einst als kreativer Spaß im eigenen Umfeld begann, wurde nach und nach zum Wettbewerb zwischen Nachbargymnasien und ist inzwischen zur erbitterten "battle" rivalisierender Schulen geraten.
    Da fliegen Böller und Flaschen, werden Schlagstock und Fahrradkette neben den Proviant gepackt, und wenn die blöden Spießer rund ums Schlachtfeld nicht schlafen können und nach der Polizei rufen, werden die eintreffenden 'Bullen' halt mit Böller- und
    Steinwürfen empfangen. Wozu hat man sie schließlich? Reagieren die so begrüßten Beamten dann etwa humorlos-rabiat und nehmen die hoffnungsvolle geistige Elite in den Schwitzkasten, hagelt's lautstarke und handfeste Gegenwehr.


    Nun liest man als vorläufige Bilanz:
    Zwei Schwerverletzte auf Schülerseite, ein gebrochenes Polizistenbein, 17 Polizeieinsätze pro Nacht mit zeitweilig 70(!) Beamten, Molotowcocktails, Drogen, beschädigte Autos, beschmierte Fassaden, u.a.m. .
    Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung, illegalen Waffen- und Drogenbesitzes, Widerstands gegen die Ordnungshüter liegen bereits vor.
    Lustig?


    Bei facebook zieht "Schweinerei 2016" die Konsequenz und ruft zum Ende des "Abikrieg" auf.
    Ob ihre eigene, "klügere" Seite an dessen Eskalation wirklich unschuldig war? 8| :rolleyes:



    Die piefige 'Bierzeitung' unserer Altvorderen kann nun wirklich nicht der Maßstab sein, aber ist die neue Form der "Mottowoche" wirklich das Kreativste, was unsere zukünftige geistige Elite zum Schulabschluss zu bieten hat? :huh:


  • Hätten sie's mal besser bei dem doofen Filmchen belassen.
    Statt dessen erfahren wir nun sowas:


  • Hachja, da sind mal wieder Jugendliche am rebellieren und die Alten regen sich auf :D


    Was hat man denn erwartet? Die Bildungsreformen der letzten Jahre haben Abiturienten immer stärker unter Druck gesetzt. Man erwartet das unsere Schüler im globalen Wettbewerb mit den asiatischen Dienstleistern konkurrieren können. Das sich der gestiegene Druck auch auf die ein oder andere Art mal entlädt war zu erwarten, vor allem wenn man unsere Jugend, nicht wie die Asiatische, konfuzianisch diszipliniert.


    Aber wollen wir das überhaupt? Vielleicht sind wir genetisch einfach nicht dafür geschaffen. Feiern und Chaos liegt uns Rheinländern eher :)

  • Achjottachjott, das aaaarme bildungsgedrückte Wutzidutzi greint und bastelt sich deshalb ne Lanze für die Abi-to-come-Sause?
    Schmeißt mit Steinen und Flaschen auf ebenso bildungsgedrückte Leidensgenossen und übt sich in praktisch anschaulicher Bio-Forschung, wie es klingt, wenn Schädelbasis und Jochbein knacken?


    Sooo hab ich den rheinischen Humor bisher nicht gesehen, glücklicherweise auch nicht erfahren.


    Vielleicht schnappst du dir mal Lützelers "Philosophie des Kölner Humors" -Neuauflage, Oktober 2015- und erfährst, wie nahe er konfuzianischer Weisheit kommt.^^ ;)



  • Dann hoffe ich mal, dass du den verstehst:


    Kommt ein Jude in den Himmel und bekommt von Petrus eine Fuehrung durch den Himmel.
    Vor einer hohen Mauer bleibt Petrus stehen und bedeutet dem Juden, leise zu sein.
    "Warum ?", fragt der.
    Sagt Petrus: "Hinter der Mauer sind die Christen, und die glauben, Sie seien alleine hier!"

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