Die Frau, die Sterne fing

  • Der DebutRoman von Amy Brill ist mir zugefallen wie eine Sternschnuppe.


    Bei Sternschnuppen fragt man nicht nach. Man sieht sie, oder man hat sie perpasst.


    Ich habe das Buch gerne gelesen, obwohl der Umschlagentwurf Richtung "Frauenroman" zielt und das stößt mich eher ab. Falsches Kästchen.


    Brill erzählt die Geschichte einer Frau des 19. Jahrhunderts. Da Brill sich auf eine historische Person beziehen wollte, hat sie ausgiebig recherchiert.
    Dem Roman hat das aus meiner Sicht absolut nicht geschadet. Brill nähert sich sachlich-einfühlsam einer Lebensgeschichte, die mich oft schaudern ließ. Niemals nicht hätte ich mit Hannah tauschen wollen. Aber sie hat ohne Zweifel meinen vollen Respekt.


    Die Protagonistin Hannah Price ist nicht nur intelligent und wissendurstig-zielstrebig, sie lebt als Frau eindeutig in der falschen Zeit und dann noch ausgerechnet bei den Qäkern mit ihren engen Regeln.


    Da Hannah Price bedingt auch für Maria Mitchell steht, lernt man im Roman viel über Sterne.


    Das gerät aber nicht zum Selbstzweck, denn immer wieder geht es besonders um Menschen.


    Warum glauben Sie, dass es nur Weiß und Schwarz gibt, fragt der schwarze "Störenfried" Isaak, Seemann von den Azoren vorsichtig, den Hannah längst in ihr Herz geschlossen hat. Irgendwann, viel später, erkennt Hannah auch das Grau.



    Mit Herz und Verstand ausgerüstet, meistert Hannah ihren Weg. Wie das gelingt, ist lesenswert.


    Amy Brill, Die Frau, die Sterne fing
    Rowohlt Verlag Hamburg, 2015


    Originaltitel: The Movement of Stars

  • Hannah Price hat jede Nacht stundenlang Sterne beobachtet, sich Notizen gemacht und Umlaufbahnen berechnet.


    Sie wollte unbedingt einen Kometen entdecken, den noch niemand vor ihr beschrieben hat und so als Astronomin anerkannt werden.


    In dieser Nacht kann jeder Sternschnuppen bewundern, Staub vom Kometenschweif, der am besten mit bloßem Auge zu erkennen ist.

  • Früher bezeichnete man als Schnuppe das abgebrannte Ende des Kerzendochts. Es musste sorgsam abgeschnitten – geputzt – werden, sollte die Kerze nicht rußen.
    Sternschnuppen fallen nach altem Volksglauben vom Himmel, wenn die Sterne sich putzen.
    Diese Vorstellung gefällt mir.^^


    Heute, gegen Morgen, werden sich besonders viele Sternchen putzen und Schnuppen über den Himmel fegen.
    Das ist euch schnuppe?
    Na dann: Gute Nacht!



    PS:

    fonflatter.de

  • ...der Nackenmassage läst sich mit einem Liegestuhl vorbeugen,
    wenn man nicht auf selbigem einschläft läst sich jedoch gegen
    die Müdigkeit nix machen.
    "Vorschlafen" - nützt garnichts, jedenfalls bei mir nicht. :huh:


    Übrigens, der den Sternenklare Nächte auch ohne "Schnuppen" faszinieren und wissen
    möchte was er den da sieht, wird sich bestimmt über diese sehr,sehr simple "APP" freuen.

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Zitat

    ... , wird sich bestimmt über diese sehr,sehr simple "APP" freuen.

    Das ist ein prima Hinweis, immewigger, danke dafür! :thumbup:


    Aber leider ... trotz simpler App ist das so eine Sache mit der Sternenguckerei, vor allem in Großstädten, .
    "Hannah Price" wäre vermutlich wenig erfolgreich gewesen, hätte sie ihre Forschungen unter heutigen Bedingungen, umgeben von ausgeprägtem LichtSmog betreiben müssen.


    Nicht mal den 'Großen Wagen' kann man einem Großstadtkind zuverlässig zeigen, geschweige denn andere, weniger einfache Sternbilder.
    Das ist sehr schade.
    Vor allem vor dem Hintergrund, dass weniger Beleuchtung immerhin eine erhebliche Einsparung von Geld und Ressourcen brächte - uuund es dabei keineswegs zu einem Anstieg von Unfällen oder Kriminalität kommt, wie Versuche in Großbritannien zeigen.


    Bis sich das rumspricht, liest der Großstädter weiterhin staunend von kleinen Prinzen und Sterne fangenden Frauen. Und ist im Urlaub -außerhalb seiner gewohnt hell illuminierten Umgebung- überwältigt von Sternen und Himmelsbildern ... :rolleyes:



    astrofoto.de

  • Nicht mal den 'Großen Wagen' kann man einem Großstadtkind zuverlässig zeigen, geschweige denn andere, weniger einfache Sternbilder.
    Das ist sehr schade.
    Vor allem vor dem Hintergrund, dass weniger Beleuchtung immerhin eine erhebliche Einsparung von Geld und Ressourcen brächte - uuund es dabei keineswegs zu einem Anstieg von Unfällen oder Kriminalität kommt, wie Versuche in Großbritannien zeigen.

    Sieben Jahre später wird die von dir geforderte Einsparung von Ressourcen zum politischen Ziel. Die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden, Denkmälern und Straßen wird reduziert. Eigentlich hätte keinen Krieg gebraucht, um den Sinn und Nutzen zu erkennen.


    Heute ist es wieder soweit. Es gibt eine Sternschnuppennacht!

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