Die Lügen der anderen

  • Es hat mich nicht gedrängt, diesen Krimi von Mark Billingham zu lesen. Als Geschenk lag das Buch lange unbeachtet rum. Gestört hatten mich vor allem die angekündigten Beziehungskisten, die sich um den Kriminalfall ranken.


    Einmal aufgeschlagen, hat mich die Geschichte gefesselt.


    Es geht um drei Londoner Pärchen, die sich im Florida-Urlaub kennenlernen. Am Tag der Abreise verschwindet ein Mädchen aus der Anlage und wird später zwischen Manggroven tot aufgefunden.


    Zurück in London treffen sich die Paare reihum, um über den Urlaub, hauptsächlich aber, um über den letzten Tag, das Verbrechen, zu reden. Schnell wird deutlich, dass alle bei der ersten polizeilichen Vernehmung vor der Abreise in Florida nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Entsprechend misstrauisch gehen die Beteiligten zunehmend miteinander um.


    Natürlich rät der Leser mit, wenn jetzt Beziehungskrisen, Lebensgeschichten und Lebensträume Gestalt annehmen. Billingham führt den Leser gekonnt in die Irre.


    Formal bewegt Billingham sich auf den Spuren von Agatha Christies "Orientexpress", aber es gibt keinen allwissenden Erzähler: Die Erzählperspektive wechselt; die des Mörders, der in England unerkannt weiter mordet, ist auch dabei. Ein Protagonist lügt mehr als alle anderen.


    Mark Billingham, Die Lügen der anderen.
    Atrium Verlag, Zürich, 2014

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