Gipfeltreffen in Elmau


  • Es ist wieder soweit: Das jährliche Treffen der selbsternannten wichtigsten Wirtschaftsnationen steht an. Das gerät auch im Flachland immer zum Gipfel und Ottonormalbürger darf grübeln, was da wohl auf die Spitze getrieben wird. Da wird doch nichts aus dem Ruder laufen?


    Keine Sorge, unvorhergesehenene Ergebnisse sind nicht zu erwarten. Die Abschlusserklärungen sind schon vorformuliert. Weder die Themen moch die Meinungen haben sich seit dem letzten Treffen verändert.


    PolitikerStammtisch auf die Spitze getrieben ... ähm, den Gipfel gebracht.


    Die Kosten sind unerheblich, die bleiben im Rahmen von Heiligendamm. [Davon hab ich gar kein Thema im Kopf, nur die Sicherheitsmaßnahmen.]


    17.000 Polizisten werden auch jetzt alles bewachen, was überwacht werden muss. Die Kinder bekommen schulfrei und die Gemeinde erhofft sich neue Möglichkeiten ...

  • Hihi, "selbsternannten wichtigsten Wirtschaftsnationen" ist gut!
    Die größten, wie man meinen könnte, sind sie nämlich längst nicht mehr, was eine Grafik von 'Statistika' anschaulich demonstriert.



    Demnach wären von den sieben Ländern der G 7 des Jahres 1975 heute noch drei dabei: die USA, Deutschland und Japan. Die anderen vier (Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada) spielen global betrachtet nicht mehr die wichtige Rolle von damals. Statt dessen sind Indien und China, die 1980 noch keine Rolle spielten, zu asiatischen Schwergewichten in der Welt aufgestiegen. Schon damals wäre Kanada nicht mehr Teil der G 7 gewesen, sondern Brasilien. Und das mittlerweile aus der illustren Runde ausgeschlossene Russland hat seinen Platz noch vor Brasilien und unmittelbar hinter Deutschland.


    Die 'Zeit' resümiert:
    "Europa insgesamt hat an wirtschaftlicher Bedeutung verloren zugunsten Asiens. Ende 2014 hat China die USA sogar überrundet, die Volksrepublik galt dann als größte Volkswirtschaft der Erde – zumindest, wenn man Kaufkraftparitäten zur Grundlage nimmt."


    Kommentar eines 'Zeit'-Lesers:

    Zitat

    Kanada zählt also schon seit 1980 nicht mehr zu den Großen , doch trotzdem fordert der Premierminister den dauerhaften Ausschluss Russlands aus der G7 - Runde - solange Putin im Amt ist. Und wenn dann wieder so einer wie Jelzin regiert, dann, ja dann kann Russland wieder aufgenommen werden.

  • Fast 400 Millionen Euro wurden für dieses Event ausgegeben, um uns mit Propaganda zuzumüllen. Was kam bei dem Gipfel rum? Es wurde wiederholt angemahnt, daß Russland sich nicht an das Völkeerecht hält. Wir aber wahrscheinlich schon. Wer zu den G7 eingeladen wird muss ja zu den Guten zählen. Dazu hat dann Obama noch werbewirksam ein paar Fotos mit Eingeborenen und Bier inszeniert, was über sämtliche Propagandakanäle verbreitet wurde und das war es. Lösungen für die Probleme der Welt hatte man wohl nicht vor zu besprechen.

  • Dazu hat dann Obama noch werbewirksam ein paar Fotos mit Eingeborenen und Bier inszeniert, was über sämtliche Propagandakanäle verbreitet wurde

    Du sagst es.




    Uwe Becker (Foto: DPA


    Man stelle sich vor, die Deutschen würden allesamt mit diesen Gamsbart-wedelnden und Zopf-umkränzten Alpenbewohnern gleichgesetzt.
    Da beantrage ich doch dringlich eine kölsche Pappnas Korrektur! :rolleyes:


  • Der von Heinz erwähnte Propagandamüll nebst Alpenfolklore ist nicht das Einzige, was einem aufstoßen kann.
    Wer gestern die TV-Nachrichten verfolgt hat wird vielleicht, so
    wie ich, irritiert aufgehorcht haben als es hieß, die Demonstranten seien ja nur ein kleines Häuflein ohne Schlagkraft gewesen und hätten vorzeitig vor der Hitze Reißaus genommen.
    Hää?


    Wat'n Schei* aber auch, dass die Demos und Sternmärsche keine Schockbilder mit prügelnden Chaoten, brennenden Autos, verschreckten Anwohnern und entsetzt fliehenden Almkühen geboten haben, gelle? Statt dessen eine Menge phantasievoller Originalität und Sachkompetenz.
    Ganz, ganz schlecht fürs Mediengeschäft!


    Also werden die demonstrierenden Kritiker zu qualmfüßigen, erschöpften Politwanderern und Demohanseln herabgewürdigt, die traurig rastend die ungewohnte, schöne Natur bestaunen.
    'Miese Boulevardpresse', könnte man abwinken, aber auch die 'seriöse' SZ ist sich für Tauchgänge in die Niederungen des schlechten Journalismus nicht zu schade. :thumbdown:



    Eine von vielen Reaktionen:

    Zitat

    Anmerkung unseres Lesers M.M.: Weil die Proteste entgegen der “offiziellen Vorankündigungen” aus Prese und Politik friedlich geblieben sind bleiben (keine publikumswirksamen Bilder wie aus Frankfurt, ach wie schade, Die erhofft selbsterfüllende Prophezeiung des bayer. Innenministers Herrmann ist wohl nicht eingetreten, keine geplünderten Läden, keine demolierte Innenstadt), dann machen wir die Protestbewegung halt einfach als schwitzende Sonntagswanderer lächerlich, wahlweise auch als lustloses, deprimiertes Häuflein.
    Wie hättet Ihr’s denn gerne, liebe Qualitätspresse? Wenn die erwarteten Ausschreitungen nach Frankfurter Art mit schönen Bildern für die Titelseiten einfach ausbleiben und einfach kreativ-friedlich demonstriert und protestiert und ja, auch blockiert wird, dann sind wir ein lascher, lustloser Haufen. Euch kann man’s aber auch nicht recht machen….

    (Nachdenkseiten)

  • Bürger, die ihre demokratiachen Rechte wahrnehmen, sind den Medien ein Dorn im Auge. Demonstranten werden diffamiert und die selbstinszenierenden Politiker werden unkritisch hofiert. Die 4. Gewalt ist uns nicht mehr nützlich. Sie wird, mal wieder, zu unserem Feind.

  • Was kam bei dem Gipfel rum?

    Ooch, du darfst nicht so streng sein. Beim G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm hieß es in der Abschlusserklärung, dass die Staaten die Vorgaben der Europäischen Union, Kanadas und Japans für eine Halbierung der Kohlendioxidemissionen bis 2050 “ernsthaft in Betracht ziehen”.


    In Elmau hat Merkel ein "klares Bekenntnis" der G7-Staaten zum Zwei-Grad-Ziel bekannt gegeben.


    Das ist doch eine erkennbare Weiterentwicklung ... :D


    P. S. Dass die Abschlusserklärungen schon vor dem Treffen vorformuliert werden, ist übrigens kein Witz.

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