Juliette Gréco

  • Die Grande Dame des französischen Chansons begibt sich auf eine einjährige Tournee - mit 88 Jahren! Es soll ihre letzte sein, sagt sie.
    Der Abschied von ihrem Publikum mache sie traurig, "Ich muss aber vernünftig sein. Ich möchte die Bühne aufrecht verlassen und nicht so lange warten, bis ich abtreten muss, weil ich nicht mehr anders kann." äußert sie gegenüber den 'Salzburger Nachrichten'. Eine ausdrucklose Karikatur ihrer selbst - so, wie wir es von anderen Künstlern erleben mussten - wird die Gréco nicht werden. Und wer glaubt, sie habe an Ausdruckskraft eingebüßt, irrt.
    Nicht, dass sie die Vitalität und Stimmkraft von einst behalten hätte.
    Aber ihr heutiger Sprechgesang hat seine eigene Aussagestärke, lässt die Schwächen des Alters zu, thematisiert sie - schmerzhaft und würdevoll.


    Wer die Gréco am Sonntag, 10. Mai, in Frankfurt/Main erleben möchte, muss sich beeilen.
    Karten für ihr Konzert in der Alten Oper sind 'nicht mehr zustellbar', aber möglicherweise gibt es noch welche vor Ort, oder an der Abendkasse.




  • Kürzlich hat Juliette Gréco der Journalistin Lena Bopp (FAZ) ein sehr persönliches und anrührendes Interview gegeben.
    Hier ist es:


    Madame Gréco, Sie geben demnächst Ihr letztes Konzert in Deutschland...
    O nein, nicht das letzte, ich werde vielleicht noch woanders auftreten, nicht nur in Frankfurt.


    Tatsächlich?
    Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Wie dem auch sei, ich beginne jedenfalls meine letzte Tournee. Sie heißt „Merci“, weil ich an vielen Orten auftreten werde, an denen ich schon einmal war. Ich kehre zurück, um dem Publikum zu danken.


    Das deutsche Publikum macht tatsächlich oft den Eindruck, Ihnen besonders treu ergeben zu sein. Hatten Sie jemals den Eindruck, dass es sich vom Publikum in anderen Ländern unterscheidet?
    Ja, unbedingt. Die Franzosen sind natürlich auch ein wunderbares Publikum, aber sie sind treuloser und sprunghafter. Ich habe das Glück, auch heute noch da zu sein, aber manchmal vergessen einen die Franzosen.


    Die Deutschen haben Sie jedenfalls nicht vergessen in all den Jahren.
    Sie hören zu, sie wissen, was Musik und was ein Bühnenauftritt ist, sie zeigen Respekt gegenüber der Arbeit von Künstlern. Sie sind kundige Zuschauer und Zuhörer, die nicht zufällig vorbeikommen. Sie haben ein musikalisches Verständnis, das andere nicht haben – leider.


    Sie sind ja nach dem Krieg relativ bald hier aufgetreten, obwohl Sie selbst kurzzeitig von den Deutschen verhaftet worden und Ihre Mutter und Ihre Schwester sogar im Konzentrationslager Ravensbrück gewesen waren. Wie war es damals, vor lauter Deutschen auf der Bühne zu stehen?
    Es war sehr seltsam. Bei meinem ersten Konzert in Deutschland liefen mir die Tränen herunter. Ich habe viel Kummer empfunden, aber keinen Hass. Ich habe Leute in einem gewissen Alter zwar mit Argwohn angesehen. Aber die Kinder sind nicht verantwortlich für ihre Eltern. Sie haben ihr eigenes Gewissen. Viele von ihnen haben mich gefragt: Wie kommt es, dass Sie uns besuchen? Und ich habe geantwortet: Ich vergesse nicht, ich verzeihe auch nicht, aber ihr könnt nichts dafür.


    Wann war das eigentlich genau, Ihr erstes Konzert in Deutschland?
    Sehr bald nach dem Krieg, nach der Befreiung. Ich glaube, ich war die erste Französin, die wieder nach Deutschland gefahren ist.


    Die Leute hat ja immer sehr beeindruckt, dass Sie in Ihrem Leben so vielen bemerkenswerten Persönlichkeiten begegnet sind – Sartre, Camus, Vian, Cocteau, Prévert, Gainsbourg. Diese Namen haben viele ins Träumen versetzt.
    Mich auch!


    Schwelgen Sie manchmal in Nostalgie?
    Nein. Das Verschwinden all dieser Menschen spielt für mich keine Rolle. Sie leben in mir. Das Einzige, was mich bekümmert, ist, dass ich nicht mit ihnen sprechen und sie nicht hören kann. Das ist sehr hart. Aber ich trage sie in mir, ich spreche mit ihnen. Leider antworten sie mir nicht. Das ist er eben, der Tod.


    Wie meinen Sie das? Der Tod ist die Antwort, die ausbleibt?
    Ja, aber...Ach, das macht nichts. Sei’s drum. Es tut mir ein bisschen weh, voilà, es bleibt einfach schmerzhaft.


    Die damalige Zeit – Paris, Saint-Germain-des-Près, die fünfziger Jahre im Café de Flore – ist von einem Mythos umrankt, der seine Kraft nicht verloren hat. Aber man fragt sich ja: Wie war es damals wirklich? War die Realität so phantastisch, wie sie oft dargestellt wird?
    Sie war sogar noch besser.


    Inwiefern?
    Weil man sich all diesen Leuten physisch nähern konnte. Ich war damals ein ganz junges Mädchen, und sie waren meine Lehrer, meine Meister, ich war nur die Schülerin. Ich hörte zu. Aber ich konnte all diesen außergewöhnlichen Leuten Fragen stellen, und sie antworteten mir!


    Was haben sie Ihnen beigebracht?
    Alles. Sartre beispielsweise hat mich in der Idee bestärkt, dass das Wort eine ernste, wichtige Angelegenheit ist, die man mit Feingefühl und Verantwortungsbewusstsein behandeln muss. Und Merleau-Ponty hat mir dann erklärt, was Sartre geschrieben hatte, weil ich Schwierigkeiten hatte, es zu verstehen. Im „Ekel“ beispielsweise tappte ich doch ein wenig im Dunkeln. Ich habe auch das Glück gehabt, von diesen modernen Musikern geführt zu werden, diese Musik zu hören. Es ist wirklich so: Ich verstehe nicht und ich kann auch nicht erklären, wieso es ausgerechnet mich traf. Es war ein Wunder, denn plötzlich und nur für eine gewisse Zeit begannen die Erwachsenen, die Kinder anzusehen und die Jugend zu respektieren. Ihnen zu helfen. Sie haben sie gesehen. Sie haben sie geliebt.


    Können Sie erklären, warum das alles ausgerechnet in Saint-Germain-des-Près stattfand?
    Naja, warum hat sich um die Jahrhundertwende alles auf dem Montmartre versammelt? Es war eben so. Saint-Germain war ein kleines Dorf, mit seiner Kirche, seinem Rathaus, den Bistros, den Cafés. Und mit seinen Intellektuellen. Es ist seltsam unerklärlich, aber wunderbar.


    Sie haben sich vor einigen Jahren in einer Bürgerinitiative engagiert, die gegen die Gentrifizierung des Viertels kämpfte.
    Ja, wir haben es versucht. Wir haben beispielsweise dagegen protestiert, dass eine Bücherei durch eine Modeboutique ersetzt wird.


    Mit Erfolg?
    Das weiß ich nicht, aber ich glaube, wir haben die Sache zumindest ein bisschen verzögert. Gegen das Geld anzutreten ist immer schwierig.


    Gehen Sie mitunter noch dort spazieren?
    Manchmal ja, nicht mehr so oft, weil die Menschen mich zwar freundlich, aber mit Erstaunen ansehen. Hin und wieder gehe ich aber schon noch an die Orte, an denen ich immerhin einen Großteil meines Lebens verbracht habe, auch ins Flore.


    In den vergangenen Jahren haben Sie selbst immer wieder mit jüngeren französischen Sängern zusammengearbeitet, mit Abd al Malik, Benjamin Biolay und Olivia Ruiz beispielsweise.
    Das stimmt, aber ich habe schon immer mit jungen Leuten gearbeitet, auch mit Jacques Brel, der, als ich ihn traf, selbst noch ganz jung und völlig unbekannt war. Dasselbe gilt für Georges Brassens. Die Leute vergessen das oft. Sie sagen immer: Sie haben ja mit diesen berühmten Leuten gesungen. Aber als ich ihnen begegnete, waren sie ebenso jung wie ich und noch gar nicht berühmt.


    Sie sind also zusammen groß geworden?
    Ja. Auch als ich Serge Gainsbourg getroffen habe, war er sehr jung.


    Ist die Arbeit mit der Jugend heute anders als damals?
    Nein, es ist dasselbe. Benjamin Biolay ist sogar derjenige, der dieser älteren Generation am nächsten ist, er ist ein echter Schriftsteller. Er weiß, was das ist, die französische Sprache, die Poesie, die Literatur. Sicher haben sich die Worte verändert, und es gibt neue Wörter, um dieselben Dinge zu beschreiben. Aber Abd al Malik pflegt beispielsweise eine Ausdrucksweise, die der von Brel sehr ähnlich ist.


    Trotzdem habe ich den Eindruck, dass das französische Chanson heute deutlich unpolitischer ist als früher.
    Das stimmt, abgesehen von der Rapmusik, die bestimmte Dinge anprangert und sich mehr auf die Aktualität bezieht. Die Rapper sprechen von sich und von dem, was sie erleben – und manchmal sprechen sie auch von uns, wenn auch nicht immer im Guten!


    Noch mal zurück zu Ihrer Tournee: Sie sind jetzt 88 Jahre alt und werden sich etwa ein Jahr lang verabschieden...
    Man muss einfach irgendwann aufhören. Aufrecht gehend, wenn man noch im Besitz all seiner Kräfte ist. Man darf nicht als Besiegter gehen, sondern als Sieger.


    Und was kommt danach?
    Danach sterbe ich (lacht). Ach, ich weiß es nicht, wir werden sehen.


  • Ich versage mir jetzt mal eine Bemerkung über schöne Musikhäuser, luxuriöses Ambiente und zauselige, ergrauende Lamafelle ... :)


    und lasse Elke Heidenreich die 2012 erschienene Autobiografie der Gréco vorstellen:
    "Je suis faite comme ça" - deutscher Titel: "So bin ich eben: Erinnerungen einer Unbezähmbaren"


    Im Klappentext des Verlages heißt es:
    "Juliette Grécos Leben ist ein Roman. Als sie 16 ist, werden ihre Mutter, ein Mitglied der Résistance, und ihre Schwester ins KZ deportiert. Juliette kommt »nur« in ein Frauengefängnis. Alle drei überleben. Nach dem Krieg geht sie nach Paris. Sie wird Schauspielerin. Im Café de Flore trifft sie auf die Dichter und Philosophen von Saint-Germain: Boris Vian, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir. Sie begegnet Charlie Parker und Miles Davis. Mit ihnen lernt sie wieder zu lachen. Sartre animiert sie zum Singen, schreibt ihr erstes Chanson. Jacques Prévert, Françoise Sagan, Jacques Brel, Charles Aznavour, Serge Gainsbourg, alle erliegen ihrem Charme und lieben ihren Look – ganz in Schwarz mit blassem Teint und Pagenkopf. Die Stil-Ikone der Existenzialisten ist geboren. Die Gréco tourt durch Europa und die USA. Sie dreht Filme in Hollywood. Sie hat ein ausschweifendes Liebesleben und bleibt doch immer ihrer ersten Liebe treu: dem Chanson."

  • (Frankfurter Rundschau)



    Gute Besserung, Madame!



  • Beim Stöbern im Bestand meiner alten Vinylschätzchen geriet mir ein besonderes Lied in die Finger: 'La Bohème'.


    Geschrieben von Charles Aznavour in den frühen 60ern, erinnert es an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der er jung, verrückt und immer pleite und hungrig war - den Kopf voller Träume, und Liebe in Herz und Körper.
    Der Text beschwört Bilder aus dem damaligen Pariser Künstlerviertel Montmartre herauf, seiner leidenschaftlich ihr künstlerisches Ziel verfolgenden Bewohner,
    ihrer Lebensart -Bohème- und des duftend blühenden Flieders, der so sehr zur ersten großen Liebe passte.
    Nun, in der Gegenwart, ist das Viertel verändert, der einstige Bewohner findet bei seiner Rückkehr nichts mehr vom alten Zauber. Der Flieder ist verblüht, das damals so inhaltsreiche Wort 'Bohème' ist
    sinnentleert und sagt überhaupt gar nichts mehr aus ...


    Ich kenne keine bessere Interpretation dieses liebevoll wehmütigen Rückblicks, als die der Gréco. *

    La Boheme

    Je vous parle d'un temps
    Que les moins de vingt ans
    Ne peuvent pas connaître
    Montmartre en ce temps-là
    Accrochait ses lilas
    Jusque sous nos fenêtres
    Et si l'humble garni
    Qui nous servait de nid
    Ne payait pas de mine
    C'est là qu'on s'est connu
    Moi qui criais famine
    Et toi qui posais nue


    La bohème, La bohème
    Ça voulait dire on est heureux
    La bohème, La bohème
    Nous ne mangions qu'un jour sur deux


    Dans les cafés voisins
    Nous étions quelques-uns
    Qui attendions la gloire
    Et bien que miséreux
    Avec le ventre creux
    Nous ne cessions d'y croire
    Et quand quelques bistros
    Contre un bon repas chaud
    Nous prenaient une toile
    Nous recitions des vers
    Groupés autour du poêle
    En oubliant l'hiver


    La bohème, La bohème
    Ça voulait dire tu es jolie
    La bohème, La bohème
    Et nous avions tous du génie


    Souvent il m'arrivait
    Devant mon chevalet
    De passer des nuits blanches
    Retouchant le dessin
    De la ligne d'un sein
    Du galbe d'une hanche
    Et ce n'est qu'au matin
    Qu'on s'asseyait enfin
    Devant un café-crème
    Epuisés mais ravis
    Fallait-il que l'on s'aime
    Et qu'on aime la vie


    La bohème, La bohème
    Ça voulait dire on a vingt ans
    La bohème, La bohème
    Et nous vivions de l'air du temps
    Quand au hasard des jours


    Je m'en vais faire un tour
    A mon ancienne adresse
    Je ne reconnais plus
    Ni les murs, ni les rues
    Qui ont vu ma jeunesse
    En haut d'un escalier
    Je cherche l'atelier
    Don't plus rien ne subsiste
    Dans son nouveau décor
    Montmartre semble triste
    Et les lilas sont morts


    La bohème, La bohème
    On était jeunes, on était fous
    La bohème, La bohème
    Ça ne veut plus rien dire du tout




  • Sous le ciel de Paris
    Juliette Gréco wird 90


    Noch immer steht sie auf der Bühne, spielt und formt ihre Lieder nach Herzenslust: Die Chanson-Legende Juliette Gréco feiert heute ihren neunzigsten Geburtstag.

    07.02.2017, von Tilman Spreckelsen


    © Imago
    Wer ihr dumm kommt, der kann was erleben: Juliette Gréco im Jahr 1960.

    Wer Jean-Paul Sartre gekannt hat, Boris Vian, Miles Davis, Jacques Brel und viele, viele andere Künstler der Fünfziger und Sechziger, wer ihre Lieder gesungen hat, mit ihnen lebte und dabei zum Zeuge ihres Aufstiegs geworden ist, der war auch immer in Gefahr, dabei auf der Strecke zu bleiben: als nettes Anhängsel, als Applausspenderin für die Genies, als hübsches Gesicht der Szene von Saint-Germain-des-Prés.


    Wenn diese Gefahr für Juliette Gréco je bestand, dann hat die Schauspielerin und Sängerin sie mit einem Fingerschnipsen in Schach gehalten, und wer sich ihre frühen Aufnahmen anhört, der wird darin noch in den gefälligsten Melodien und dem einschmeichelndsten Arrangement immer noch so viel an Widerborstigkeit in Grécos Ausdruck wahrnehmen, dass der Gedanke, sie könne sich unter Wert verkaufen, ganz abwegig erscheint. Und es bräuchte gar nicht ihre Version einiger Brecht/Weill-Lieder, um das Seeräuberjennyhafte in ihrer Stimme herauszukitzeln, das ihren Platten jenes Gran an Stolz und Abgeklärtheit verleiht, das sie über das Gros der zeitgenössischen Produktionen heraushebt.


    „Ich stelle mich in den Dienst der Texte“
    Juliette Gréco, geboren am 7. Februar 1927 als zweite Tochter eines exilierten korsischen Polizisten, der die Familie bald verlassen wird, und einer viel jüngeren Südfranzösin, die bald nach Paris gehen und die Kinder in die Obhut der Großeltern geben wird, wuchs im Krieg heran und erlebte die Deportation ihrer Mutter und ihrer Schwester, die beide das Konzentrationslager Ravensbrück überlebten. Nach dem Krieg trat sie als Sängerin auf, später auch als Schauspielerin, und bewies ein großes Gespür für diejenigen Werke ihrer kreativen Freunde, die zu ihr passten – als Edith Piaf Charles Aznavours Komposition „Je hais les dimanches“ ablehnte, griff Gréco zu und machte das Lied ungemein populär.
    „Einen Text auszusuchen, ihn zu singen ist ein Akt des Engagements“, schreibt Gréco in ihrer Autobiographie: „Ich stelle mich in den Dienst der Texte, ich singe und interpretiere sie, damit man sie besser versteht.“ Was so selbstverständlich klingt, lebt doch von zwei Vorbedingungen: Erstens geht dem Singen das Aussuchen voraus, Gréco wählt gemäß ihres eigenen Zugangs, und dieser ist es dann zweitens, der ihre Interpretation bestimmt und damit auch das angestrebte bessere Verständnis durch das Publikum. Der Dienst am Text ist nicht zuletzt ein Anverwandeln, bis viele wohlbekannte Lieder anderer Autoren plötzlich ganz unbekannte Facetten aufweisen.


    Solange man sich nur dem Versteinern widersetzt
    Wenn sie etwa Préverts Lied „Embrasse-moi“ singt, macht sie mit jeder Phrase, mit jeder Modulation, mit jedem Registerwechsel klar, dass sie es ist, die in dieser Liebesbeziehung die Kontrolle fordert, besitzt und behält. Jacques Brels Unterwerfungsgesang „Ne me quitte pas“, den sein Autor eine „Hymne an die Feigheit“ nannte, wird ihr, ganz allein durch den Ausdruck, zur Provokation des wankelmütigen Geliebten. Und die wehmütigen Lieder, die im Vergehen der Zeit immer nur den Verfall beschreiben, singt sie so, als wäre es längst nicht ausgemacht, ob der Verlust nicht auch sein Gutes hat, solange man sich nur dem Versteinern widersetzt.http://www.faz.net/aktuell/feu…nzert-ihrer-14859879.html



    © dpa
    Beim letzten Konzert ihrer Abschiedtournee steht sie im Jahr 2015 in Frankfurt auf der Bühne der Alten Oper.


    Und auch als Schauspielerin irritiert sie mit dieser Bereitschaft, scheinbar Selbstverständliches in Frage zu stellen, auf das schönste. Sie ist es, die der kruden Fernsehproduktion „Belphegor“ von 1965 eine solche Würde und Raffinesse verlieh, dass man sich den Mehrteiler auch heute noch mit dem größten Vergnügen ansehen wird. Gréco gibt darin den mysteriösen Vamp, der alles Mögliche mit Leichtigkeit verkraftet, nur nicht die jähe Erkenntnis, immer wieder die Kontrolle verloren und es nicht einmal bemerkt zu haben.
    Juliette Gréco steht immer noch auf der Bühne, spielt und formt ihre Lieder nach Herzenslust, sie unternimmt nichts, um das Publikum ihr Alter vergessen zu lassen. Warum auch, wenn man so altert wie sie? Heute feiert sie ihren neunzigsten Geburtstag.
    (FAZ)
    [video]http://www.youtube.com/watch?v=eeOKiItS9XQ[/video]

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