Die Spargelsaison ist eröffnet und mit ihr das Kistchen der Mythen und Geschichten.
Was wird dem zarten Gemüse nicht alles nachgesagt ...
Es verwandele unseren Harn in einen ganz besonderen Saft, entwässere und mache schlank, lasse müde Männerschneckchen zu prallen Spendern der Lustbarkeit erstehen und sei auch sonst und überhaupt ein ganz besonderes Gewächs.
Ich überlasse euch euren schmunzeligen Reminiszenzen und beschränke mich -hier und jetzt- auf die kulinarische Betrachtung der beliebten Stangen.;)
Muss ich extra erwähnen, dass sie einen zarten Eigengeschmack haben, wenn sie weiß geerntet werden, jedoch deutlich kräftiger schmecken, wenn ihre Köpfe -schon von der Sonne geküsst- ins Violette verfärbt sind? Die grüne Variante verzichtet ganz auf vornehme Zurückhaltung und zeigt, dass auch ein Spargel bodenständig kräftig daherkommen kann. Entsprechend unterschiedlich wählt der kundige Genießer die passenden Beilagen.
Dass einem Gourmand ziemlich wumpe ist, was dem Spargel gut tut, hat schon Wilhelm Busch dem (fr)essenden Gatten seiner 'Frommen Helene' in den Mund gelegt:
»Denn Spargel, Schinken, Koteletts,
sind doch mitunter auch was Netts.«