Nee, hier wird kein altbekanntes Sauflied angestimmt. Nur diese Zeile passt zum Thema:
"Meide den Kummer und meide den Schmerz!"
Es geht ums Autofahren.
Hättet ihr gedacht, dass Fahrer, die zuwenig Wasser(!) getrunken haben, ein ähnliches Fehlverhalten an den Tag legen wie Alkoholisierte?
ZitatAlles anzeigenExperten warnen
Wer dehydriert fährt, riskiert so viel wie Alkoholisierte
Foto: dpa
Zu wenig Wasser trinken und sich dann hinters Steuer setzen kann gefährlich werden.
Wissenschaftler haben nun erforscht, dass dehydrierte Autofahrer genauso schlecht fahren, wie solche, die Alkohol getrunken haben.
Wer in Deutschland betrunken Auto fährt, muss im schlimmsten Fall mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Denn das Reaktionsvermögen von alkoholisierten Fahrern ist erheblich beeinträchtigt, was die Unfallgefahr stark ansteigen lässt. Neuen Erkenntnissen zufolge lassen uns aber auch andere Umstände fahren, als hätten wir getrunken – auch wenn wir stocknüchtern sind.
Zu wenig Wasser zu trinken ist laut einer neuen britischen Studie nämlich ähnlich gefährlich wie Alkohol am Steuer.Forscher an der Loughborough University in England fanden heraus, dass Fahren in einem dehydrierten Zustand in etwa die gleiche Fehlerquote hervorbringt wie Fahren unter Alkoholeinfluss.
Mehrere Tests mit Fahrsimulatoren
„Wir alle verurteilen Trunkenheit am Steuer, aber wir denken eigentlich nie an andere Faktoren, die unser Fahrvermögen beeinflussen. Und einer dieser Faktoren ist Dehydration“, sagt der Leiter der Studie, Professor Ron Maughan von der Loughborough University.
Verpflegungstipps für Autofahrten
Besonders im Sommer, wenn der Körper im überhitzten Auto durchs Schwitzen Wasser und Mineralstoffe verliert, ist es wichtig, ausreichend zu trinken. „Ein bis anderthalb Liter pro Person sollte man auf einer längeren Autofahrt schon einpacken“, empfiehlt Alexandra Borchard-Becker von der Verbraucher-Initiative in Berlin. Am besten sind Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees."
Von Limonaden und Säften ist abzuraten, weil diese zuckerhaltigen Getränke den Durst nicht ausreichend stillen. Zu empfehlen sind hingegen Saftschorlen. Idealerweise sollten die Getränke leicht gekühlt, aber nicht eiskalt sein, weil sie so bekömmlicher und magenverträglicher sind."
Plastikflaschen sind besser als Glasflaschen, die schwerer sind und zerbrechen können. Wie alle Lebensmittel sollten die Flaschen nicht lose im Auto herumliegen, sondern sicher untergebracht sein, so dass der Beifahrer problemlos heran kommt und sie an die Mitfahrer weiterreichen kann."
Die Wissenschaftler führten mit männlichen Probanden eine Reihe von Tests mithilfe eines Fahrsimulators durch. Die Teilnehmer bekamen an einem Tag 200 Milliliter (etwa ein Glas) Wasser pro Stunde zu trinken. Unter diesen Bedingungen machten sie im Schnitt 47 Fehler, wie etwa Fahren auf der Begrenzungslinie oder zu spätes Bremsen.
Fehlerquote mehr als verdoppelt
An einem weiteren Versuchstag durften die Versuchsteilnehmer nur noch 25 Milliliter pro Stunde trinken, mussten also dehydriert ans Steuer. Die Fehlerquote wuchs an diesem „trockenen“ Tag um mehr als das Doppelte auf 101 Fehler. Fahrer mit 0,8 Promille Alkohol im Blut (der legalen Obergrenze im Vereinigten Königreich) kommen auf etwa die selbe Fehleranzahl.
Jane Holdsworth, Direktorin des European Hydration Instituts (EHI) warnt davor, im Auto extra wenig zu trinken um Toilettenpausen zu vermeiden: „Wir wissen, dass sogar leichte Dehydration schon Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Lethargie auslösen können.“
Die Wissenschaftler empfehlen Autofahrern, vor allem vor langen Fahrten und bei heißem Wetter darauf zu achten, ausreichend Wasser zu sich zu nehmen – auch wenn das die eine oder andere Toilettenpausen mehr bedeutet. (mar)
(FR)
Also, liebe Autofahrer/innen, lasst euch nicht von lästigen Pinkelpausen nerven, Unfälle sind schließlich schlimmer ...
Wasser mitnehmen und ausreichend trinken!
Mache ich jetzt auch.