Bines Stimme am Telefon klingt aufgeregt.
"Stell dir vor, in meinem Auto sitzt eine Maus!", stößt sie atemlos hervor.
Nun ist meine Freundin Bine zwar eine nette Zeitgenossin, aber im Zweifelsfall auch schnell auf das Schlimmste immer schon vorbereitet.
"Hast du die Maus denn gesehen?", frage ich vorsichtig. "Die Maus noch nicht, aber jede Menge Köttelchen. Kein Zweifel möglich. Mein Auto ist immer tipp topp sauber!"
Ich schmunzle ich mich hinein, hatte Bine doch vor nicht allzu langer Zeit Lavendelblüten im Kleiderschrank auch ganz eindeutug als Mausköttelchen identifiziert. Ich verkneife mir den Hinweis und frage sie stattdessen, was sie jetzt tun wird.
"Ich könnte ja die Katze mal im Auto einsperren".
Oh Gott, die arme Katze. "Kannst du der Maus nicht Asyl gewähren? Die tut doch nix! Ansonsten probierst du es eben mit einer Mausefalle."
Wenige Stunden später: "Ich hab die Maus gesehen. Sie saß ganz ruhig in der Sonne auf dem Beifahrersitz, als ich losfahren wollte."
Innerlich tue ich Abbitte, sage aber nur: "Na, dann ist jetzt wohl die Mausefalle dran. Sicher hast du dir schon eine besorgt."
Das hatte sie und Speck hatte sie auch im Haus. Da stand der Mausjagd nichts mehr im Wege.
Und dann kam es, wie es kommen musste. Die Maus mausetot ... und Bine auf der Suche nach dem Nachbarn, der ihr doch bitte die Maus samt Falle entsorgen sollte. Falle aufstellen geht, aber dann auch das "Opfer" ansehen müssen und wegtragen, das geht bei Bine gar nicht.
Jetzt grübelt sie, obwohl eventuell noch eine zweite Maus .... ??
Ich denk da, Falle zu ... aus die Maus!