Wie hältst du's mit Pegida, AfD & Co ?

Zitat von Tex

Menschlich betrachtet müssten wir die halbe Welt hier aufnehmen.

Die Frage steht nicht im Raum.

Dass "die halbe Welt" auf der Flucht ist, lässt sich mit der Aufnahme von Flüchtlingen nicht lösen. Da stimme ich dir zu.
Die Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen zu lassen ... oder in Deutschland menschenunwürdig zu behandeln, ist keine Alternative.

Zitat von Tex

Es ist sogar ein außerordentliches Privileg. Weshalb bleiben denn die 90%, die nach dem Verfahren nicht abgeschoben werden hier?

Außerordentliches Privileg? Zynismus??
Kennst du einen einzigen, der in Deutschland nur gduldet ist, oder wie kommst du zu deinem Urteil?
Du schreibst ja selbst "nichtsdestrotrotz" ... ??

Zitat von Tex

Nichtsdestotrotz haben wir weit über 100.000 Gedultete, die bezahlt werden müssen. Zusätzlich benötigen wir Platz für Leute die wirklich unseren Schutz brauchen.

Irgendwie hängste ja immer an den Zahlen ... 100.000 zu 80 Mio!
Auch Duldung gibt es in der Regel nur auf Gesetzesgrundlage. 80.000 der Geduldeten stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die sind seit Jahren hier, meist gut ausgebildet, dürfen inzwischen auch arbeiten und sorgen mit guten Deutschkenntnissen selbst für ihren Lebensunterhalt ... immer mit Sondergenehmigung. Warum das so ist, weiß ich nicht.

Was Pegida betrifft, erhärtet sich mein erster Eindruck, dass es nur vordergründig um "Ausländer" geht -die es in Dresden kaum gibt- und schon gar nicht um irgendeine Religion. Atheisten mit schwarz-rot-goldenem Kreuz? Hallo!

Unterwandert? Von wem fühlen sich Dredner "unterwandert" ... von Westdeutschland??
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Inzwischen hat der Anschlag in Paris die Situation noch einmal zugespitzt. Wer immer schon Islam und Islamismus gleichgesetzt hat, wer Deutschland nur schwarz-rot-gold sieht und nicht bunt, fühlt sich bestätigt.

Da befeuern sich dann die Extremen auf beiden Seiten gegenseitig ...

Die Stimmung in Deutschland ändert sich und ich kann nichts "Gutes" darin sehen

Zitat von escape

Dass "die halbe Welt" auf der Flucht ist, lässt sich mit der Aufnahme von Flüchtlingen nicht lösen. Da stimme ich dir zu.
Die Flüchtlinge im Mittelmeer absaufen zu lassen ... oder in Deutschland menschenunwürdig zu behandeln, ist keine Alternative.

Hat auch niemand behauptet, dass dies eine Alternative ist.
Da du aber aus "menschlichen" Gründen abgelehnte Asylbewerber hier behalten möchtest, solltest du den Gedanken aber auch zu Ende führen und sagen wie das gehen soll.

Zitat von escape

Außerordentliches Privileg? Zynismus??
Kennst du einen einzigen, der in Deutschland nur gduldet ist, oder wie kommst du zu deinem Urteil?

Wie viele muss ich denn kennen um die Umsetzung geltenden Rechts zu fordern?

Zitat von escape

Irgendwie hängste ja immer an den Zahlen ... 100.000 zu 80 Mio!

Es sind sogar 140.000 . Und weshalb zu 80 Mio.?
Die 140.000 wurden abgelehnt. Ein guter Teil sogar gar nicht erst geprüft, da sie unter die "Dublin-Regelung" fallen, also bereits in einem andern Land Europas ein Asylverfahren durchlaufen haben. Werden die zurückgeführt? Nein.

Zitat von escape

Auch Duldung gibt es in der Regel nur auf Gesetzesgrundlage. 80.000 der Geduldeten stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die sind seit Jahren hier, meist gut ausgebildet, dürfen inzwischen auch arbeiten und sorgen mit guten Deutschkenntnissen selbst für ihren Lebensunterhalt ...

Belege diese Einschätzung bitte.

Zitat von escape

Inzwischen hat der Anschlag in Paris die Situation noch einmal zugespitzt. Wer immer schon Islam und Islamismus gleichgesetzt hat, wer Deutschland nur schwarz-rot-gold sieht und nicht bunt, fühlt sich bestätigt.

Das Massaker in Paris hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun und ist die Tat von Verbrechern.
Hätte ich das nicht schon hundert mal gehört, fiele es mir einfacher es zu glauben.
Ehrlich gesagt sind mir zur Zeit die Opfer und ihre Angehörigen wichtiger als das in Schutz nehmen der Religion des Friedens.

Ethnozentrismus ist in den libaral Humanistisch geprägten Geselschaften "West"-Europas
verschwunden.Er wird hier mehrheitlich abgelehnt da er mit dem Moralischem Weltbild nicht vereinbar ist.
Man ist nicht intollerant, egoistisch oder asozial, sondern offen und tollerant das ist selbstverständlich.

Wenn ich mir nun den ganzen bohei anschaue den ein paar Ostdeutsche Menschen, mit
Defiziten im Moralischem Grundgerüst, ausgelöst haben mit ihrer platten dummdreisten
Pegida Scheisse und ich mich Fragen muß ob dieser Satz nicht schon Ethnozentristisch ist,
ärgere ich mich darüber.
Ich ärgere mich das mir (uns) eine diskusion aufgezwungen wird über fragen die sich
aus meinem selbstverständnis heraus gar nicht stellen.
Ich ärgere mich über wahre "Ratten"- fänger die vorsagen die "Sorgen" dieses
"Volks" ernst nehmen zu müßen,
Ich ärgere mich das die "üblichen Verdächtigen" diese gelegenheit ergreifen platt
"Law and Order" zu skandieren und liberale realpolitk als Vogel Straus Politik oder
zu teures "Gutmenschentum" bezeichnen.

Aber am meisten ärgere ich mich über Medien die nicht auch einfach das Licht aus machen.
An anderer stelle wie z.b. Palestina, Occupy bewegung usw. tun sie dies immer ganz schnell...
Da wo gesellschaftlicher disput etwas ändern kann sollte diskutiert werden,
nicht mit paar Schwachmannen die unser Wertesystem nicht kapieren oder ablehnen,
es mit sicherheit aber nicht ändern werden.

Deshalb*

Der Kampf gegen Pegida, bzw. gegen das Häuflein Kögida ist angesichts des Pariser Massakers natürlich sehr wichtig.

Mal sehen wann gegen Salafisten und Co. demonstriert wird.
Ist schon ne Demo unserer hiesigen Muslime gegen den Mißbrauch ihrer Religion durch diese Extremisten geplant?

Zitat von Tex

Ehrlich gesagt sind mir zur Zeit die Opfer und ihre Angehörigen wichtiger als das in Schutz nehmen der Religion des Friedens.

Religion des Friedens? Für mich klingt das zynisch.

Wofür machst du dich denn stark, wenn dir das Eintreten für ein friedliches Miteinander
als "Religion", heißt suspekte Ideologie, erscheint??

Die Religion des sogenannten christlichen Abendlandes ist längst der Mammon und suspekt ist die für viele grad gar nicht.

Money makes the world go round ... (s. O.)

Gegendemonstrationen sind überflüssig, albern?

P. S. Zynismus kann -wohldosiert- das Salz in der Suppe sein und Einsichten verdeuteulichen. Als Dauerbeschallung taugt er eher nicht ...

Zitat von agrippinensis

... schiene dir was angemessen,
Pegida und ihre Ableger unbehelligt gewähren lassen? Zusehen, wie sie sich mit AfD und NPD in kuscheliger Einigkeit ihr 'patriotisches' Nest bauen? Ihre Gemeinnützigkeit durch Steuererleichterungen bestätigen?

Macht das "Pariser Massaker", sprich, die gezielte Ermordung linker Karikaturisten und ihrer Sicherheitskräfte, die Pegida-Abendländler weniger bedenklich?

Weniger bedenklich nicht.
Allerdings haben sie gerade auch kein Massaker angerichtet.
Aber jeder hat ja seine eigenen Prioritäten.

Zitat von agrippinensis

Gegen "Salafisten und Co." wurde schon öfter demonstriert. Unter anderem von Pegida und deren Sympatisanten. Wenn dir das nicht reicht, warum ergreifst du nicht selbst die Initiative und organisierst eine Demo, falls sie dir geboten erscheint?

Es geht nicht um Pegida. Was ist denn mit unseren tollen Kölnern, die doch sonst schnell auf der Straße sind wenn es um Toleranz und Miteinander geht?
Gegen Hooligans und Kögida ging das ganz fix.
Gegen islamistische Mörder nicht? Oder will man nicht mit denen verwechselt werden?

Zitat von agrippinensis

Ja. Am Montag.

Ich meinte nicht die Verbände in Berlin.
Ich meinte ganz normale Kölner Bürger muslimischen Glaubens.
Keine Demo? Nicht mal ne Lichterkette?

Zitat von escape

Religion des Friedens? Für mich klingt das zynisch.

Nicht nur für dich.
Warum wohl?

Na ja, wenn all diejenigen, die in Deeskalation und einem friedlichen Miteinander heute mehr denn je die "Lösung" sehen, im Kästchen naiver Gutmensch ohne Realitätsbezug verschwinden, kann man das Reden auch gleich einstellen ... ??

Endlosschleifen helfen nicht.