'Demenzdörfer' - ein Pilotprojekt

  • "In Schweden sei Glutamat, verboten, dort gäbe es kein Alzheimer. Weiß jemand etwas davon?"

    Deine Frage kann ich leider nur mit "Nein" beantworten.


    Was ich gefunden habe, ist die in allen möglichen Foren aufgestellte Behauptung eines solchen Verbots. Andererseits zeigt ein Verweis auf die schwedische Wikipedia-Seite zum Thema Natriumglutamat, dass dort KEINE Information zu einem Verbot dieses Nahrungszusatzstoffes zu finden sei.
    Schreibt man eventuell in den Foren munter voneinander ab?


    Aus dem Schwedischen übersetzt, allerdings ohne genaue Quellenangabe, ist dieser Text, der auf ein -angebliches- Verbot von Glutamat in den Niederlanden verweist:

    Zitat

    In den Niederlanden ist Glutamat bereits verboten und in Thailand darf es nicht an Schulen verwendet werden.


    Verbürgen kann ich mich für die -ärztlicherseits bestätigte- Information, dass eine Überdosierung mit Natriumglutamat erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
    Die reichen von den bereits erwähnten Beeinträchtigungen der Nervenzellen und Synapsenarbeit über heftige, oft ringförmigen Kopfschmerzen, oft auch Schleimhautreaktionen, bis zu Muskelstarre und gefährlichen Herz-Kreislaufproblemen.
    In Krankenhäusern und auf Dialysestationen wird ausdrücklich vor dem Gebrauch von Natriumglutamat gewarnt.:!:


  • Schreibt man eventuell in den Foren munter voneinander ab?

    Das glaub ich sofort ;)


    eine Überdosierung mit Natriumglutamat erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringt. Die reichen von ...

    Jo, eine Überdosierung selbst der gesündesten Lebensmittel und Verhaltensweisen birgt immer ein Risiko.


    Glutamat ist ein körpereigener Eiweißbaustein, ähnlich wie Cortison, das auch immer wieder mal pauschal verteufelt wird.


    Sicherlich ist es angesagt, sich mit frischen Lebensmitteln ausgewogen zu ernähren ... Glutamat wird vor allem in Fertigprodukten als Geschmacksverstärker eingesetzt.


    Dass irgendjemand eine Alzheimererkrankung tatsächlich dadurch verhindern kann, dass er kein Glutamat zu sich nimmt -da müsste man auch auf Tomaten, Fleisch und Lachs verzichten-, bezweifle ich.


    Es mag auch daran liegen, dass ich die scheinbar einfachen Lösungen spontan skeptisch sehe ...


    Zur Talkrunde gestern, die ich nur teilweise verfolgt habe:


    Mir fiel auf, dass Politik und Gewerkschaft betonten, dass es nicht am fehlenden Geld liege ... da anderes wichtiger sei, hää??


    Dann blieb der Gegensatz zwischen denen, die meinten, auch Demenzkranke müssten bis zuletzt in der Familie versorgt werden und denen, die sich da überfordert fühlten, nicht nur, weil Geld fehlte.


    Wichtig fand ich Maju Dreiers Hinweis, dass Demenzkranke im frühen Stadium recht leicht integriert werden können, wenn die Gesellschaft sich darauf einlässt.
    Das hab ich so erlebt.
    Bisher geschieht das aus meiner Erfahrung aber nur dann, wenn die Angehörigen stark genug sind ... ähnlich wie bei den "Behinderten".


    Die Gesellschaft müsste besser informiert und vorbereitet sein ... Umdenken ist angesagt, raus aus dem Tabu!


    In dem Zusammenhang würden mich die Koffer für demente Leser, auf die Paula hingewiesen hat, interessieren.


    Auch wenn ich von der Agenda der Regierung keine Wunder erwarte, könnte da ein Zeichen gesetzt werden.



  • Da liegt wohl ein Missverständnis vor.


    Mit "Überdosierung" ist gemeint, dass Natriumglutamat überhaupt als Zusatz(!) verwendet wird.
    Da Glutamat in etlichen Nahrungsmitteln auch natürlicherweise vorkommt -du hast einige davon erwähnt- ist die individuell verträgliche Dosis in der Summe der konsumierten Lebensmittel plus Glutamatwürze(!) u.U. schnell erreicht bzw. überschritten.

    Gewarnt wird daher vor dem Gebrauch von Glutamat als Würzmittel und sogenanntem 'Geschmacksverstärker'.:thumbdown:



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