... oder Handtaschen. So oder so ähnlich geht die Mär und sie hat sicher einen wahren Kern.
Unabhängig vom Geschlecht kauft ein Bücherwurm vor allem Bücher, viele liest er, aber er sammelt natürlich auch. Ihn erfreut das Buch in der Hand, der Geruch der Druckfarbe, die viele Nuancen aufweist und selten gleich ist. Auch beim Papier erkennt der Bücherwurm Unterschiede.
Deshalb tut sich der Bücherwurm schwer, zum eBook zu wechseln. Ob sich beim Kofferpacken dann die Gretchenfrage stellt??
Der Lebensraum des Bücherwurms ist heute bedroht. Da fühlt er mit den Autoren, sie sich gegen Amazon zur Wehr setzen.
Amazon hat sich zum Monopolisten für die Vermarktung von Büchern hochgespielt. Es soll Menschen geben, die glauben tatsächlich, dass es Bücher, die bei Amazon nicht gelistet, gar nicht gibt. Da nähert sich Amazon der WikiBibel
Der Hintergrund: Amazon setzt Verlage unter Druck, um Rabatte zu erzwingen. Wer nicht mitspielt, dessen Bücher werden nur mit deutlicher Zeitverzögerung ausgeliefert. Die Titel tauchen dann auch bei "Wer das gekauft hat, hat sich auch für xy interessiert " nicht mehr auf. Zumindest online "verschwinden" die Titel.
Da Amazon der onlineAnbieter ist, ist er nicht vergleichbar mit einer Buchhandlung, die irgendein Buch nicht auslegt. Bei einer Buchhandlung kann man das natürlich nicht einklagen, zumal der Nachbarbuchhändler es möglicherweise in seinem Schaufenster ausstellt.
Amazon ist aber kein Buchhändler im ursprünglichen Sinn, sondern ein globaler Vermarkter von Lesestoff, der sein Monopol missbraucht. Der Offene Brief bekannter deutscher Autoren wird ihn nicht zum Umdenken bewegen, aber er schadet dem ehemals guten Ruf. Der wurde schon durch die Veröffentlichung von Arbeitsbedingungen bei Amazon angekratzt.
Gerade weil 70 % aller Bücher heute online verkauft werden, kauft ein Bücherwurm beim Buchhändler um die Ecke