schöne Ferien ;)

  • Zivi warste ja anscheinend nicht :). Es wäre mir nie in den Sinn gekommen meine „Abenteuer“ mit solchen „Zwängen“ in Verbindung zu bringen. Lasse mir nicht gerne sagen, was ich tun soll. Aber wo du es sagst, unsere Eltern sind wohl auch meist eher als Soldat durch die Welt gekommen als auf freiwilligen Reisen.

    Mein Zelt war klein aber kuschelig ;), manchmal gabs auch gar kein Zelt sondern nur ein Feld. Marschgepäck durfte nicht schwerer als 10 kilo sein.

    alles abgewogen und auf alle Rucksäcke aufgeteilt (wir waren immer mehrere). Tagsüber brauchte man eh nur Schwimmsachen. Einmal rund um Sizilien, 6 Wochen, das war besser als jeder italienisch Kurs.


    Welches ist für Euch der schönste Platz an dem ihr ward?

  • Zivi warste ja anscheinend nicht :).

    Richtig erkannt ^^:thumbup:


    Die haerteste Zeit war die Grundausbildung. Fast jeden Tag mussten wir mit vollem Gepaeck "wandern". Ich habe den Unteroffizier daraufhin gefragt, ob sie nicht mehr die kleinen gruenen Transportfahrzeuge haetten. Kumpels haben gelacht, er weniger. Liess mich sofort drei Runden um den Exerzierplatz drehen. Mit Gepaeck.

    Ok. Es hat mir nicht geschadet. Physisch. Aber von solchen Deppen sich erniedrigen zu lassen, bedurfte grosser Disziplin, um ihm nicht eins in die Fresse zu hauen.

    Abeeeer: Drei Monate spaeter kam ich dort hin, wovon ich als Bub schon immer getraeumt hatte.

    Zum Heer. Genauer. Heeresflieger.

    Und wo bekommt man als 20 Jaehriger eine feine und kostenlose Helikopterausbildung? Dort erfuhr ich am eigenen Koerper, wie schoen es bei Militaer sein kann, wenn keine Kriegseinsaetze stattfinden.

    Welches ist für Euch der schönste Platz an dem ihr ward?

    Au weia. Es gibt keinen schoensten Platz fuer mich, und zwar deshalb, weil es zu viele schoene Plaetze auf der Welt gibt.

    Wenn ich es etwas einkreisen darf, dann in die Rubriken: Abenteuer, fremde Menschen und atemberaubende Landschaft.

    Und in diesem Land wohne ich. Venezuela. Ich waere sicherlich schon lange "geflohen", wenn mich nicht sowohl die Landschaft, als auch das Klima so fasziniert haetten.

    3000 km Strand, Wueste, Dschungel und Berge im gleichen Staat.

    Vor einem aber wuerde ich abraten. Zelten im Freien ohne Bodyguards mit schwerster Bewaffnung. ^^


    Das waere eine Mutprobe, die durchaus mit dem Leben bezahlt werden koennte. Es gibt Verhaltensregeln wie in jedem Land der Welt. So auch hier.

    Wer die befolgt, kommt recht gut zurecht.:thumbup:8o



  • Nach Krieg, Flucht und Neubeginn fehlte Vielen neben dem nötigen Geld auch die Lust, denke ich. "Abenteuer- und Erlebnisreisen" hatten diese Generationen übergenug erlebt und waren erst einmal froh über feste Wände und ein bisschen Komfort.


    Für mich war das Zeltleben ein willkommener Spaß, daran konnten auch harte Untergründe, Hitze, Matsch oder Regengüsse nichts ändern - nicht einmal tierische Gäste. Nur Schlangen und Skorpionen haben wir die Gastlichkeit verwehrt. Also immer schön Schlafsack öffnen, umdrehen, ausschütteln, bevor man es sich darin gemütlich macht...

    Vom Schlafen am Feldrand rate ich ab, jedenfalls wenn es ein Maisfeld ist, daran hab ich wirklich fiese Erinnerungen. Möglicherweise schwirrten besonders blutrünstige Biester im Mais herum? Jedenfalls war mein Gesicht am nächsten Morgen dazu angetan, kleine Kinder in die Flucht zu schlagen. Selbst meine Mitreisenden verzichteten ausnahmsweise auf 'scherzhafte' Kommentare, und das wollte etwas heißen - könnt ihr glauben!


    Bei der Frage nach dem schönsten Platz halte ich es wie Mindfreak.

    Jeder Platz ist auch immer mit den dortigen Erlebnissen verbunden - und mit Menschen.


    Unvergesslich bleiben Nordlichter, Nacktbaden unter griechischem Sternenhimmel, bulgarische Frauenchöre, usbekische Landschaften, mein erstes ('Gagen'-)Couscous in Paris, Fledermausschwärme rund um eine verlassene Ölmühle, Kabelbrand vor Skopje (dabei allein on tour), die Eremitage, Schampanskoje auf dem Roten Platz, die lange Fahrt in der Transsib, Hasenohren auf Männerköpfen bei der NY-Easterparade, die Märchenlandschaft des Spreewaldes, Fischfang im Mittelmeer mit einheimischen Fischern, Lavendelfelder nahe Grasse, an einem winterlichen Strand entlanglaufen und sich vom Wind schieben lassen, heißen Friesentee mit Kluntjes trinken und sich die Hände an der Tasse wärmen, irische Kneipengesänge - und noch so viel, viel mehr ...
    Ich fühle mich gerade sehr reich.:thumbup:

  • Zitat

    Unvergesslich bleiben Nordlichter, Nacktbaden unter griechischem Sternenhimmel, bulgarische Frauenchöre, usbekische Landschaften, mein erstes 'Gagen'-Couscous in Paris, Fledermausschwärme rund um eine verlassene Ölmühle, Kabelbrand vor Skopje (dabei allein on tour), die Eremitage, Schampanskoje auf dem Roten Platz, die lange Fahrt in der Transsib, Hasenohren auf Männerköpfen bei der NY-Easterparade, die Märchenlandschaft des Spreewaldes, Fischfang im Mittelmeer mit einheimischen Fischern, Lavendelfelder nahe Grasse, an einem winterlichen Strand entlanglaufen und sich vom Wind schieben lassen, heißen Friesentee mit Kluntjes trinken und sich die Hände an der Tasse wärmen, irische Kneipengesänge - und noch so viel, viel mehr ... Ich fühle mich gerade sehr reich.<3

    Da muss ich erstmal nachdenken ... du hast wirklich eine "reiche" Zeit gehabt. Schön.

  • Das waere eine Mutprobe, die durchaus mit dem Leben bezahlt werden koennte. Es gibt Verhaltensregeln wie in jedem Land der Welt.

    Das ist wohl richtig, als junger Mensch neigt man eher zur Naivität aus Unwissen, die Jungs zur Selbstüberschätzung, manches würde ich heute nicht mehr tun ... aber das ist eben so, jedes Alter hat seine Eigenheiten, ohne diese Naivität und die Lust auf Leben hätten wir diese Erlebnisse der jungen Jahre nicht, von denen wir heute zehren können.

    Oh Gott, komme mir vor wie eine uralte Morla, wenn ich solche Sätze schreibe.

    Wenn Vene das Land deiner Träume ist, Glückwunsch:) lass es dir dort so gut gehen wie geht.

  • Welches ist für Euch der schönste Platz an dem ihr ward?

    Diese Frage hat meine Gedanken kreisen lassen.


    Zuerst fielen mir da nicht grandiose Landschaften ein, etwa die Cliffs of Moher in meinem Lieblingsland,

    sondern besondere Begebenheiten:

    Nacktbaden? nicht in einem kleinen See in Mittelschweden. Da lagen die Menschen nackt am Ufer, zogen sich aber an, wenn sie schwimmen wollten. Einige angelten zeitgleich mit gekochten Nudeln.

    Das einsame VW-Bus Plätzchen in einem Wald in Südschweden, gaaanz viele Blaubeeren und nachts dann ein Besuch vom Elch.

    Mit VW-Bus haben wir gerne einsame Plätze gesucht, auch weil wir keine Toilette an Bord hatten.

    Einsamer Friedhof irgendwo in Irland, alles ruhig und beschaulich. Am Morgen plötzlich ganz viele Autos. Devalera, der Staatspräsident, wurde beerdigt. Da kommt man schwer im Nachthemd mal schnell in die Büsche.:(


    In Südnorwegen gibt es ein kleines Städtchen mit der Bahnstation Hell Station. Schon von dem Namen waren wir begeistert und es war einsam und ruhig. Dass es sich um einen Bahnknotenpunkt handelt, ahnten wir nicht. Mitternächtlich rangierten lautstark die Züge und wir fühlten uns in Hell Station.

    Nordnorwegen, ein Campingplatz in den Hügeln von Moirana, nur weil ich unbedingt bis zum nördlichen Polarkreis reisen wollte. Mittsommernacht, Licht wie in Köln bei Regenwetter gegen 16 Uhr, die Stadt schläft. Sie hat ca. 18.000 Einwohner und lebt von der Schwerindustrie. Dann plötzlich Leben, emsiges Treiben, Schichtwechsel. Unvergesslich.


    Ja, Reisen machen reich:thumbup:




  • Wenn Vene das Land deiner Träume ist, Glückwunsch:) lass es dir dort so gut gehen wie geht.

    Es braucht nur wenig, um es sich noch besser gehen zu lassen. Und das ist vor allem das knappe Benzin. Mal wieder mit dem Auto das Land erkunden, ist ein Ziel, das mich befluegelt, anzusparen, um zum richtigen Zeitpunkt aufzubrechen und den Abenteuermodus anklicken.

    Oh Gott, komme mir vor wie eine uralte Morla, wenn ich solche Sätze schreibe.


    Bist Du es nicht schon ? :/8o

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