Köln macht wieder einmal Schlagzeilen.
Der Anlass:
OB Reker möchte kölsche Toleranz und Religionsfreiheit(?) demonstrieren und den Moscheegemeinden Kölns die Erlaubnis erteilen, Freitags ihren Muezzinruf öffentlich über Lautsprecher erschallen zu lassen. Zunächst nur für eine Erprobungsphase von zwei Jahren, auf Antrag und nur mittags für 5 Minuten - aber immerhin.
Muezzinrufe im Hillije Kölle!
Bemerkenswerterweise begrüßen das keineswegs alle muslimischen Kölsche. Liberale oder Ex-Muslime, wie Lale Akgün und Necla Kelek schon mal gar nicht. Auch Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma als Ditib-gebranntes Kind fürchtet weitere Einflussnahme durch Imame der erzkonservativen türkischen Religionsbehörde.
Die in Köln lebende iranische Journalistin Akhtar Impertro-Ghasemi kennt islamistische Propaganda und Merkmale typischer Vorgehensweisen aus eigener Erfahrung und warnt:
Zitat„Die Entscheidung spaltet die Gesellschaft. Denn sie dient den Islamisten, ihre Botschaft zu verkünden.“
„Wir kommen aus den islamischen Ländern und wissen von daher sehr genau, wie die Islamisten vorgehen. Sie machen es Schritt für Schritt und verbreiten so ihre Hetze gegen den Säkularismus und die Demokratie in unserer Gesellschaft.“Und sie sagt:
„Sie versprechen Dinge und ignorieren sie dann einfach." Dies sei zum Beispiel in Köln der Fall gewesen, als man versichert habe, man würde nur auf deutsch in der Moschee predigen und jetzt doch türkisch spricht.
(Express)
Lebhaft kontroverse Diskussionen thematisieren immer wieder den Unterschied zwischen einer Textbotschaft, die Allah zum einzigen Gott erklärt, und dem überwiegend melodischen, jedenfalls textfreien Geläute christlicher Kirchen.
Gefragt wird auch, wie es denn um die Rechte all der anderen Religionen stünde. Sollten sie nicht ebenso ihr religiöses Bekenntnis öffentlich und laut ausrufen (dürfen)?
https://www1.wdr.de/nachrichte…ln-freitagsgebet-100.html
Nicht zuletzt: mittlerweile zählen sich die Kölner überwiegend zu Atheisten oder Agnostikern.
Wie es um diese und ihre Rechte bestellt ist, hat jüngst den satirischen "Postillon" bewegt.
"Köln: Atheisten dürfen künftig einmal pro Woche rufen, dass Gott nicht existiert
Köln (dpo) - In einem Modellprojekt erlaubt die Stadt Köln für die nächsten zwei Jahre den muslimischen Muezzin-Ruf – dabei werden über Lautsprecher einmal wöchentlich freitags Gläubige zum Gebet gerufen. Die Meldung sorgte für viel Aufsehen, während ein weiteres Detail der Maßnahme bislang wenig Beachtung fand: Künftig ist es auch Atheisten gestattet, einmal pro Woche laute Rufe zu verbreiten, dass Gott nicht existiert.
ZitatAlles anzeigen"Wenn Christen mehrmals täglich Glocken läuten und Muslime einmal pro Woche laut verkünden, dass Gott groß ist, muss es Atheisten ebenfalls gestattet sein, ihre Überzeugungen in voller Lautstärke durch das Stadtgebiet dröhnen zu lassen", so Bürgermeisterin Henriette Reker. "Alles andere wäre ungerecht."
Der Zentralverband der Atheisten ist bereits auf der Suche nach geeigneten Türmen in der Kölner Innenstadt. Von dort sollen dann einmal wöchentlich die Rufe "Es gibt keinen Gott! Wer etwas anderes sagt, verarscht euch oder sich selbst!", "Fallt vom Glauben ab! Übernatürliche Gottwesen sind eine Lüge!" oder "Gottesdienst ist Zeitverschwendung!" über große Lautsprecher erschallen.
Die Kosten für die Miete der atheistischen Minarette sollen durch eine Atheistensteuer finanziert werden, die der Staat künftig im Auftrag des Zentralverbands von konfessionslosen Menschen eintreiben wird.
Ob Kölner Atheisten, Muslime & Co. akustisch überhaupt noch verstanden werden, ist dabei ohnehin unklar. Denn auch Vertreter aller anderen Religionen von Buddhismus ("Es gibt keinen Weg zum Glück! Glücklichsein ist der Weg!") über Scientology ("Hört auf Tom Cruise!") bis hin zu kleinen Sekten ("Die Jungfrau Maria hatte zwei Nabel!") und Weltanschauungen wie Agnostiker ("Wir haben keine Ahnung, ob Gott existiert!") wollen künftig einen eigenen Ruf starten und könnten so zu einer kakophonischen Dauerlärmbelästigung im öffentlichen Raum beitragen.
nok, ssi, dan; In Kooperation mit Noktara; Foto: Shutterstock "