Prostitution

  • Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß dies das älteste Gewerbe der Welt sein soll. Zu Zeiten, wo Menschen schon Geschäftsbeziehungen pflegten, da zog man Frauen noch die Keule über den Schädel. Vielleicht haben Frauen schon seit jeher Männer mit Sex korrumpiert und beschreibt mit einem solchen Vorgang den Ursprung gewerblicher Tätigkeiten? Ich weiß es nicht genau. Das sei aber auch nur nebensächlich.


    Prostitution ist momentan ein breit diskutiertes Thema. Es bestimmt die Politik der führenden EU-Staaten. In Frankreich gibt es nun ein Gesetz, daß Freier 1500 Euro Strafe für jeden gekauften Sex zahlen müssen. Somit ist zumindest dort Prostitution praktisch illegal. Ein sehr radikaler Schritt. Feministische Verbände fordern so etwas auch in Deutschland.


    Heute hat die GroKo verkündet, daß sie unsere liberalen Prostituionsgesetze etwas nachbessern wollen und zumindest Freier dafür bestrafen wollen, die wissentlich mit Zwangsprostituierten in die Kiste hüpfen.


    Bei uns sehe ich soweit noch keinen Anlass zur Beunruhigung. In Frankreich fühlen sich die Prostituierten nun kriminalisiert. Sie demonstrieren gegen das Verbotsgesetz. Sie wollen weiterhin ihren Beruf ausüben dürfen. Die Feministen in Frankreich sehen das anders und demonstrieren wiederrum gegen die Prostituierten. Wieso wollen gewisse Frauen anderen Frauen vorschreiben, welche Berufe sie auszuüben haben und welche ihnen verboten werden sollen? Habe ich da irgendwas nicht verstanden?


    Nun denn, ich bin auf eure Meinungen gespannt, was ihr eigentlich so von Prostitution haltet. :)

  • Man kann Prostitution verbieten. Auch Ebbe und Flut.
    Beides wird es immer geben.
    Die deutsche Liberalisierung war gut gemeint aber schlecht gemacht.
    Von Leuten, die die Mechanismen dieses Gewerbes nicht kennen und an das Gute im Menschen glauben.
    In diesem Gewerbe gibt es aber wenig gute Menschen und Deutschland wurde zum größten Puff Europas.


    Man sollte sich weniger um Freier und Frauen kümmern als vielmehr um die Schleuser und Zuhälter und diese konsequent auszuweisen. Ist natürlich mehr Arbeit als die Wohnwagen zu kontrollieren und Steuer zu kassieren.


    Heute hat die GroKo verkündet, daß sie unsere liberalen Prostituionsgesetze etwas nachbessern wollen und zumindest Freier dafür bestrafen wollen, die wissentlich mit Zwangsprostituierten in die Kiste hüpfen.

    Wenn ich diesen Müll schon wieder lese. Wie verschafft man sich denn Gewissheit, dass es sich um eine Zwangsprostituierte handelt? Steht das im Pass? Das ist Augenwischerei pur.


  • Zu Zeiten, wo Menschen schon Geschäftsbeziehungen pflegten, da zog man Frauen noch die Keule über den Schädel.

    Ich frag jetzt mal nicht nach deinen Gepflogenheiten, (Jesses, die arme Freundin!) aber Heinz, nun überleg doch mal! Was soll denn darin fürn Gewinn liegen? Sinnvoller erschiene mir, dem Rivalen einen überzubraten.:P


    Zur Thematik Prostitutionsverbot habe ich zu wenig gesicherte Informationen für eine abschließende Meinung.
    Einerseits wird Prostitution eine nicht zu unterschätzende gesellschaftliche, soziale Aufgabe zugeschrieben und ist keineswegs auf Straßenstrich o.ä. beschränkt.
    Andererseits erscheinen mir die Bedingungen, unter denen viele 'Sex-Worker/innen' arbeiten -müssen?- oftmals so entwürdigend, brutal und gefährlich, dass ich die Überlegungen Prostitution ganz zu verbieten zwar für nachvollziehbar, aber wenig realistisch halte.
    Wirkungsvoller scheint mir, weit mehr Energie und logistische Anstrengung aufzuwenden, um Menschenhandel zu unterbinden und sowohl der Armuts- als auch der Zwangsprostitution ihre Grundlagen zu entziehen - nicht zuletzt durch verbesserte Lebensbedingungen in den Herkunftsländern vieler Sex-Arbeiterinnen!
    Außerdem haben allgemeine Kontrollen, die man vor einigen Jahren im Zuge der Liberalisierung der Prostitutionsgesetze abgeschafft hat, den Frauen wohl doch mehr -auch medizinische- Sicherheit gegeben, als vorher vermutet.


    Ob das aktuell in Frankreich eingeführte Gesetz, Prostitution zwar zu tolerieren -Motto: 'Was ich nicht seh...'- aber die Freier zu bestrafen, zu mehr Sicherheit für die Frauen führen wird, bezweifle ich nach allem, was ich bisher über die schwedischen Erfahrungen mit dieser Regelung gelesen habe.
    Da wurde beklagt, dass nunmehr das ganze Geschehen in die Grauzone der Illegalität und noch größere Abhängigkeit der Frauen von ihren Zuhältern abgedrängt worden sei.


    Wie gesagt: eine halbwegs gesicherte Meinung habe ich bisher nicht.


    Zur Info:

    Anm.: Beitrag z.T. ergänzt und Folgebeitrag gelöscht

  • Hab mich mit diesem Thema bisher nur oberflächlich beschäftigt. Prostitution betreibe ich jeden Tag -- die Werbung ist die käufliche Hure der Kunst - *hüstel* musste mich mal kurz Einloggen in diese Männerdomäne des Sprüchekloppens :)


    Prostitution hat gesellschaftliche Funktion. Ich kann da nur wiedergeben was mir spontan durch den Kopf geht. Völlig unsortiert und nicht fundiert.
    Wie war das früher ... früher ging Mann in den Puff weil?
    .. es ihn umTrieb ;)
    Er zuhause keinen Spaß hatte.
    Es männlich war.
    Weil Macht herrlich ist (Wortspiel)
    Dort eine Art Herrenclubleben statt fand.
    Frauen sonst schwerer ins Bett zu bekommen waren:
    Verhältnisse mit bürgerlichen unverheirateten Frauen immer gleich in einer Ehe endeten.
    Verhältnisse mit verheirateten Frauen gesellschaftliche Verwerfungen mit sich brachten.


    Was hat sich geändert:
    Einheimische Frauen schlafen heute auch ohne Trauschein mit einem Mann.
    Warum geht Mann heutzutage in den Puff?
    Aus den gleichen Gründen wie früher?
    Obwohl wir alle aufgeklärter, angeblich freier und gleichberechtigter sind?
    Macht Sex mit erfolgreichen Frauen Männern Spaß?


    Wo bekommen wir Frauen männliche Kerls her, wenn die Jungs heutzutage Schiss vor uns haben? ;)
    Sex und Gewalt liegen ganz nah beieinander.
    Wie gewalttätig wird eine Gesellschaft in der Puffs verboten sind? Hat das einen Einfluß?


    Zitat

    Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß dies das älteste Gewerbe der Welt sein soll. Zu Zeiten, wo Menschen schon Geschäftsbeziehungen pflegten, da zog man Frauen noch die Keule über den Schädel. Vielleicht haben Frauen schon seit jeher Männer mit Sex korrumpiert und beschreibt mit einem solchen Vorgang den Ursprung gewerblicher Tätigkeiten? Ich weiß es nicht genau. Das sei aber auch nur nebensächlich.

    :) Heinz wirst du von deiner Freundin korrumpiert? Du Armer, ich wünsch dir mal etwas "standing" (ohne ovations ;))). Gewerbe hat etwas mit Handel zu tun, du bekommst Frau und du zahlst. Die damaligen Gewerbetreibenden ob das immer Frauen waren oder ob diese Männer sprich Zuhälter hatten, die abkassiert haben kann ich auch nicht beantworten.


    Edelhure ist auch eine Variante dieses Geschäftsmodells. Nimm die Geishas, die Kameliendame, das deutsche bekannteste Modell und den heutigen Escort.


    Es gibt also auch die Variante, dass Frau Spaß am Sex hat und sich damit ein finanziell leichtes, angenehmes Leben verschaffen.


    Ich frag mich nur warum das Geschäft mit den verschleppten Kinderhuren und Ausländerinnen so gut zu laufen scheint, denn es lebt von den Kunden. Das Standardklischee was mir hier in den Kopf kommt, ist jedoch dass das Dreckskerle sein müssen, die mit solchen Frauen schlafen. Denn sie wissen nicht was sie tun? geht das?

  • Ich frag jetzt mal nicht nach deinen Gepflogenheiten, (Jesses, die arme Freundin!) aber Heinz, nun überleg doch mal! Was soll denn darin fürn Gewinn liegen? Sinnvoller erschiene mir, dem Rivalen einen überzubraten.:P

    Ist doch egal wem jetzt eine übergebraten wurde. Es wurde nicht bezahlt, darauf läuft es doch hinaus. Wenn das wirklich das älteste Gewerbe der Welt sein soll, wie lief das dann ab? Hat der Höhlenmann seine Höhlenfrau für 10 Minuten vermietet und dafür eine Fleischkeule gekriegt? Oder waren Frauen damals schon so frei, daß sie sich selber angeboten haben? Wieso sollte ein physisch überlegener Höhlenmann, der weder Gesetz noch Moral kennt, auf so etwas eingehen statt es sich mit Gewalt zu nehmen? Wieso sollte überhaupt nicht erst einmal mit notwendigeren Dingen gehandelt worden sein?


    Auch, dass Hure* und Kunde durchaus nicht gleichwertige Geschäftspartner sind, spielt eine Rolle.
    Derjenige, der bezahlt, hat auch Macht, ein wesentliches Motiv vieler Freier: 'Ich zahle, also bestimme ich!'

    Na gut, ich mein ab einer bestimmten Preislage kann man das auch erwarten. Ansonsten ist das eher eine streng geregelte Dienstleistung. Kein Küssen, kein Streicheln. Kondompflicht. Mund und Po kosten extra. In 10 Minuten muss man abgespritzt haben, denn dann kommt der nächste Kunde. Da fühlt man sich nicht unbedingt wie ein Bestimmer :D


    Sex und Gewalt liegen ganz nah beieinander.
    Wie gewalttätig wird eine Gesellschaft in der Puffs verboten sind? Hat das einen Einfluß?

    Irgendwo holt sich Mann schon den Sex. Je strenger die Sexualmoral mit dementsprechenden Vorschriften in einer Gesellschaft sind, umso gewalttätiger wird sie auch zumindest gegenüber Frauen. Man schaue nur in die arabischen Länder oder nach Indien. In Saudi-Arabien darf man eine Frau wenigstens noch vergewaltigen, solange nicht mehr als 3 Zeugen dabei zusehen (Gauck approved) ^^



    Ich frag mich nur warum das Geschäft mit den verschleppten Kinderhuren und Ausländerinnen so gut zu laufen scheint, denn es lebt von den Kunden. Das Standardklischee was mir hier in den Kopf kommt, ist jedoch dass das Dreckskerle sein müssen, die mit solchen Frauen schlafen. Denn sie wissen nicht was sie tun? geht das?

    Joa, wie bei allen anderen Dienstleistungen und Produkten auch. Zwangsprostituierte sind billig. Wer Geld sparen will, der vögelt mit solchen, trinkt unfairen Kaffee, telefoniert mit Foxconn-Handys und kauft Textilien aus Bangladesh. Der Mensch kann doch zu jeder Sache sein Gewissen ausschalten, solange sein persönlicher Vorteil nur groß genug ist. Man erinner sich nur einmal an den Holocaust :D

  • Zu dem Thema gab es vor kurzem einen Talk bei Maischberger. Mannomann! Ich bin da hängengeblieben, weil es in eine utlimative Keilerei ausgeartet ist. Jeder gegen jeden und das gleichzeitig. Maischberger blieb zuletzt nur zu fragen: Haben Sie jetzt alle mal geschrieen? Dann können wir weitermachen.


    Das Fazit: Hochemotionales Thema, das nicht ausdiskutiert werden konnte.


    Wenn zwei Feministinnen eingeladen sind und eine davon Schwarzer heißt, ist das Debakel programmiert. Das hat die Sache zusätzlich verkompliziert und nicht zur Klärung beigetragen.


    Zum Thema: Aus meiner Sicht wird es von zu vielen instrumentalisiert. Prostitution zu verbieten, ist Unsinn. Solange diejenigen, die daran beteiligt sind schon aufgrund dieser Bezeichnung ins Abseits gedrängt werden, ändert sich da gar nichts.


    Sphinx hat ja recht, Prostitution beginnt nicht damit, dass eine Frau -oder ein Mann- Sex verkauft. Die beginnt mit dem getwitterten Frühstücksei ... und setzt sich fort mit öffentlich geposteten Krankheits- der sonstigen Privaten Zuständen.


    So richtig weiter hilft diese Erkenntnis allerdings auch nicht. Wenn Menschen Sex verkaufen wollen, sollen sie das tun dürfen, wenn sie volljährig sind, den "Partner" aussuchen können und auch entscheiden können, welche Praktiken sie zulassen.



    In jeder Branche geht es darum, die Kriminellen und die schwarzen Schafe herauszufiltern. Ob das hier schwieriger ist als in anderen Bereichen, kann ich nicht beurteilen.


    P. S. Der Trieb treibt den Mann zur Hure? Da fällt mir ein Roman von Ani ein. Da heißt es: Der Mann, der die Hure kauft, bestraft sich in erster Linie selbst ...

  • Wie meint er das?

    Sphinx hat ja recht, Prostitution beginnt nicht damit, dass eine Frau -oder ein Mann- Sex verkauft. Die beginnt mit dem getwitterten Frühstücksei ... und setzt sich fort mit öffentlich geposteten Krankheits- der sonstigen Privaten Zuständen.

    Ist das nicht eigentlich eine Hyperbel? :)


    In jeder Branche geht es darum, die Kriminellen und die schwarzen Schafe herauszufiltern. Ob das hier schwieriger ist als in anderen Bereichen, kann ich nicht beurteilen.

    Natürlich ist das schwieriger, wenn du von einem Haufen Länder umgeben bist, in denen die Prostitution verboten ist.


    Dasselbe Problem haben die Niederlande auch mit Marihuana. Das war alles problemlos, solange nur die holländischen Einheimischen kifften. Aber mit der Zeit kamen immer mehr Touristen dorthin, vor allem Beschaffungskriminelle, die kiloweise Gras in Holland kauften und es über die Grenze schafften. Deswegen musste der Verkauf an Ausländer wieder verboten werden oder zumindest haben sie es vor.


    Unsere liberalen Prostitutionsgesetze wären ebenfalls weniger problematisch, wenn es solche Gesetze überall in Europa oder wenigstens der EU gäbe. Aufgrund der Verbote in manchen Ländern kommen eben immer mehr Schlepper und Zuhälter nach Deutschland um hier ihre Geschäfte zu machen, und im Umkehrschluss gibt es auch immer mehr Sextouristen, an die wir diese Dienstleistung exportieren.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.