Elterntag auf dem Campus

  • oder auch: OVERPARENTING, der überbehütete Student.


    Zitat

    Auch in diesem Jahr hat die Universität Osnabrück einen Elterntag veranstaltet, es war bereits der fünfte. Wie in den Jahren zuvor herrschte reger Andrang, fast 12 000 Besucher sollen es insgesamt gewesen sein, und wer sich jetzt verwundert fragt, ob hier vielleicht ein Irrtum vorliege - schließlich assoziiert man Elterntage mit Kitas und Schulen, nicht aber mit Universitäten -, dem sei gesagt: Nein, Sie haben richtig gelesen. Quelle


    Ich kenne das noch aus der Kindergartenzeit. Es gab nicht genug Plätze, man beteiligte sich an einer Initiative und hatte prompt das ganze Programm an putzen, waschen, kochen, streichen inkl. Elternabenden und Administration mit zu bestreiten. Das Streiten um bio- oder nichtbio inklusive. Damals beschlich mich schon der Verdacht manche Mutter mut(t)iere hier zur Übermutter und hänge und dränge sich mehr als nötig in Lebensbereiche ihrer Sprößlinge. Nun ist das in diesem jungen Alter noch verzeihlich. In der Schule setzte sich das fort. Aber bis zum Einzug auf den Campus sollte man es doch geschafft haben, das Ding mit dem Loslassen. Nun lese ich erstaunt über Elterntage auch dort. Irgendetwas ist schief gelaufen mit der Erziehung zur Selbständigkeit.

  • Tja, was geht da ab? Läuft das unter "Transparenz"?


    Eins weiß ich allerdings: Früher war es leichter, erwachsen zu werden und das nicht nur, weil die Eltern es ihren Kindern zugetraut haben.


    Wer sich heute als junger Mensch auf eigene Füße stellt, ist mit Papierkram und mit Vorschriften konfrontiert, die ohne Hilfe im Hintergrund kaum zu bewältigen sind :thumbdown:

  • Manche Studenten stellen sich aber auch an und nutzen ihre Eltern aus. Im Grunde kann man jedes Alltagsproblem googeln und selbst lösen. Ich traue zwar auch eher meinen Eltern, als irgendwelchen Fremden im Netz, aber beim Studium bin ich auch ohne sie klar gekommen. Einige Kommilitonen bevorzugten es allerdings noch zu hause zu leben, jeden Tag essen gekocht und die Wäsche gewaschen bekommen. Das könnte natürlich ein Trend sein :)

  • Zitat

    Achtung! Eltern!
    Sie wollen nur das Beste, sie kümmern sich - aber sie übertreiben maßlos: Wie Helikopter-Eltern ihre Kinder und deren Lehrer terrorisieren. Der SPIEGEL beschreibt in der aktuellen Titelgeschichte, wie sich Eltern zu Bodyguards ihrer Kinder entwickeln. SPIEGEL ONLINE begleitet die Debatte im Uni- und im SchulSPIEGEL - und bei Twitter unter #achtungeltern.

    ...fiel mir vor einiger Zeit auf und ich frage mich immer noch, was diese Symbiose soll.


    'Hotel Mama' ?
    Befremdliche Vorstellung. Alle Altersgenossen, die zum Studium ins Ausland oder doch wenigstens in eine andere Stadt ziehen durften, wurden von uns heftigst beneidet.
    Der Auszug nach abgeschlossener Ausbildung war ausgemachte Sache. Schließlich galt es, das Erwachsensein zu 'feiern', sprich, man erfreute sich der Selbstbestimmung und -weitgehend- unkontrollierten Gestaltung des eigenen Lebens.:)


    Zitat

    Wer sich heute als junger Mensch auf eigene Füße stellt, ist mit Papierkram und mit Vorschriften konfrontiert, die ohne Hilfe im Hintergrund kaum zu bewältigen sind :thumbdown:

    Ist die deutsche Bürokratie nicht immer überbordend gewesen und ist sie mittlerweile wirklich so angewachsen, dass es ohne elterliche(!) Hilfe gar nicht mehr geht? ?(

  • Eins weiß ich allerdings: Früher war es leichter, erwachsen zu werden und das nicht nur, weil die Eltern es ihren Kindern zugetraut haben.

    Da bin ich mir gar nicht so sicher und sehe ausnahmsweise mal die "Kinder-Sicht", denn manche Eltern machen es ihren Kindern gar nicht so einfach, "erwachsen" zu werden. Nämlich weil sie nicht loslassen können/wollen - und das natürlich mit richtig guten, scheinbar "erwachsenen" Argumenten.


    Ich erinnere mich an meinen Kampf im Jahr 1977, als ich zum Studium von Brühl nach Köln (!!) ziehen wollte. Da hat es zwei Semester der Überzeugungskraft gekostet, dass in Köln studieren auch unbedingt in Köln wohnen heißen musste. Wobei es nur nachrangig ein finanzielles Problem war, weil "das Kind" damals schon diverse Jobs neben dem Studium hatte. Papierkram und Vorschriften? Ein Hinderungsgrund? Nä, oder?

  • Also meine Eltern waren froh, daß sie mich los wurden. Die konnten meine ewigen Belehrungen nicht mehr ab ^^


    Gerade im Zeitalter der Einzelkinder tuen sich viele Mütter schwer loszulassen. Wenn das einzige Kind aus dem Haus ist wissen sie oft nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen. Mütterliche Hausfrauen haben weder Hobbies noch Freunde.


    Es gibt meiner Ansicht nach verschiedene Ursachen für Elterntage an Unis.

  • Also das mit dem Papierkram, erlebe ich anders.
    Heute geht haben doch viele Unis einen Onlinecampus. (auf dem Eltern klar auch mal gucken können ;)).


    Ja es wird mehrere Gründe haben, die da zusammen kommen.


    Einmal die jüngeren G8 Studenten. wobei ich mich frage ob man mit 17 wirklich schon wissen kann wo man einmal beruflich hin will.


    Das Einzelkinderargument von Heinz, könnte auch zutreffen.


    Karriere der Kinder als elterliche Messlatte für Status und eigenen Erfolg.


    die Welt ist auch gefährlicher als früher und ohne Karriereplan geht nichts mehr ;)


    Wann erscheint Mama im Assessment center?



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