Medien - die Vierte Gewalt

  • Die Idee von Bangert mit dem Spaziergang ist pfiffig. Daran sieht man außerdem, dass Prism recht gut funktioniert.
    Was er allerdings danach gemacht hat, verstehe ich nicht.
    Er erklärt der Polizei, warum er Freunde zu einem Spaziergang einlädt. Später dann noch dem Staatsschutz welcher Gesinnung er ist. Wenn das alle machen, können die Amis Prism wegwerfen. Wozu spionieren, wenn der Bürger freiwillig so umfassend Auskunft gibt?


    Niemand muss mit der Polizei über seine Spaziergänge sprechen. Ich hätte nicht mal die Tür aufgemacht und mir Anrufe mitten in der Nacht verbeten.


  • Dass der Mensch "unperfekt" ist, darüber sind wir uns alle einig. Eure Hoffnung den Menschen und seine Umwelt zu perfektionieren durch Technik, ist für mich eine Grauensvorstellung

    Ach was, was kann das schon für ein Grauen sein verglichen mit unserer Vergangenheit. Der 2. Weltkrieg war grauenvoll. Das Mittelalter war es. Der Bau der Pyramiden. Die Steinzeit sowieso. Technologie hingegen hat uns immer geholfen ein besseres Leben gestalten zu können.


    zwar aus einer kritischen Betrachtung der momentanen Zustände hervorgeht, aber wenig Skepsis gegenüber Fehlentwicklungen und Monstrosität einer durch und durch technisierten Gesellschaft zeigt. Ihr blendet solche Möglichkeiten einfach aus, Heinz. Die Internetindustrie hat euch jahrelang vorgemacht welch Segen sie für die Welt ist und ihr geht diesen Versprechungen unkritisch auf den Leim.

    Bitte was? Die Empörung über den Prism-Skandal spricht ja wohl Bände. Also völlig unkritisch sind wir ja nun nicht. Natürlich könnte ich auch von meiner Generation mehr Bedachtsamkeit verlangen, aber das ist nur schwer zu erwarten. Meine Generation ist noch nicht mit dem Internet aufgewachsen. Sie verstehen noch zu wenig von den Gefahren, die das Internet mit sich bringt. Sie haben auch keine Eltern, die sie über diese Gefahren aufklären können, weil die genauso wenig verstehen. Es liegt jetzt an uns (also auch an dir) Aufklärungsarbeit zu leisten.


    Du darfst auch eine Sache nicht vergessen: Die große Mehrheit der Menschheit hat noch gar kein Internet. Es liegt also noch ein langer Weg vor uns.


    Jeder der Phantasie (und ein bisschen Lebenserfahrung) hat, kann/konnte sich doch vorstellen, dass der Berg an gesammelten Daten allein durch Unternehmen wie z.B. google, Begehrlichkeiten weckt. Google ist mit "wir sind die Guten" gestartet gegen die proprietäre Welt von Microsoft und Konsorten. Was sie nicht bedacht haben, ist dass sie sobald groß genug, Gefahr laufen ein Werkzeug zu werden von Leuten mit völlig anderer Zielsetzung. Was hätte ein Hitler nicht alles mit dieser Technik realisieren können.

    Ja, hätte. Soweit ist es aber nicht gekommen, weil dieses Unterdrückungswerkzeug uns auch gleichzeitig zur Aufklärung diente. Nach dem jetzigen Erkenntnisstand überwiegen für mich die Vorteile.

    Ein offenes Netz, grenzenlose Kommunikation, Wissen für alle, eine wunderschöne Idee. Aber ohne Kontrollinstanzen, demokratische und ethische Grundwerte, verkommt sie zur Horrorvorstellung.

    Genau das fordern wir ja auch, zumindest das das Netz weiter demokratisiert wird. Die Ethik wird sich schon irgendwann anpassen, so etwas braucht man nicht zu erzwingen. Ich sehe da auch weniger die Netzbürger als Problem, mögen sie noch so naiv sein. Das Problem sehe ich eher bei denjenigen, die sich dem Internet verweigern. Die keinerlei Interesse an den neuen demokratischen und informationsverbreitenden Möglichkeiten zeigen und somit sich auch as der politischen Gestaltung des Netzes raushalten.


    Jeder, dem die Demokratie etwas bedeutet, sehe ich eigentlich in der Pflicht daran mitzuarbeiten.

  • Er erklärt der Polizei, warum er Freunde zu einem Spaziergang einlädt. Später dann noch dem Staatsschutz welcher Gesinnung er ist. Wenn das alle machen, können die Amis Prism wegwerfen. Wozu spionieren, wenn der Bürger freiwillig so umfassend Auskunft gibt?


    Niemand muss mit der Polizei über seine Spaziergänge sprechen. Ich hätte nicht mal die Tür aufgemacht und mir Anrufe mitten in der Nacht verbeten.


    So wie ich das verstanden habe gab es aber mit dem Spaziergang einige Konflikte bezüglich des Versammlungsrechtes. Deswegen hat er diesen Spaziergang offiziell als Demonstration angemeldet, was ihm auch von unseren Behörden genehmigt wurde.

  • So wie ich das verstanden habe gab es aber mit dem Spaziergang einige Konflikte bezüglich des Versammlungsrechtes. Deswegen hat er diesen Spaziergang offiziell als Demonstration angemeldet, was ihm auch von unseren Behörden genehmigt wurde.


    Genau das meinte ich ja. Er liefert die Munition für anderleuts Büchsen.
    Wenn ich Freunde zum Spaziergang einlade ist das ne Demo? Im Leben nicht. Erst wenn ich das politisch motiviert untermauere hat die Polizei was in der Hand. Und genau das würde ich nicht tun.
    Wenn man einfach den Mund hält, möchte ich mal sehen, wer mir meinen Spaziergang untersagen will, weil er nicht angemeldet ist. Und wenn doch, um so besser. Wäre ne schöne Schlagzeile: Polizei verhaftet Spaziergänger weil die Amis es so wollen. Wäre nie passiert. Ich wundere mich regelmäßig über dieses Obrigkeitsdenken. Was nicht durch Gesetz verboten ist, ist erlaubt. Nicht umgekehrt.


  • Hää??
    Da führt Einer unsere Staatsmacht als Groteske vor und ihr redet von "eingeschüchtert" ?
    Der Mann hat eben gerade durch sein staatsbürgerliches 'Bravsein' aufgezeigt, wie bescheuert Überwachung und Überwacher mittlerweile funktionieren.


    Offenkundig war doch genau das sein Anliegen:

    Zitat

    Normalerweise geht es in den Beiträgen des 28-Jährigen um Nachrichten, ums Tagesgeschehen, "bei mir gibt es selten lustige Bilder zu sehen", sagt er selbst. Diese Ernsthaftigkeit kommt bei seinen Freunden nicht immer an, deshalb wählte er ausnahmsweise eine Spaßaktion, um die Aufmerksamkeit auf den Überwachungsskandal rund um Prism zu wecken:
    Er lud seine Freunde zu einem gemeinsamen Spaziergang ein, und zwar zur streng geheimen US-Einrichtung Dagger Complex bei ihm in Griesheim.

    ;)

  • Habt ihr eigentlich den LInk von sphinx gelesen? #2


    Da die Einladung zum Spaziergang auf facebook nachzulesen war, musste nicht mal spioniert werden.


    Es war als Gag gedacht, aber der zielte genau ins Schwarze. Nichts ist heute verächtiger als ein unverdächtiger Spaziergang. Der Bürger steht unter Generalverdacht.


    Das beweist diese Posse leider nur zu deutlich.

  • Da führt Einer unsere Staatsmacht als Groteske vor

    In dem er anstatt einfach mit seinen Freunden vor dem US-Gebäude spazieren zu gehen, sich ne Demo aufschwatzen lässt? Na ja. Grotesker wäre es gewesen, genau das nicht zu tun und die "Staatsmacht" mal machen zu lassen.


    Da die Einladung zum Spaziergang auf facebook nachzulesen war, musste nicht mal spioniert werden.

    Nicht? Hat er die Amis auch eingeladen oder woher wussten die das?


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