Ein Aufruf gegen Rassismus - eine Plakataktion mit Prominenten - ein Unding.
Sind sie euch schon aufgefallen, die neuen Plakate gegen Rassismus und für zwischenmenschliche Freundlichkeit?
Groß - ästhetisch prick - aussage.... tja, da suche ich noch. Was soll ich schreiben - aussagekräftig? aussageleer?
Nehmen wir das Plakat mit Ulrich Wickert,
ein Journalist und Buchautor von Format, ein weit gereister Mann, Liebhaber und Kenner Frankreichs, mit dem man gern und genussreich tafeln und sich an Käse, der schon das Laufen lernt und kühlem Rotwein erfreuen könnte.
Nun kommt der Mann auf die Idee, sich für dieses Plakat herzugeben:
Ich bitte um sorgfältige Lektüre des Kleingedruckten!
Wickert zeigt demnach Gesicht - hm, das tut er als Medienmann schon seit Jahrzehnten beruflich, nix Neues.
Stopp! Er zeigt's für Respekt. Na gut, den will jeder. Für ein weltoffenes Deutschland - oha, das könnten einige Leute aber sehr gründlich missverstehen.
Und Herr Wickert ist so nett und zeigt sein Gesicht für meine, auch deine und eure Würde.
Hier komme ich nun ernsthaft ins Grübeln.
Wie will der Mann das erreichen?
Indem er sich selbst zum Juden erklärt? Was zöge es denn in der Folge nach sich, wenn -wie das Plakat besagt- jemand etwas gegen Juden hat?
Hat Wickert Nachteile zu befürchten für sein Gelegenheitsjudentum? Erklärt er, was er zu tun gedenkt, neben diesem "wenn"-Bekenntnis ?
Ein Null-Risiko, eine Erklärung, die im Unverbindlichen mäandert.
Es gibt noch eine Menge dazu zu sagen, wie es z.B. die Bloggerin Annick tut
In der WELT geht Henryk M. Broder auf die Plakataktion ein und wendet sich ironisch-sarkastisch direkt an Ulrich Wickert:
Herr Wickert, es kommt einiges auf Sie zu!
Eine Kampagne gegen Rassismus tut nicht weh. So lassen sich unsere Prominenten bei einem Glas Rotwein gerne zur Mitarbeit bewegen. Ein offener Brief an einen, der es vor allem gut mit sich meint. Von Henryk M. Broder
PS
Ich bin ein schwuler Bundesliga-Fußballer wenn du....