Terror an einer Schule in Amerika

  • Es ist wieder passiert. In dem hochgerüsteten Amerika hat wieder ein völlig Durchgeknallter zugeschlagen. Echt heftig. Erst hat er seine Mutter liquidiert, um an deren Schusswaffen zu kommen: eine Glock, eine SigSauer, und ein M16 als Halbautomat. Dann hat er damit 20 Schüler, 6 Lehrer und sich selbst? erschossen. Eine schlimme Sache. Ich will das nicht kleinreden, wirklich nicht. Aber mir schwillt der Hals, wenn gleich danach in Deutschland die ersten - von mir erwarteten - Fragen auf den Tisch kommen:
    1. Könnte das auch bei uns passieren
    und
    2. Sollte man nicht das deutsche Waffengesetz verschärfen?


    Was ist denn nur los? Oder sehe ich das nur durch die Brille eines Betroffenen? Muss denn alles, was irgendwo auf der Welt passiert, in Deutschland sofort seinen Niederschlag finden in der Verschärfung von Gesetzen?

  • Bevor die Waffenlobby und die vollkommen durchgeknallten Amis, also jene, die glauben, sich durch ein Waffenarsenal schuetzen zu muessen und zu koennen, begreifen, dass dies nicht erforderlich ist, werden noch viele unschulidige Personen erschossen werden "muessen". Leider versteht das ein minderbemitteltes Hirn eines Durchschnitt-amis nicht sofort. Wenn jeden Tag mind. 100 Kinder pro Tag und City umgenietet werden, dann, aber nur dann, faengt man eventuelll an, darueber nachzudenken, ob man Sturmgewehre und Revolver in grosser Anzahl zum Schutze der eigenen Gesundheit im Hause braucht.


    Jeden Tag wird dieses Waffengesetz ad absurdum gefuehrt.


    Der Mensch lernt nur sehr schnell, wenn er die Knute spuert oder grosse Nachteile in Kauf nehmen muss. An die Vernunft zu appellieren, hat sich zu oft als sehr "blau-aeugig" herausgestellt.


    Deshalb: Weiterhin "Waidmannsheil" in Amiland. :thumbdown: :thumbdown:

  • Wenn jeden Tag mind. 100 Kinder pro Tag und City umgenietet werden, dann, aber nur dann, faengt man eventuelll an, darueber nachzudenken, ob man Sturmgewehre und Revolver in grosser Anzahl zum Schutze der eigenen Gesundheit im Hause braucht.

    Du irrst, leider.
    Die prompte Reaktion eines Sprechers der Waffenlobby war, das Verbot von Schusswaffen in Schulen öffentlich und massiv anzuklagen.
    Seiner Argumentation folgend hätten sich die Schüler und Lehrer dann wehren und zurückschießen können....


    Hier geht es um Geldgeschäfte - zynisch, aber erfolgreich verbrämt mit Gedanken von 'Freiheit' und 'Selbstbestimmung'.


    Außerdem müssen wir uns gar nicht so überlegen fühlen.
    Seit Jahrzehnten steigert die Bundesrepublik Deutschland ihren Waffenexport in alle Welt, längst auch grundgesetzwidrig in Krisengebiete.
    Moral???
    Auch wenn der Vergleich zugegebenermaßen hinkt...
    Dagegen nehmen sich die Schusswaffen in privaten Schränken 'harmlos' aus.

  • Zitat von »bh_roth«
    1. Könnte das auch bei uns passieren


    Es IST auch bei uns schon passiert.

    Leider allzu wahr!
    Nicht nur bei uns, wie man der folgenden SPIEGEL-online Auflistung entnehmen kann.
    Wobei sich diese ausgewiesenermaßen auf die 'verheerendsten' (für wen? entscheidet die Anzahl der Opfer?)
    Amokläufe in Schulen beschränkt.


    Die verheerendsten Amokläufe
    Amok
    Der Begriff Amok kommt von dem malaysischen Wort "amuk" und bedeutet so viel wie "wütend" oder "rasend".
    Mehr auf der Themenseite...


    20. Juli 2012: Aurora, USA
    2. April 2012: Oakland, USA
    12. Oktober 2011: Seal Beach, USA
    5. November 2009: Fort Hood
    17. September 2009: Ansbach
    3. April 2009: Binghamton, USA
    11. März 2009: Winnenden
    10. März 2009: Alabama, USA
    23. Januar 2009: Dendermonde, Belgien
    23. September 2008: Kauhajoki, Finnland
    7. November 2007: Jokela, Finnland
    16. April 2007: Virginia, USA
    12. Februar 2007: Amokläufe in Salt Lake City und Philadelphia, USA
    20. November 2006, Emsdetten

    2. Oktober 2006: Pennsylvania, USA
    21. März 2005: Red Lake/Minnesota, USA
    26. April 2002: Erfurt
    27. März 2002: Nanterre, Frankreich
    26. September 2001: Zug, Schweiz
    8. Juni 2001: Osaka, Japan
    20. April 1999: Littleton/Colorado, USA
    24. März 1998: Jonesboro/Arkansas, USA
    22. Mai 1997: Brasilien
    28./29. April 1996: Tasmanien
    13. März 1996: Dunblane, Schottland
    23./24. September 1995: Toulon, Frankreich
    16. Oktober 1991: Killeen/Texas, USA
    Dezember 1989: Montréal , Kanada
    18. Juli 1984: Kalifornien, USA
    1. August 1966: Universität von Texas, USA
    11. Juni 1964: Volkhoven bei Köln


    Quelle: SPIEGEL online



    online FOCUS gibt folgende Informationen:
    Amokläufe an deutschen Schulen
    Mittwoch, 11.03.2009, 14:32
    Der Amoklauf an einer Realschule in Winnenden bei Stuttgart erinnert an ähnliche blutige Gewalttaten an deutschen Schulen.

    20. November 2006: Mit Gewehren, Sprengfallen und Rauchbomben überfällt ein 18-Jähriger im westfälischen Emsdetten seine frühere Schule, verletzt 37 Menschen und erschießt sich danach.


    2. Juli 2003: Ein 16-jähriger Realschüler schießt im fränkischen Coburg während des Unterrichts auf seine Klassenlehrerin und verletzt anschließend eine Schulpsychologin. Danach tötet sich der Jugendliche. Die 41 Jahre alte Lehrerin bleibt unverletzt.


    26. April 2002: In einem Gymnasium in Erfurt richtet ein Ex-Schüler ein beispielloses Blutbad an. Schwarz vermummt und schwer bewaffnet zieht der 19-Jährige durch das Gebäude und erschießt 16 Menschen – acht Lehrerinnen, vier Lehrer, eine Schülerin, einen Schüler, die Sekretärin und einen Polizisten. Dann tötet er sich selbst.


    19. Februar 2002: Ein mit zwei Pistolen, drei Rohrbomben und einer Handgranate bewaffneter 22-Jähriger tötet bei einem in Eching bei München begonnenen und in Freising fortgesetzten Amoklauf drei Menschen, darunter den Rektor seiner früheren Wirtschaftsschule.


    16. März 2000: Weil er am Vortag von seinem Realschulinternat in Brannenburg (Bayern) verwiesen wurde, schießt ein Schüler (16) den Leiter der Anstalt in den Kopf und fügt sich dann selbst schwere Verletzungen zu. Das 57-jährige Opfer der Straftat stirbt sechs Tage später.


    9. November 1999: In Meißen (Sachsen) stürmt ein 15 Jahre alter Gymnasiast maskiert in ein Klassenzimmer und ersticht seine Lehrerin. Er hatte die Tat angekündigt und wird kurz darauf gefasst.


    3. Juni 1983: Ein Exil-Tschechoslowake (34) erschießt in einer Schule in Eppstein-Vockenhausen (Hessen) fünf Menschen: zwei zwölfjährige Schülerinnen, einen elfjährigen Schüler, einen Lehrer und einen Polizisten. Danach erschießt der Täter sich selbst. Ein Lehrer überlebt schwer verletzt. Das Motiv des als aggressiv geltenden Amokschützen bleibt rätselhaft.


    11. Juni 1964: Ein geisteskranker Invalide(42) tötet in der katholischen Volksschule des Kölner Vororts Volkhoven zehn Menschen. Er gibt vom Schulhof aus mit einem Flammenwerfer durch ein offenes Fenster mehrere Flammenstöße auf eine Klasse neun- bis elfjähriger Kinder ab und ersticht danach zwei Lehrerinnen mit einer Lanze. Acht der 28 schwer verletzten Kinder sterben. Der Täter vergiftet sich.


    Es ist also durchaus nicht abwegig, sich die Fragen zu stellen, ob "das" auch bei uns passieren kann und was zu tun sei.
    Nach dem Amoklauf in Emsdetten wurden beispielsweise in Köln konsequent Alarmpläne für Schulen erarbeitet und dort thematisiert. Verhaltenshinweise hängen sichtbar aus und es gibt mittlerweile ähnliche 'Amok-Alarmübungen' wie schon seit langem für Feuer-Alarm.
    Neubauten werden inzwischen mit Alarmknöpfen -ähnlich Feuermeldern- ausgestattet, alte Gebäude nachgerüstet.


    Panikmache? Nein.

  • ......und weiß um die Gefahr, die von ihnen ausgeht.


    Gefahr geht immer von dem aus, der sie besitzt. Das ist bei Hunden so, und bei Schusswaffen. Das ist zwar eine oft "gedroschene" Phrase, aber trotzdem gültig. Und mir stinkt das jetzt schon - vorauseilend - dass diese Diskussion neu entfacht werden könnte, zum Nachteil der legalen Waffenbesitzer, die verantwortungsvoll mit diesen Geräten umgehen. Warum die sanktionieren, die jahrzehntelang ihrer Verantwortung nachgekommen sind und zuverlässig und unauffällig blieben.

  • Und mir stinkt das jetzt schon - vorauseilend - dass diese Diskussion neu entfacht werden könnte, zum Nachteil der legalen Waffenbesitzer, die verantwortungsvoll mit diesen Geräten umgehen.

    Dir wird vielleicht aufgefallen sein, dass alle der acht (!) Amokläufe in deutschen Schulen seit 1999 von Jugendlichen, bzw. sehr jungen Erwachsenen, begangen worden sind?
    Die Mehrzahl dieser jungen Leute gelangte zu Hause an ihre Waffen, zum Entsetzen ihrer Väter/Eltern.
    Ich halte es -im Gegensatz zu dir- für sehr angebracht zu diskutieren, wie Gefahren gemindert werden können.
    Sollten sich bereits dadurch einige verantwortungsbewusste Waffenbesitzer beeinträchtigt sehen, dann bezweifele ich -zunächst- ihre denkerische Sorgfalt.


    @ Compi
    Statt "in irgendeinem Karton" wüsste ich dein "Pistölchen" lieber etwas sorgsamer aufbewahrt....

  • Die Frage ist natürlich, was man alles verbieten soll. In Volkhoven war es ein selbst gebastelter Flammenwerfer. Ein anderer hat eine Kettensäge benutzt.



    Ich hatte mal Axt und Beil. Zur Not kann ich auch einen mit einem Knüppel aus dem Grüngürtel oder einem Stein erschlagen.



    Ich hatte mal aus Kriegsbeständen einen Degen. Und ich bin als Schweißbrenner ausgebildet worden. Eine gusseiserne Pfanne tut es auch.



    Und Benzin! Tanken verboten.

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