Terror an einer Schule in Amerika


  • Ist das jetzt neutral? Auf welcher Ebene unterhalten wir uns weiter? Auf der emotionalen? Oder auf der sachlichen? Ich muss nichts rechtfertigen, ich treibe damit Sport. Es hat nichts mit konservierter pupertärer Einstellung zu tun, und Hormonpräparate nehme ich auch nicht. Es ist also sinnlos, beleidigend zu werden.
    Und den Sinn einer Äußerung zu verdrehen, funktioniert bei mir nicht. Ich habe nicht mit einem Wort erwähnt, dass ich ein Reh schieße auf 800m. Ich hätte auch Zielscheibe schreiben können. Aber es ging um die Tauglichkeit einer Militärwaffe für die Jagd. Die Botschaft aus diesem Satz war, dass man nicht sagen kann, dass eine bestimmte Waffe nicht zur Jagd taugt. Und dass man die Werte einer Lehrerin nicht über ihr M16 definieren kann.
    Ich gebe dir recht, dass es einen aufwühlt, wenn man von so einer Tragödie erfährt. Ich habe das mehrfach erwähnt, dass ich auch schockiert bin.

  • bh_roth,
    du schreibst, die deutschen Gesetze reichten aus, Jugendliche am Erwerb von Schusswaffen zu hindern und ich hoffe, du hast recht.
    Natürlich werden Jugendliche immer Lücken im System finden, das ist klar, und ein ständiges Überwachungssystem kann von niemandem gewollt sein.

    Das oft geforderte Verbot, private Waffen in privaten Räumen aufzubewahren, greift zu kurz.

    Ich bin allerdings deutlich irritiert von der Tatsache, dass bei den deutschen 'Amok'läufen in Schulen überwiegend elterliche Waffen benutzt worden sind.
    Sind, was die gesicherte Aufbewahrung im privaten Bereich betrifft, deiner Meinung nach alle sinnvollen Möglichkeiten ausgeschöpft?


    Hier stellt sich, wie übrigens auch in vielen anderen Bereichen, die Frage nach der Verantwortung der Eltern/Erziehenden.


    Unlängst gab es bei SchülerInnen der Klassen 5 und 6 einer Kölner Vorortschule eine Tascheninspektion, durchgeführt von der Polizei.
    Bei weit über der Hälfte der 10- bis 12jährigen Jungen wurden Messer aller Art gefunden.
    Befragt, warum sie die mit zur Schule brächten, bekamen die Polizisten zu hören:"Wegen Respekt." oder "Wer keins hat, ist loser!"


    Wer soll da nun wie eingreifen?
    Polizei?
    Morgendliche Taschenkontrollen durch die LehrerInnen?
    Wie sieht's mit elterlicher Aufmerksamkeit und Zuwendung aus?

    Wo soll also die Diskussion ansetzen?

    Gute Frage!

  • @roth
    Erstmal assoziiere ich bei dem Wort "Sport" körperliche Aktivität.
    Schach,Poker,Dart oder Schießen sind für mich Spiele.
    Beleidigend war ich dann auch nicht mit Absicht als ich von pubertärer Einstellung schrieb,
    den sonst hätte ich dich als fehlentwickelt mit vernuftsdefizit oder Zivilisationsverweigerer bezeichnet. ;)


    Mein anliegen für dich mal gerader formuliert


    2+2=4, Waffe + Knallkopp= Tote, Keine Waffe + Knallkopp = Zwangsjacke
    Ganz simpel gerade aus logisch, wo ist da keine Neutralität oder Emotionen ?



    Das "Strumgewehr M16", eine Waffe die unter das Kriegswaffenkornrollgesetz fällt oder ein Scharfschützengewehr
    wie das G22 brauchen selbst härteste low and order verfechter in amiland nicht, um Haus und Hof zu schützen.
    Da du auf meine frage, oder meiner einschätzung zum Waffengesetzt jedoch mit keiner Silbe eingehst
    frage ich weniger überspitzt um unbeabsichtigte Beleidigungen zu vermeiden:
    Möchtest du deine Kinder von einer Waffen vernarrten Lehrerin unterrichtet wissen die ihnen,
    ihre und deine"Passion" näher bringt ?
    Hällst du es für zeitgemäß 2012 in Mitteleuropa Schußwaffenbesitzt für jedermann zu gestatten ?



    by the way...800m -Reh, Omnibus ??
    Im alter von 8-13 Jahren habe auch ich in einem Schützenverein mit Präzisionsluftgewehren ( ;( ) gespielt,
    war vorbelastet als ich dann 86`zur scheiß,zeit und Geld stehlenden Bundeswehr musste und stand der Ballerei gelassen gegenüber
    daher kann ich sagen das, wer auf 400m mit einem ranzigen 08/15 G3+Zielfernrohr kein Streichholz trifft (Jan.87´Daaden,3 Kisten Bier)
    sollte sich eh einen richtigen(s.o.) "Sport" suchen. :)

    .
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    .

    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Ich bin allerdings deutlich irritiert von der Tatsache, dass bei den deutschen 'Amok'läufen in Schulen überwiegend elterliche Waffen benutzt worden sind.
    Sind, was die gesicherte Aufbewahrung im privaten Bereich betrifft, deiner Meinung nach alle sinnvollen Möglichkeiten ausgeschöpft?


    Ich gehe nicht davon aus, dass du mir mit dieser Frage eine rhetorische Falle stellen willst 8) . Deshalb meine Meinung:
    Nein, Winnenden wäre nicht passiert, wenn der Vater seine Schusswaffen nicht zu Hause aufbewahrt hätte.
    Nein, Winnenden wäre nicht passiert, wenn der Vater keine Schusswaffen gehabt hätte.
    und
    Nein! Winnenden wäre nicht passiert, wenn der Waffenbesitzer alle Möglichkeiten ausgeschöpft hätte. Deshalb ist ja die Frage, ob weitere Verschärfungen sinnvoll sind, dann zu verneinen, wenn es der Eigentümer nicht so genau nimmt. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, als Sportschütze eine geladene Waffe im Nachtschränkchen aufzubewahren, schon gleich gar nicht, wenn Kinder im Hause sind. Dieser Vater hat seine besondere Sorgfaltspflicht grob verletzt. Keine Frage. Ich will jetzt auch nicht mit leeren Phrasen kommen, wie "Autofahren verbieten- schon wieder hat ein Selbstmörder-Geisterfahrer 5 Unschuldige mit in den Tod gerissen" oder ähnliches, aber es ist immer das letzte Glied einer Kette von Ereignissen oder Versäumnissen, das zur Katastrophe führt.

  • *grins*
    Nee, keine Fallen, ehrliches Interesse ^^
    Du sprichst ja hier als 'Praktiker' und mich interessiert beispielsweise, warum du zu dieser Meinung kommst:

    Das oft geforderte Verbot, private Waffen in privaten Räumen aufzubewahren, greift zu kurz.

    Klar ist, dass zentrale Aufbewahrungsstellen, wenn sie denn geknackt würden, die Diebe jubeln ließen.
    Andererseits wäre das Verschließen in gesicherten Räumen bei Schützenvereinen/Sicherheitsdiensten/Polizei/o.ä. für mich eine denkbare Möglichkeit, Kinder und Jugendliche nur unter Aufsicht von (hoffentlich!) verantwortungsbewussten Erwachsenen in die Reichweite von Schusswaffen gelangen zu lassen.


    Winnenden sticht deshalb so hervor, weil der Vater angeklagt worden ist. Aber was ist mit all den anderen Fällen?

    Data Dragon schreibt:
    >Jeder Mensch trägt ein gewisses Agressionspotential in sich, mache haben es unter Kontrolle manche nicht. Jeder Mensche hat eine Grenze an er zerbricht und jeder Mensch reagiert dann anders.
    Es gab im Vorfeld fast aller sogenannten "Amokläufe" Anzeichen, dass die
    betreffende Person Probleme hatte oder starkem sozialen Stress ausgesetzt war.
    Daran sollte man arbeiten und nicht einfach Gesetze oder Überwachung verschärfen.
    <


    Dem kann ich rundum zustimmen, es sollte auch nicht um "einfach verschärfen" gehen.
    Wenn wir aber feststellen, dass Erziehung, Aufmerksamkeit und Zuwendung der Eltern oft unzureichend sind und gleichzeitig Einrichtungen wie Jugendtreffs, Horte, u.a.m. geschlossen, sowie Planstellen für Sozialarbeiter und Schulpsychologen gestrichen werden, wer soll dann leisten, die Defizite aufzufangen?


    Einmal mehr die Schule(n)?
    [ironie]Haben ja sonst nix zu tun...[/ironie]

  • [@immerwigger:


    Erstmal assoziiere ich bei dem Wort "Sport" körperliche Aktivität.

    Es ist sehr schwer, jemandem Argumente nahezubringen, der Sport auf körperliche Aktivität reduziert.
    Sport kann auch sein, etwas zu erreichen, im Wettstreit mit anderen, durch höchste Konzentration.



    Das "Strumgewehr M16", eine Waffe die unter das Kriegswaffenkornrollgesetz fällt
    Das Kriegswaffenkontrollgesetz gibt es nur in Deutschland


    Möchtest du deine Kinder von einer Waffen vernarrten Lehrerin unterrichtet wissen die ihnen,
    ihre und deine"Passion" näher bringt ?

    Ob diese (amerikanische) Lehrerin in Waffen vernarrt war, ist deine Unterstellung. Wir wissen nur, dass sie tot ist, und dass sie 3 Schusswaffen zuhause hatte. Und ob sie die Tatsache, dass sie Waffen besitzt, in einem Land, welches Waffenbesitz nicht wirklich hinterfragt, auf die Schüler zu übertragen versucht hat, wissen wir auch nicht.
    Ob ich meine Kinder in Deutschland von einer Lehrerin unterrichtet wissen will, die in Waffen vernarrt ist, und ihre Schüler dahingehend zu beeinflussen versucht, sage ich dir, nein, das wollte ich nicht.
    Ich sehe aber, dass wir beide unterschiedliche Auffassungen haben, was einen Waffennarren ausmacht.

    Hällst du es für zeitgemäß 2012 in Mitteleuropa Schußwaffenbesitzt für jedermann zu gestatten ?
    Es ist nicht für jedermann gestattet. Für den Personenkreis, der es könnte, haben die Behörden, nicht nur in Deutschland, hohe Hürden geschaffen.




    ….daher kann ich sagen das, wer auf 400m mit einem ranzigen 08/15 G3+Zielfernrohr kein Streichholz trifft….

    Es gibt keine 400m Schießstände bei der Bundeswehr. Maximum ist der Schießstand Typ C mit 300m

  • Was ihr mal wieder völlig bei der Debatte vergessen habt ist die Ausbildung an einer Waffe. Eine Schusswaffe ist ein schwierig zu bedienendes Instrument, selbst bei einer simplen Tötungsabsicht. Ich als Nerd kann in einem Videospiel einem bewegenden Ziel aus hunderten von Metern Entfernung präzise in den Kopf schiessen, in sekundenschnelle. Halte ich aber eine echte Waffe in der Hand kriege ich allein schon beim Anlegen Probleme. Ich kenne nicht die richtige Körperhaltung, die Waffe ist bestimmt 100 mal so schwer wie meine Computermaus. Ich kann sie kaum halten mit ausgestreckten Armen, bekomme einfach keine Ruhe in die Hand. Würde ich mal mit einem Sturmgewehr rumballern würde ich mir dabei eher die Schulter auskugeln als irgendwas zu treffen. Ich könnte noch so verzweifelt sein, noch soviel Hass auf die Menschheit empfinden und noch soviele Waffen zur Verfügung haben, wenn ich Amoklaufen wollte wäre das Ergebnis wohl ziemlich erbärmlich.


    Das ist nämlich etwas, was alle erfolgreichen und berühmten Amokschützen eint: Sie konnten alle mit Waffen umgehen. Sie waren in ihrer Anwendung ausgebildet worden. Nur wer wirklich gut mit Schusswaffen umzugehen weiss schafft einen Killing Spree mit mindestens 20 Toten. Bei ungeübten Schützen ist dagegen die Opferzahl weitaus geringer. Beim Amoklauf von Emsdetten starb lediglich der Schütze. Sonst niemand. Der Junge hatte sich spontan irgendwoher zwar illegal Waffen besorgt, scheiterte aber daran sie effektiv einzusetzen, weil er vor seinem Amoklauf noch nie eine in der Hand hatte. Dahingegen waren nahezu alle erfolgreicheren deutschen Amokläufer Mitglieder in Schützenvereinen. Wenn wir uns also neben all den sowieso schon existierenden Sicherheitsbestimmungen in Deutschland eine Frage stellen sollten dann: Wieso sollte jemand privat in einem solchen Tötungshandwerk ausgebildet werden?

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