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Vielleicht hat der User 'Der Tuerke' Lust, uns von seinen Erlebnissen zu erzählen?[/color]
Natürlich kann ich das.
Ich muss gestehen, dass ich dieses Jahr nicht gefastet habe.
Normalerweise ist in der Fastenzeit, das Einnehmen von Trank und Speis, sowie Rauchen, Sex zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nicht vorgesehen.
Erst nach Sonnenuntergang ist alles erlaubt, wobei man nicht übertreiben sollte. Man sollte nur soviel Kochen bzw. Essen, wie man braucht.
Bis zum nächsten Sonnenaufgang.
Gefastet wird nach dem Mohammedanischen Kalender....der Monat in diesem Kalender heisst Ramazan und ist der 9. Monat des mohammedanischen Jahres, welcher nict analog zum gregorianischen Kalender läuft. Das Jahr hat 354 Tage und richtet sich nach dem Mond. Daher ist der Anfang und Ende des Fastenzeites immer um 11 Tage verschoben. So wird die Fastenzeit in einem Jahrzehnt im Frühjahr, in zwei Jahrzehnten im Winter (gregorianischer Kalender) sein.
Heute ist der letzte Fastentag, weil der Monat Ramadon heute Endet.
Anschliessend feiert man am Folgetag den Ramazan-Fest, auch Zuckerfest genannt.
Am morgen gehen die meisten Menschen in die Moschee. Dort findet das Ramazan-Gebet statt.
Anschliessend frühstückt man mit der Familie und beglückwünscht sich zu diesem Fest.
Man zieht sich festlich an, die Kinder bekommen Geschenke und gegen Mittag besucht man die Famiienmitglieder.
Natürlich zuerst die Engsten, sprich.....Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten....
Überall begrüßt man sich beim Eintreten im Namen des Festes.
Die Jüngeren küssen die Hände der Älteren und bringen die Hand nach dem Kuss an die Stirn, als Zeichen des Respektes vor dem Alter.
Anschliessend wird zusammen gegessen, kleinere Häppchen, wobei meisst türkisches Süssgebäck (zB Baklava) und Tee (Cay) gereicht wird.
Daher der Name Zuckerfest. Und weil man als Jüngere natürlich viele Ältere aus der Familie besucht, ist an diesen 4 Tagen der Zuckerspiegel bei vielen
ziemlich hoch....lach
Zu Essenszeiten wird dann natürlich reichlich aufgetischt, man ist in großen Runden gemeinsam und zieht anschliessend weiter.
Am 2. Tag das Selbe, man besucht nun Freunde und Bekannte (bei Großfamilien ist der Besuch der Familienmitglieder vielleicht noch nicht durch, die besuchen die zuerst).
4 Tage lang ist eigentlich immer festliche Kleidung, größere Zusammenkünfte die Normalität.
Vielleicht ein bisschen vergleichbar mit Weihnachten, wobei Geschenke eher keine große Rollen spielen.
Die Kinder bekommen halt ein wenig Geld, was sich bei Großfamilien natürlich doch summieren kann.
Im Vordergrund steht eigentlich vielmehr der Besuch der Älteren, der Respekt, die Verbundenheit der Familie, der Freunde.
Wenn Du spezifische Fragen hast, nur zu. Nur durch Fragen und Antworten entstehen Verbindungen, werden Vorurteile abgebaut.
Das habe ich in Deutschland immer sehr gepflegt, mich nie verschlossen. Egal ob es Kommunionsfeste, Konfirmationen waren, ich war immer gerne dabei
wenn ich eingeladen wurde, um auch Eure Kultur/Religion kennenzulernen. Ich fands immer sehr sehr interessant.